Wow!
Einführung
Judah Smith ist ein reizender junger Pastor einer Pfingstgemeinde in Seattle, USA. Er ist einer der besten Kommunikatoren, die ich je gehört habe – besonders im Umgang mit jungen Menschen. Wenn er anderen zuhört, ist sein Lieblingsausspruch „Wow!“. Für ihn ist es gleichermaßen ein Ausdruck des Respekts, Staunens und der Ehrfurcht.
Im Westeuropa des 21. Jahrhunderts zu leben bringt viele Segnungen mit sich. Aber wir leben auch in einer Gesellschaft, in der Respekt, Staunen und Ehrfurcht nicht mehr denselben Stellenwert haben wie früher.
Sprüche 13,20–14,4
20 Wenn du mit vernünftigen Menschen Umgang pflegst, wirst du selbst vernünftig. Wenn du dich mit Dummköpfen einlässt, schadest du dir nur.
21 Wer von Gott nichts wissen will, wird vom Unglück verfolgt.
Wer aber Gott gehorcht, wird mit Glück belohnt.
22 Ein guter Mensch hinterlässt ein Erbe für Kinder und Enkelkinder,
aber das Vermögen des Gottlosen geht über an den, der Gott dient.
23 Auf den Feldern der Armen wächst zwar reichlich zu essen,
aber durch großes Unrecht wird ihnen alles genommen.
24 Wer seinem Kind jede Strafe erspart, der tut ihm damit keinen Gefallen.
Wer sein Kind liebt, der erzieht es von klein auf mit Strenge.
25 Wer Gott gehorcht, hat genug zu essen.
Wer sich aber von ihm lossagt, muss Hunger leiden.
Der Kluge überlegt, bevor er handelt
14 1 Eine weise Frau sorgt für Haus und Familie,
eine leichtfertige aber zerstört alles.
2 Wer aufrichtig lebt, nimmt den HERRN ernst;
wer krumme Wege geht, missachtet ihn.
3 Ein Narr schadet sich selbst mit seiner Besserwisserei,
ein verständiger Mensch weiß sich mit seinen Worten zu schützen.
4 Ein leerer Stall bleibt zwar sauber –
aber ohne Rinder gibt es keinen Ertrag!
Kommentar
Respekt
Das Buch der Sprüche zeichnet eine von Respekt geprägte Kultur. Wir sehen drei Hinweise dafür:
1.\tGott respektieren
„Wer den richtigen Weg geht, hat Ehrfurcht vor dem Herrn“ (14,2). Eine gute Übersetzung des Wortes „Ehrfurcht“ ist „Respekt“. Gott zu respektieren, ist die Basis für Respekt in all unseren anderen Beziehungen.
2.\tWeise Menschen respektieren
„Wer sich mit den Weisen trifft, wird weise“ (13,20). „Die Worte des weisen Menschen aber bewahren ihn vor Schwierigkeiten“ (14,3). In unserer Gesellschaft wird die Weisheit, die mit dem Alter kommt, immer weniger geschätzt. Weisheit kommt häufig (nicht immer) mit den Erfahrungen eines langen Lebens. In älteren Menschen schlummern unentdeckte Erfahrungsschätze.
3.\tRespektvoller Umgang in der Familie
„Wer seinen Sohn nicht straft, der liebt ihn nicht; wer seinen Sohn liebt, weist ihn schon früh zurecht“ (13,24). Dieser Lehrsatz wurde manchmal zu wörtlich genommen. Worum es im Buch der Sprüche geht, ist der Respekt innerhalb der Familie – die Eltern respektieren, aber auch umgekehrt die Kinder, wozu liebevolle Zurechtweisung gehört.
Gebet
Herr, hilf uns, an Weisheit zuzunehmen und ein gutes Vorbild für Familie zu sein, in der Liebe und Respekt sich ergänzen.
Johannes 20,10–31
10 Danach gingen die beiden Jünger nach Hause zurück.
Jesus begegnet Maria aus Magdala
11 Inzwischen war auch Maria aus Magdala zum Grab zurückgekehrt und blieb voller Trauer davor stehen. Weinend schaute sie in die Kammer 12 und sah zwei weiß gekleidete Engel an der Stelle sitzen, wo der Leichnam von Jesus gelegen hatte; einen am Kopfende, den anderen am Fußende.
13 »Warum weinst du?«, fragten die Engel.
»Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingebracht haben«, antwortete Maria. 14 Als sie sich umblickte, sah sie Jesus dastehen. Aber sie erkannte ihn nicht.
15 Er fragte sie: »Warum weinst du? Wen suchst du?«
Maria hielt Jesus für den Gärtner und fragte deshalb: »Hast du ihn weggenommen? Dann sag mir doch bitte, wohin du ihn gebracht hast. Ich will ihn holen.«
16 »Maria!«, sagte Jesus nun.
Sie wandte sich ihm zu und rief: »Rabbuni!« Das ist Hebräisch und heißt: »Mein Lehrer.«
17 Jesus sagte: »Halte mich nicht fest! Denn ich bin noch nicht zu meinem Vater in den Himmel zurückgekehrt. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe zurück zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott!«
18 Maria aus Magdala lief nun zu den Jüngern und berichtete ihnen: »Ich habe den Herrn gesehen!« Und sie erzählte alles, was Jesus ihr gesagt hatte.
Der Auferstandene erscheint seinen Jüngern
19 Am Abend desselben Tages hatten sich alle Jünger versammelt. Aus Angst vor den führenden Juden ließen sie die Türen fest verschlossen. Plötzlich kam Jesus zu ihnen. Er trat in ihre Mitte und grüßte sie: »Friede sei mit euch!« 20 Dann zeigte er ihnen die Wunden in seinen Händen und an seiner Seite. Als die Jünger ihren Herrn sahen, freuten sie sich sehr.
21 Jesus sagte noch einmal: »Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich jetzt euch!« 22 Nach diesen Worten hauchte er sie an und sprach: »Empfangt den Heiligen Geist! 23 Wem ihr die Sünden erlasst, dem sind sie erlassen. Und wem ihr die Schuld nicht vergebt, der bleibt schuldig.«
24 Thomas, einer der zwölf Jünger, der auch Zwilling genannt wurde, war nicht dabei. 25 Deshalb erzählten die Jünger ihm später: »Wir haben den Herrn gesehen!«
Doch Thomas zweifelte: »Das glaube ich nicht! Ich glaube es erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen habe. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen.«
26 Acht Tage später hatten sich die Jünger wieder versammelt. Diesmal war Thomas bei ihnen. Und obwohl sie die Türen wieder abgeschlossen hatten, stand Jesus auf einmal in ihrer Mitte und grüßte sie: »Friede sei mit euch!« 27 Dann wandte er sich an Thomas: »Leg deinen Finger auf meine durchbohrten Hände und sieh sie dir an! Gib mir deine Hand und leg sie in die Wunde an meiner Seite! Zweifle nicht länger, sondern glaube!«
28 Thomas antwortete: »Mein Herr und mein Gott!«
29 Da sagte Jesus: »Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Wie glücklich können sich erst die schätzen, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!«
Der Zweck dieses Buches
30 Die Jünger erlebten, wie Jesus noch viele andere Wunder tat, die nicht in diesem Buch geschildert werden. 31 Aber die hier aufgezeichneten Berichte wurden geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der versprochene Retter und Sohn Gottes. Wenn ihr an ihn glaubt, habt ihr durch ihn das ewige Leben.
Kommentar
Staunen
Jesus wurde wirklich von den Toten auferweckt. Das Grab war am Ostermorgen wirklich leer. Seine Nachfolger sind dann wirklich dem lebendigen Jesus begegnet. Die Auferstehung hat tatsächlich stattgefunden. Die beste historische Erklärung für den Ursprung des Christentums ist, das es wirklich wahr ist. Jesus lebt!
Johannes berichtet von vier Fällen, in denen Jesus nach Seiner Auferstehung erschienen ist – die drei ersten davon lesen wir in unserem heutigen Abschnitt. Diese Begebenheiten zeugen nicht nur von der Authentizität, sondern zeigen auch die Folgen daraus.
1.\tEhrfurcht und Staunen
Der Bericht, wo Jesus Maria begegnet, hat etwas unvermittelt Direktes. Er ist einzigartig in der Literatur der Antike.
In der damaligen Kultur galt das Zeugnis einer Frau nicht so viel wie das eines Mannes. Hätten sich die Jünger die Auferstehung nur ausgedacht, hätten sie sicher nicht Maria Magdalena als erste Zeugin benannt.
Jesus legt keinen triumphalen Auftritt hin, um Seinen Sieg zu unterstreichen. Er begegnet Maria – die geliebt und der vergeben ist – alleine im Garten, sanft und freundlich.
Das sagt viel über Jesu Respekt für Frauen aus. Auf diese und andere Weise legte Er den Grundstein dafür, dass sich die Haltung gegenüber Frauen in der Welt grundlegend änderte. Bedauerlicherweise aber haben wir es auch in 2.000 Jahren noch nicht ganz geschafft.
Jesus fragt Maria nicht, wonach sie sucht, sondern „Wen suchst du?“ (20,15).
Sie antwortet mit Ehrfurcht und Staunen. Als sie erkennt, dass Jesus vor ihr steht, ruft sie auf Aramäisch aus, „Rabbuni!, das heißt: Meister!“ (20,16; LUT).
Er erklärt ihr, dass sie sich nicht körperlich an Ihn hängen soll (20,17), sondern dass sie in eine neue, innere Beziehung mit dem auferstandenen Jesus kommen soll; Er in ihr und sie in Ihm (was sich mit der Gabe des Heiligen Geistes erfüllen wird).
Es reicht nicht, die Beweise für die Auferstehung zu kennen. Wir müssen dem auferstandenen Jesus tatsächlich persönlich begegnen.
2.\tFreude und Frieden
Die Welt ist verzweifelt auf der Suche nach Glück und Seelenfrieden. Die höchste Quelle für Freude und Frieden ist eine Beziehung zu Jesus.
Maria rannte sofort los, um den Jüngern zu erzählen: „Ich habe den Herrn gesehen!“ (20,18). Dass Jesus den Jüngern erschien, war ihnen eine unglaubliche Freude (20,20). Dreimal sagt Er zu ihnen, „Friede sei mit euch“ (20,19.21.26) – der innere Friede, der aus Seiner Gegenwart kommt.
Glaube an Jesus bringt allen Freude und Frieden, die glauben. Zu Thomas sagte Jesus, „Wie glücklich können erst die sein, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!“ (20,29; Hfa).
In diesem kurzen Aufeinandertreffen verwandelte Jesus den Haufen ängstlicher und verwirrter Individuen in eine Gemeinschaft, die erfüllt war von Liebe, Freude und Frieden.
3.\tSinn und Kraft
Jesus gab ihrem Leben einen neuen Sinn: „Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch“ (20,21). Die Auferstehung ist die Botschaft der Hoffnung für die Welt. Jesus ist von den Toten auferstanden. Es gibt ein Leben nach dem Tod. Das gibt deinem Leben einen neuen Sinn und ein neues Ziel. Du wirst von Jesus in die Welt geschickt, diese Botschaft zu verkünden.
Und schließlich gab Er ihnen auch Macht. „Er hauchte sie an und sprach: „Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünde erlasst, dem ist sie erlassen. Und wem ihr die Schuld nicht vergebt, der bleibt schuldig“ (20,22-23; Hfa). Der Heilige Geist schenkt Kraft und Autorität zu vergeben.
Dieselbe Kraft, die Jesus von den Toten auferweckte, steht auch dir zur Verfügung. Jesus rüstet dich aus mit der Kraft des Heiligen Geistes und der Vollmacht Seines Wortes, damit du den Menschen in der Welt die Botschaft Seiner Vergebung bringen kannst. Die Botschaft, die ewiges Leben schenkt.
4.\tRespekt und Ehrfurcht
Thomas war ein Zyniker; skeptisch und voller Zweifel. Wahrscheinlich hätte ich ähnlich reagiert, „Ich glaube es erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen habe. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen“ (20,25; Hfa).
Wie mag sich Thomas gefühlt haben, als Jesus erschien und zu ihm sagte, „Leg deinen Finger auf meine durchbohrten Hände! Gib mir deine Hand und leg sie in die Wunde an meiner Seite! Zweifle nicht länger, sondern glaube!“?(20,27; Hfa).
Jesu Wunden bleiben für allezeit sichtbar und zeugen von Seiner Demut und vergebenden Liebe. Jesus nahm Thomas an, wie er war, ohne Anflug von Kritik.
Fühl dich nicht schuldig, wenn du Zweifel hast. Gib deine Zweifel wie Thomas ehrlich zu, und geh damit zu Jesus. Als Jesus seine Zweifel ausräumte, war Thomas‘ Antwort darauf das Höchstmaß an Respekt, Ehrfurcht und Staunen: „Mein Herr und mein Gott!“ (20,28). Gestartet mit großen Zweifeln, spricht Thomas nun die vielleicht klarsten Worte über die Göttlichkeit Jesu in allen Evangelien aus. Er ist der Erste, der Jesus ansieht und Ihn „Gott“ nennt. Heute würde man wohl einfach „Wow!“ sagen.
Weiter erklärt Jesus ihm, dass Glaube Segen bringt (20,29) und zum Leben führt. Glaube und Leben gehen im Johannesevangelium Hand in Hand (20,31), denn wenn du an Jesus glaubst, hast du Leben – richtiges Leben von hoher Qualität, Leben in Fülle (10,10), das nie endet (3,16).
Der Grund, warum Johannes sein Evangelium aufgeschrieben hat, ist, „damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben an ihn in seinem Namen das ewige Leben habt“ (20,31). Die Auferstehung ist die Grundlage unserer Hoffnung für unser Leben sowohl vor dem Tod als auch danach.
Gebet
Jesus, mein Herr und mein Gott –ehrfürchtig staunend will ich Dich heute anbeten.
2. Samuel 1,1–2,7
David erfährt von Sauls und Jonatans Tod
1 1 König Saul war in der Schlacht gegen die Philister umgekommen. Nachdem David von seinem Vergeltungsschlag gegen die Amalekiter nach Ziklag zurückgekehrt war, 2 erschien zwei Tage später bei ihm ein Mann aus Sauls Heer. Als Zeichen der Trauer waren seine Kleider zerrissen und sein Haar voller Erde. Er warf sich ehrerbietig vor David zu Boden.
3 »Woher kommst du?«, fragte David.
Der Mann antwortete: »Ich habe im israelitischen Heer gekämpft und konnte den Feinden entkommen.«
4 »Wie ist die Lage?«, wollte David wissen. »Erzähl es mir!«
Da berichtete der Mann: »Viele unserer Soldaten liegen gefallen oder schwer verwundet auf dem Schlachtfeld, und der Rest ist geflohen. Auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot.«
5 »Woher weißt du, dass Saul und Jonatan tot sind?«, hakte David nach. 6 Der junge Mann fuhr fort: »Ich kam zufällig ins Bergland von Gilboa. Dort entdeckte ich Saul, der sich auf seinen Speer stützte. Die feindlichen Wagen und Reiter schlossen den Kreis um ihn immer enger. 7 Er drehte sich um, sah mich und rief mir zu, ich solle herkommen.
8 Als ich bei ihm war, fragte er: ›Wer bist du?‹
›Ich bin ein Amalekiter‹, antwortete ich.
9 Da bat er mich: ›Komm und töte mich, denn noch ist zwar Leben in mir, aber ich bin schwer verwundet und am Ende meiner Kraft.‹
10 Ich erfüllte ihm seine letzte Bitte: Ich erstach ihn, denn ich wusste ja, dass Saul schon ganz schwach war und sowieso sterben würde. Dann nahm ich ihm die Krone und den Armreif ab, um sie dir, meinem Herrn und Gebieter, zu überbringen.«
11 Da zerrissen David und die Männer, die bei ihm standen, ihre Gewänder. 12 Sie weinten und trauerten um Saul, seinen Sohn Jonatan und um das ganze Volk des HERRN, weil so viele Israeliten in der Schlacht umgekommen waren. Bis zum Abend fasteten sie.
13 David fragte den jungen Mann, der ihm die Nachricht überbracht hatte: »Woher kommst du?«
»Ich bin der Sohn eines Einwanderers aus Amalek«, antwortete er.
14 Da fuhr David ihn an: »Wie konntest du es wagen, den König umzubringen, den der HERR auserwählt hat?«
15 Er befahl einem der jungen Männer, die bei ihm standen: »Komm her und töte ihn!« Der Mann gehorchte und stach den Amalekiter nieder. Bevor er starb, 16 sagte David noch zu ihm: »Das ist die gerechte Strafe für dein Verbrechen! Du selbst hast dich zum Tod verurteilt, als du sagtest: ›Ich habe den König umgebracht, den der HERR erwählt hat.‹«
Davids Klagelied
17 David dichtete ein Klagelied über Sauls und Jonatans Tod. 18 Er ordnete an, dass alle Bewohner von Juda es auswendig lernen sollten. Es wird das »Bogenlied« genannt und steht im »Buch des Rechtschaffenen«:
19 Ach, Israel, erschlagen liegen sie auf deinen Hügeln,
die Soldaten, die dein ganzer Stolz und deine Freude waren!
Deine Helden sind tot, im Kampf gefallen.
20 Verheimlicht es den Städten Gat und Aschkelon,
verkündet diese Nachricht nicht in ihren Gassen!
Die Mädchen der Philister sollen keine Freudenlieder singen,
die Frauen dieser unbeschnittenen Heiden keine Reigen tanzen.
21 Ihr Berge von Gilboa,
kein Tau soll euch bedecken und kein Regen fallen,
nie mehr soll Korn auf euren Äckern wachsen,
weil dort die blutverschmierten Schilde liegen,
die einst unseren besten Soldaten gehörten.
Sauls Schild hat seinen Glanz verloren,
sein Leder wird nicht mehr mit Öl gepflegt.
22 Die Pfeile Jonatans verfehlten nie das Ziel,
nie schlug das Schwert von König Saul daneben.
Stets trieften ihre Waffen vom Blut der Durchbohrten,
sie glänzten vom Fett der erstochenen Helden.
23 Saul und Jonatan – jeder liebte und verehrte sie!
Unzertrennlich waren sie im Leben,
und nun sind sie auch im Tod vereint.
Sie waren schneller noch als Adler, stärker als der stärkste Löwe.
24 Ihr Frauen von Israel, trauert und weint um König Saul,
der euch Kleider aus Purpur gab
und euch mit goldenem Schmuck beschenkte!
25 Die Helden sind tot, im Kampf gefallen.
Durchbohrt liegt Jonatan auf deinen Bergen, Israel.
26 Mein Bruder Jonatan, wie schmerzt mich dein Verlust!
Du warst mir lieber als der größte Schatz der Welt.
Niemals kann die Liebe einer Frau ersetzen,
was deine Freundschaft mir bedeutet hat.
27 Die Helden sind tot, im Kampf gefallen,
unsere besten Männer haben wir verloren.
David wird König von Juda
2 1 Danach fragte David den HERRN: »Soll ich nach Juda zurückkehren?«
»Ja«, sagte der HERR, »geh wieder dorthin.«
»In welcher Stadt soll ich mich niederlassen?« fragte David weiter.
»In Hebron«, bekam er zur Antwort.
2 So zog David nach Hebron im judäischen Bergland. Seine beiden Frauen, Ahinoam aus Jesreel und Abigajil aus Karmel, die Witwe von Nabal, gingen mit ihm. 3 David wollte seine Soldaten in der Nähe behalten, deshalb siedelte er sie mit ihren Familien in den umliegenden Ortschaften an 4 Eines Tages kamen die Männer von Juda zu David nach Hebron und salbten ihn zu ihrem König.
Als David hörte, dass die Einwohner der Stadt Jabesch im Gebiet von Gilead Saul beerdigt hatten, 5 ließ er ihnen durch Boten sagen: »Der HERR möge euch dafür belohnen, dass ihr eurem Herrn, König Saul, diese letzte Ehre erwiesen und ihn begraben habt! 6 Ohne Ende möge der HERR euch Gutes tun und euch seine Liebe erweisen. Aber auch ich will euch für diese gute Tat belohnen. 7 Seid stark und lasst euch nicht entmutigen! Euer König Saul ist zwar gestorben, aber der Stamm Juda hat mich zu seinem Nachfolger ernannt.«
Kommentar
Ehrfurcht
Davids Haltung gegenüber Saul ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie wir Menschen behandeln sollen, die uns Schaden zufügen wollen. David war nicht auf Vergeltung aus. Er wurde nicht bitter, sondern begegnete Saul mit äußerstem Respekt. Schließlich hatte Gott sein Handeln in der Vergangenheit reich gesegnet. Die Tatsache, dass Saul ordentlich aus der Spur geraten war, änderte nichts an Davids Respekt.
Seine Einstellung zu Saul war wirklich erstaunlich. Den Amalekiter, der behauptete, Saul getötet zu haben, fragte David, „Hattest du denn keine Scheu, den Gesalbten des Herrn zu töten?“ (1,14). Vielleicht erhoffte sich der Amalekiter Vorteile? Ein menschlicher Geier, der Saul die königlichen Insignien abgenommen hatte, um bei David Pluspunkte zu sammeln. Er hatte aber nichts davon, denn David ehrte Saul.
David trauerte um seinen engen Freund Jonatan und um Saul (1,19-27). Trauer ist die natürliche, ja eine notwendige und gesunde Reaktion auf den Tod eines geliebten Menschen.
Vor allem aber verehrte David Gott. „David fragte den Herrn“. Er fragte, „„Soll ich in eine der Städte Judas zurückgehen?“ Und der Herr antwortete: „Ja.” Daraufhin fragte David: „Wohin soll ich gehen?” Und der Herr antwortete: „Nach Hebron.”” (2,1).
Gebet
Herr, bitte hilf mir, alle zu lieben und zu respektieren, die Du in ihre Leitungsrollen eingesetzt hast, unabhängig davon, ob sie uns unterstützen oder nicht. Hilf mir, respektvoll, staunend und ehrfürchtig zu leben.
Pippa fügt hinzu
Johannes 20,10
Mich fasziniert, dass Sich Jesus, von allen Menschen, denen Er als erstes hätte erscheinen können, für Maria Magdalena entschied. Nicht für Seine engsten Jünger (nicht einmal für Seine Mutter!), sondern für eine Frau, die niemand für besonders wichtig hielt.
App
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“