Tag 171

Die Schätze der Bibel heben

Weisheit Psalm 75,1–10
Neues Testament Apostelgeschichte 13,13–41
Altes Testament 1. Könige 6,1–7,22

Einführung

Meine erste Begegnung mit Jesus hatte ich beim Bibellesen. Und obwohl ich seitdem praktisch täglich in der Bibel lese, entdecke ich ständig Neues.

Immanuel Kant stellte fest, „Die Bibel ist eine unerschöpfliche Quelle aller Wahrheit. Die Existenz der Bibel ist der größte Segen für die Menschheit.“ Sie ist voller unermesslicher Schätze, durch die du beim Lesen und Studieren Gott selbst begegnen kannst.

Trotzdem ist das Buch nicht immer leicht verständlich. Es hilft, Sprache und literarisches Genre, das der jeweilige Verfasser benutzt hat, besser zu erkennen, um so seine Absicht besser zu verstehen.

Weisheit

Psalm 75,1–10

Schluss mit euren großen Worten!

1 Ein Lied von Asaf, nach der Melodie:
  »Richte nicht zugrunde«.

2 Wir danken dir, o Gott – ja, dir allein gilt unser Dank!
  Denn du bist uns nahe!
  Von deinen Wundern erzählen wir.
3 Gott spricht: »Wenn meine Zeit gekommen ist,
  werde ich Gericht halten und für Gerechtigkeit sorgen!
4 Mag auch die Erde beben,
  und mögen ihre Bewohner vor Angst zittern –
  ich selbst habe die Fundamente der Erde unverrückbar festgelegt.
5 So befehle ich nun den großmäuligen Angebern:
  Schluss mit euren großen Worten!
  Denen, die mich ablehnen, sage ich:
  Blast euch nicht so auf!

6 Ja, hört auf zu prahlen und lasst ab von eurem Stolz!
  Tragt eure Nase nicht so hoch!
7 Wahre Größe kann kein Mensch verleihen –
  ganz gleich, woher er kommt!«
8 Denn Gott allein ist Richter:
  Den einen lässt er fallen,
  den anderen bringt er zu Ansehen und Macht.

9 Der HERR hat einen Becher in seiner Hand,
  gefüllt mit starkem, betäubendem Trank.
  Alle, die Gott verachten, müssen den Becher
  bis zum letzten bitteren Tropfen austrinken.
10 Ich aber will immer von Gott erzählen,
  für ihn, den Gott Jakobs, will ich musizieren.

Kommentar

Wortgewaltige Metaphern

Es gibt Dinge, die sind „wahr“, ohne dass sie „wörtlich“ zu nehmen sind. In diesem Psalm wird Wahrheit in Metaphern ausgedrückt.

Gottes Gerechtigkeit ist das Fundament unseres Universums. Im heutigen Psalm finden wir mindestens vier Metaphern für Seine Gerechtigkeit.

1. Das Böse und seine Folgen
Der Psalmist wusste gewiss, dass die Erde nicht im wörtlichen Sinne auf Säulen (75,4a; LUT) steht. Er bedient sich bildlicher Sprache, die auch als solche verstanden werden will. Es handelt sich um poetische Sprache, die so wahr ist, wie „wörtliche Wahrheit“.

Das Beben der Erde und ihrer Bewohner (75,4a) ist eine Metapher für das Böse und seine Folgen. Unmoralisches Handeln untergräbt die Stabilität der Welt und der Gesellschaft. Der Herr verkündet, dass Er sie gnädigerweise aufrechterhält: „ich halte ihre Säulen fest“ (75,4b; LUT).

2. Macht und ihre Kehrseiten
„Hörner“ (75,5; ELB) stehen für Macht. Wieder wird das Wort metaphorisch, poetisch verwendet. Gott erhebt das Horn (also die Macht) der Gerechten und schlägt die Hörner der Gottlosen ab (75,12; ELB). Macht korrumpiert die Menschen leicht und macht sie überheblich. Gott spricht zu den Gottlosen, „Erhebt nicht das Horn!“ (75,5; ELB).

3. Dienst und seine Wirkung
Die „Hand des Herrn“ (75,9) ist ein Symbol für Seine Macht und Gewalt. Es handelt sich um anthropomorphe Sprache, d.h. Wörter, die sich auf die menschliche Gestalt beziehen, mit denen nicht-menschliche Dinge beschrieben werden.

Wenn wir beim Gebetsdienst Menschen die „Hände auflegen“ – vermögen unsere Hände an und für sich wenig, aber sie symbolisieren Gottes gewaltige Kraft, die durch uns wirkt.

4. Gericht und Jesus
Der Vergleich vom Gericht Gottes mit einem „Becher“ (oder Kelch) ist eine weitere Metapher. „Der Herr hält einen Becher in seiner Hand, voll mit schäumendem Wein, gemischt mit Gewürzen. Diesen Wein wird er beim Gericht ausschenken, und alle Gottlosen müssen ihn bis zum allerletzten Tropfen trinken“ (75,9).

Am Kreuz leerte Jesus den Becher von Gottes Gericht und nahm das Gericht, das wir verdient hätten, auf Sich. Er hatte vorher davon gesprochen (Markus 10,38; Lukas 22,42; Johannes 18,11)

Gebet

„Wir danken dir, Gott! Wir danken dir, weil du uns nahe bist“ (75,2). Danke, dass Du eines Tages alles Böse von dieser Welt wegnehmen wirst und dass dann das Gute und die Gerechtigkeit bis in alle Ewigkeit Bestand haben werden.

Neues Testament

Apostelgeschichte 13,13–41

Missionsarbeit in der Stadt Antiochia in Pisidien

13 Danach verließen Paulus und seine Gefährten Paphos. Mit einem Schiff fuhren sie nach Perge in Pamphylien, wo sich Johannes Markus von ihnen trennte und nach Jerusalem zurückkehrte. 14 Barnabas und Paulus zogen allein weiter nach Antiochia in Pisidien. Am Sabbat gingen sie dort in die Synagoge und nahmen unter den Gottesdienstbesuchern Platz. 15 Nach der üblichen Lesung aus den Büchern von Mose und den Propheten ließen ihnen die Vorsteher der jüdischen Gemeinde ausrichten: »Liebe Brüder, wenn ihr ein ermutigendes Wort weitergeben wollt, dann könnt ihr das jetzt tun!«

16 Da erhob sich Paulus, bat mit einer Handbewegung um Ruhe und begann: »Ihr Männer Israels, aber auch ihr andern alle, die ihr an den Gott Israels glaubt, hört mir zu! 17 Er, der Gott unseres Volkes, hat unsere Vorfahren auserwählt und sie in Ägypten zu einem großen Volk werden lassen. Mit großer Macht führte er unser Volk von dort weg. 18 Vierzig Jahre lang ertrug er sie auf ihrem Weg durch die Wüste. 19 Und als Gott sieben Völker in Kanaan vernichtet hatte, gab er ihnen dieses Land als Besitz. 20 Dies geschah etwa 450 Jahre nachdem unsere Vorfahren nach Ägypten gekommen waren.

Dann erwählte Gott Männer, die das Volk führen sollten – die Richter; der letzte war Samuel, ein Prophet Gottes. 21 Als das Volk daraufhin einen König haben wollte, gab Gott ihnen Saul, den Sohn von Kisch aus dem Stamm Benjamin. Saul regierte vierzig Jahre. 22 Dann wandte sich Gott von ihm ab und machte David zum König über Israel. Von ihm sagte er: ›Ich habe David, den Sohn von Isai, gefunden, einen Mann, der mir Freude macht. Bei allem, was er tut, wird er auf mich hören.‹

23 Einen Nachkommen von David hat Gott dem Volk Israel als Retter gesandt, so wie er es versprochen hatte. Dieser Retter ist Jesus. 24 Er kam, nachdem Johannes das ganze Volk Israel aufgerufen hatte, zu Gott umzukehren und sich taufen zu lassen. 25 Johannes hatte seinen Auftrag erfüllt, als er sagte: ›Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet. Aber nach mir wird einer kommen, und ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe auszuziehen.‹

26 Euch, liebe Brüder und Schwestern, die ihr von Abraham abstammt, und euch, die ihr an den Gott Israels glaubt und ihn ehrt, gilt diese rettende Botschaft. 27 Die Einwohner von Jerusalem und ihre führenden Männer haben nicht verstanden, wer Jesus ist. Sie haben ihn verurteilt, und damit erfüllten sie die Vorhersagen der Propheten, die jeden Sabbat vorgelesen werden. 28 Denn obwohl sie Jesus kein Vergehen nachweisen konnten, wofür er den Tod verdient hätte, verlangten sie von Pilatus, ihn hinzurichten. 29 Als sie alles getan hatten, was in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist, nahmen sie ihn vom Kreuz herunter und legten ihn in ein Grab. 30 Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. 31 Danach ist Jesus noch viele Tage seinen Jüngern erschienen, die mit ihm von Galiläa nach Jerusalem gekommen waren. Sie sind jetzt vor dem Volk Israel die Zeugen für seine Auferstehung.

32 Wir aber sind heute hier, um euch diese rettende Botschaft zu verkünden: Die Zusage, die Gott unseren Vorfahren gab, 33 hat er für uns, ihre Nachkommen, jetzt erfüllt, indem er Jesus von den Toten auferweckte. So heißt es im zweiten Psalm:

  ›Du bist mein Sohn,
  heute bin ich dein Vater geworden.‹

34 Dass er Jesus von den Toten auferwecken und nicht verwesen lassen würde, hat er in der Heiligen Schrift vorausgesagt:

  ›Ich will euch die Gnade erweisen, die ich David versprochen habe.‹

35 An einer anderen Stelle heißt es noch deutlicher:

  ›Du wirst den, der zu dir gehört, nicht der Verwesung preisgeben.‹

36 Das bezog sich nicht etwa auf David. Denn David ist ja gestorben, nachdem er den Menschen seiner Zeit nach Gottes Willen gedient hatte. Er wurde bei seinen Vorfahren begraben und verweste. 37 Aber der, den Gott von den Toten auferweckt hat, der ist nicht verwest.

38-39 So sollt ihr nun wissen, liebe Brüder und Schwestern, dass es Jesus ist, durch den ihr Vergebung der Sünden erlangt. Jeder, der an ihn glaubt, wird frei von aller Schuld. Das Gesetz von Mose konnte uns Menschen davon nicht lossprechen. 40 Seht euch also vor, dass auf euch nicht zutrifft, was in den Propheten geschrieben steht:

41 ›Ihr Verächter der Wahrheit!
  Wacht auf aus eurer Gleichgültigkeit und erschreckt zu Tode.
  Was ich noch zu euren Lebzeiten geschehen lasse,
  würdet ihr nicht für möglich halten,
  wenn andere es euch erzählten.‹ «

Kommentar

Historische Fakten

Wie kannst du dir deiner Vergebung sicher sein? Woher wissen, dass der Tod nicht das Ende ist? Was gibt dir Gewissheit, dass du ewiges Leben hast?

Du kannst dir sicher sein aufgrund der historischen Fakten, die uns über Jesu Leben, Seinen Tod und Seine Auferstehung vorliegen.

Lukas schrieb Geschichte auf. In der Einleitung zu seinem zwei Bände umfassenden Werk (Lukasevangelium und Apostelgeschichte) spricht Lukas davon, dass ihm Augenzeugenberichte vorlagen und dass er sorgfältig nachgeforscht und alles ordentlich aufgeschrieben hat (siehe Lukas 1,3-4).

Der heutige Abschnitt berichtet von Paulus‘ Reisen und Reden. Und auch Paulus spricht über historische Fakten. Er fasst die Geschichte des Gottesvolkes zusammen: den Auszug aus Ägypten, die Jahre in der Wüste, die Einnahme von Kanaan, die Zeit der Richter und Könige – bis hin zu David, dessen Nachfahre der historische Jesus sein sollte.

Anschließend betrachtet Paulus die historischen Tatsachen um Jesu Tod und besonders auch um Seine Auferstehung. Vier Umstände bestätigen Jesu Auferstehung:

1. Das Handeln Gottes
„Sie nahmen ihn vom Kreuz und legten ihn in ein Grab. Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt“ (13,29-30). Was Gott im Alten Testament verheißen hatte, erfüllte Er im Neuen Testament, indem Er „Jesus auferweckt hat“ (13,33). Er hatte es im Alten Testament vorausgesagt (13,34) und Jesus genau so auferweckt, „wie denn im zweiten Psalm geschrieben steht“ (13,33; LUT).

2. Eine historische Tatsache
„Gott hatte in der Schrift zugesagt, dass [Er] Jesus von den Toten auferweckt“ (13,34). Hierbei handelt es sich nicht um eine Metapher. Wir erfahren diese Wahrheit nicht im Wesentlichen in unseren Herzen, sondern es ist, wie Paulus sagt, eine historische Tatsache. Die körperliche Auferstehung Jesu hat tatsächlich stattgefunden. Jesus stand im Leib von den Toten auf.

„Danach ist Jesus noch viele Tage seinen Jüngern erschienen, die mit ihm von Galiläa nach Jerusalem gekommen waren. Sie sind jetzt vor dem Volk Israel die Zeugen für seine Auferstehung“ (13,31; Hfa).

3. Ein einmaliges Ereignis
Jesu Auferstehung ist ein einmaliges Ereignis in der Geschichte der Menschheit. Paulus vergleicht Jesus hier mit David, „er wurde bei seinen Vorfahren begraben und verweste“ (13,36b). Andere mögen wiederbelebt worden sein (und starben später), aber Jesus wurde von den Toten auferweckt, Sein Leib ist nie verwest: Gott hat „ihn mit der Auferweckung aber für immer dem Tod und der Verwesung entrissen“ (13,34a; GNB).

4. Die gute Nachricht
Das ist die gute Nachricht (13,32), die Paulus predigte. Die Auferstehung bedeutet, dass das Kreuz wirkungsvoll war und dass Sündenvergebung möglich ist (13,38). Wer glaubt, wird freigesprochen (13,39). Deine Vergangenheit ist erledigt, und du kannst in einer gesunden Beziehung mit Gott leben.

Die historischen Tatsachen rund um die Auferstehung haben große Auswirkungen auf dein Leben und deine Zukunft. Wenn Jesus gestorben, begraben und von Gott auferweckt wurde, heißt das, dass eines Tages alle, die an Ihn glauben und schon gestorben sind, ebenfalls von Gott zu ewigem Leben auferweckt werden (s. 1. Korinther 15 und 1. Thessalonicher 4,13-18).

Wenn du deiner Generation „nach dem Willen Gottes gedient [hast]“, wirst auch du „begraben“ (Apg. 13,36) und später von Gott zu ewigem Leben erweckt.

Gebet

Ich danke Dir, Herr, für die wunderbar frohe Botschaft der Auferstehung. Danke, dass mir meine Sünden vergeben sind, dass ich freigesprochen bin und mich nicht mehr vor dem Tod fürchten muss. Hilf mir, wie David, dieser Generation nach Deinem Willen zu dienen.

Altes Testament

1. Könige 6,1–7,22

Salomo beginnt mit dem Bau des Tempels

1 480 Jahre waren vergangen, seit die Israeliten Ägypten verlassen hatten. Es war das 4. Regierungsjahr König Salomos. Im Monat Siw, dem 2. Monat des Jahres, begann König Salomo mit dem Bau des Tempels für den HERRN.

2 Das Gebäude war 30 Meter lang, 10 Meter breit und 15 Meter hoch. 3 An der Vorderseite baute Salomo eine Vorhalle an; sie war genauso breit wie der Tempel und 5 Meter lang. 4 In die Tempelmauer ließ Salomo Fenster mit Rahmen und Gitterstäben einsetzen. 5 Um die beiden Seitenwände und die Hinterwand baute er einen dreistöckigen Rundgang, der in einzelne Kammern unterteilt war. 6 Das untere Stockwerk war 2,5 Meter breit, das mittlere 3 Meter und das oberste 3,5 Meter. Mit jedem höher gelegenen Stockwerk trat die Tempelmauer etwas mehr zurück. Dadurch entstanden Mauervorsprünge, auf denen man die tragenden Querbalken der Stockwerke abstützen konnte. So mussten die Balken nicht in der eigentlichen Tempelmauer verankert werden.

7 Die Steine für den Bau des Tempels wurden vorher im Steinbruch schon fertig behauen. Daher brauchte man sie am Bauplatz nur noch zusammenzufügen und hörte dort keinen Lärm von Hämmern, Meißeln und anderen Eisenwerkzeugen.

8 In das untere Stockwerk des Rundgangs kam man durch eine Tür an der rechten Tempelseite. Von dort führte eine Wendeltreppe zum mittleren und oberen Stockwerk hinauf. 9 Nachdem das Mauerwerk errichtet war, ließ Salomo das Gebäude mit einem Flachdach versehen, das mit Balken und Brettern aus Zedernholz gedeckt wurde. 10 Den Rundgang verband er durch Zedernbalken mit der Tempelmauer. Die drei Stockwerke waren jeweils 2,5 Meter hoch.

11 Eines Tages sprach der HERR zu Salomo: 12 »Du baust mir diesen Tempel. Wenn du nun so lebst, wie es mir gefällt, wenn du mein Gesetz befolgst und auf jedes Gebot achtest, dann will ich mein Versprechen einlösen, das ich schon deinem Vater David gegeben habe. 13 Dann will ich mitten unter den Israeliten in diesem Tempel wohnen und mein Volk nie verlassen.«

Der Innenausbau und die Fertigstellung des Tempels

14 Als der Rohbau des Tempels fertiggestellt war, 15 ließ Salomo das ganze Gebäude innen mit Holz auskleiden. Die Wände täfelte er von oben bis unten mit Zedernholz, und den Fußboden belegte er mit Zypressenholz. 16 Zehn Meter vor der Rückwand zog er vom Boden bis zur Decke eine Wand aus Zedernbrettern hoch. Auf diese Weise entstand ein Hinterraum, der das »Allerheiligste« bilden sollte. 17 Der davor liegende Hauptraum, das »Heiligtum«, war also noch 20 Meter lang. 18 Der Tempel war innen ganz mit Zedernholz ausgekleidet, nicht ein Mauerstein war mehr zu sehen. In die Wände wurden Blätter- und Blütenornamente geschnitzt.

19 Im hinteren Raum sollte später die Bundeslade des HERRN stehen. 20 Dieser Teil des Tempels war 10 Meter lang, 10 Meter breit und 10 Meter hoch. Salomo ließ den ganzen Raum mit reinem Gold auskleiden. Vor dem Allerheiligsten stand ein Altar aus Zedernholz. Auch er wurde mit Gold überzogen, 21 ebenso der gesamte Innenraum des Heiligtums. Vor dem Eingang zum Allerheiligsten ließ Salomo goldene Ketten aufhängen. 22 So wurde also der ganze Innenraum des Tempels mit Gold überzogen, ebenso der Altar, der vor dem Allerheiligsten stand.

23 Dann ließ Salomo zwei Keruben aus Olivenholz schnitzen, die im Allerheiligsten stehen sollten. Sie waren 5 Meter hoch. 24 Jeder ihrer ausgespannten Flügel maß 2,5 Meter, so dass ein Kerub von der einen Flügelspitze zur anderen 5 Meter breit war. 25-26 Beide Engelfiguren waren gleich groß, nämlich 5 Meter, und sahen genau gleich aus. 27 Salomo ließ sie mitten im Allerheiligsten aufstellen, und zwar so, dass sich ihre ausgebreiteten Flügel in der Mitte berührten. Mit ihrer äußeren Flügelspitze berührten sie die Seitenwände. 28 Auch die Engel wurden ganz mit Gold überzogen.

29 In die Innenwände des Heiligtums und des Allerheiligsten hatte Salomo Bilder von Keruben, Palmwedeln und Blütenkelchen schnitzen lassen. 30 Den Fußboden der beiden Räume überzog er mit Gold.

31 Für den Eingang zum Allerheiligsten wurde eine Tür mit zwei Flügeln aus Olivenholz hergestellt. Der Türrahmen war fünffach abgestuft. 32 Die Türflügel wurden mit Schnitzereien von Keruben, Palmwedeln und Blüten verziert und anschließend vergoldet. 33 Auch für den Eingang zum Heiligtum ließ Salomo einen Türrahmen aus Olivenholz anfertigen. Er war vierfach abgestuft. 34 Die Tür hatte zwei Flügel aus Zypressenholz. Jeder der beiden Flügel war aus zwei drehbaren Teilen zusammengesetzt. 35 Auch in diese Tür wurden Ornamente von Keruben, Palmenzweigen und Blütenkelchen geschnitzt und danach gleichmäßig mit Gold überzogen.

36 Um das Gebäude herum wurde der innere Vorhof angelegt und mit einer Mauer eingegrenzt. Sie bestand aus drei Lagen behauener Steine und einer Lage Zedernbalken.

37 Im 4. Regierungsjahr Salomos, im Monat Siw, dem 2. Monat des Jahres, war das Fundament für den Tempel gelegt worden. 38 Im 11. Regierungsjahr Salomos, im Monat Bul, dem 8. Monat des Jahres, war der Tempel fertig. Insgesamt hatte man also sieben Jahre daran gebaut. Jede Einzelheit stimmte genau mit den Bauplänen überein.

Salomo baut sich einen Palast

7 1 An seinem Palast baute Salomo dreizehn Jahre. 2-3 Eines seiner neuen Gebäude war das sogenannte »Libanonwaldhaus«. Es war 50 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch. Das unterste Stockwerk war eine Halle mit drei Säulenreihen aus Zedernholz, 15 Säulen in jeder Reihe, also 45 insgesamt. Darüber lagen Balken aus Zedernholz, die als Boden für ein oberes Stockwerk dienten. Dies war in mehrere Kammern unterteilt, die ebenfalls mit Zedernbalken überdacht waren. 4 In die beiden Längswände des Palasts wurden drei übereinanderliegende Reihen von je drei Fenstern eingelassen, und zwar so, dass die Fenster einander genau gegenüberlagen. 5 Auch die Türen lagen einander jeweils gegenüber. Es waren insgesamt sechs Türen mit viereckigen Rahmen.

6 Außerdem baute Salomo eine Säulenhalle, die 25 Meter lang und 15 Meter breit war. Davor ließ er eine weitere Säulenhalle mit einem Vordach errichten.

7 Er baute sich auch eine Halle, in der sein Thron stand und wo er Gericht hielt. Vom Fußboden bis zur Decke war dieser Raum mit Zedernholz getäfelt. 8 Der Wohnpalast Salomos befand sich in einem Hof, der weiter innen lag als die Thronhalle, und war von der gleichen Bauart. Auch das Haus für seine Frau, die Tochter des Pharaos, war im gleichen Stil wie die Thronhalle gehalten.

9 Für alle Gebäude wurden Quadersteine bester Qualität verwendet. Sie waren vorher mit Steinsägen genau zurechtgeschnitten worden. Alle Mauern dieser Gebäude – angefangen bei den äußeren Palästen bis hinein zum großen Innenhof – bestanden aus solchen Steinen. 10 Für die Fundamente benutzte man besonders große Quadersteine; sie waren vier bis fünf Meter lang. 11 Darüber wurden Mauern von Quadersteinen bester Qualität errichtet. Zwischen den einzelnen Mauerreihen waren immer wieder Zedernbalken eingefügt. 12 Den großen Hof rings um den Palast und den Tempel umgab eine Mauer, die abwechselnd aus drei Lagen Quadersteinen und einer Lage Zedernbalken bestand. Die Mauer um den inneren Vorhof, der den Tempel umgab, war genauso gebaut, ebenso die Mauer um die Tempelvorhalle.

Die beiden Säulen am Eingang des Tempels

13 König Salomo ließ einen Bronzegießer aus Tyrus an den Hof holen. Er hieß Hiram, 14 seine Mutter war eine verwitwete Israelitin aus dem Stamm Naftali und sein Vater ein Bronzegießer aus Tyrus. Hiram war sehr begabt, ein Meister seines Fachs, der alles nur Erdenkliche aus Bronze herstellen konnte. Er kam zu König Salomo an den Hof und arbeitete für ihn.

15 Als Erstes goss er zwei Säulen aus Bronze. Beide waren 9 Meter hoch und hatten einen Umfang von 6 Metern. 16 Auf jede Säule setzte er ein 2,5 Meter hohes Kapitell, aus Bronze gegossen. 17 Jedes Kapitell war mit sieben Reihen geflochtener Ketten geschmückt 18-20 sowie mit 200 Granatäpfeln, die in zwei Reihen oberhalb der Flechtornamente angebracht wurden. Die Kapitelle ruhten auf den Säulen. Sie waren wie Lilienblüten geformt, und ihre Blütenkelche waren 2 Meter hoch. 21 Hiram ließ die beiden Säulen vor der Eingangshalle des Tempels aufstellen. Die rechte nannte er Jachin (»Er wird aufrichten«) und die linke Boas (»In ihm ist Stärke«). 22 Die beiden Kapitelle in Form von Lilienblüten wurden auf die Säulen gesetzt. Damit war diese Arbeit abgeschlossen.

Kommentar

Symbolische Darstellung

Hast du dich je gefragt, ob sich Gott wirklich für die Einzelheiten deines Lebens interessiert? Wenn wir uns die genauen Anweisungen für den Bau des Tempels betrachten, sehen wir, wie sorgfältig Gott den weitaus herrlicheren Tempel, der uns im Neuen Testament offenbart wird, vorbereitet, geplant und den Weg dafür bereitet hat. Wenn Gott ein so großes Interesse an den Details eines Gebäudes hat, wie viel mehr werden Ihn dann die Details deines Lebens interessieren. Wenn dir etwas wichtig ist, dann ist es das Gott auch.

Die Typologie handelt von der symbolischen Darstellung. Sie ist für uns Christen zentral für unser Verständnis des Alten Testaments. Einige der wunderbaren Wahrheiten über die Rettung im Neuen Testament wurde bereits in der Geschichte des Alten Testaments angedeutet. Zum Beispiel wird Adam als „ein Bild dessen, der kommen sollte“ (Römer 5,14; LUT) beschrieben.

Der Tempel im Alten Testament kann auch als „ein Bild“ des Tempels im Neuen Testament betrachtet werden (das Volk Gottes). Unser heutiger Abschnitt beschreibt den Tempel, den Salomo sieben Jahre lang erbaute (6,38). Es sollte der Ort sein, an dem die Gegenwart Gottes auf Erden wohnte: „ich will mitten unter den Israeliten in diesem Tempel wohnen“ (6,13; Hfa).

Daher war Vortrefflichkeit damals das Ziel, denn es sollte der Ort sein, an dem Gottes Gegenwart wohnte. Sein Namen stand auf dem Spiel. Sie führten alles so gut aus, wie sie nur konnten. Der ganze „Tempel [wurde] mit Gold verkleidet“ (13,22), nur „beste Qualität“ wurde verarbeitet (7,9; Hfa). Wenn Vortrefflichkeit schon damals das Maß der Dinge war, wie viel mehr sollten wir uns darum bemühen, jetzt, da Gottes Gegenwart in uns Wohnung genommen hat.

Interessant ist auch, dass Gott keine Eile hat! „480 Jahre nach dem Aufbruch des Volkes Israel aus Ägypten… begann König Salomo, das Haus des Herrn zu bauen“ (6,1).

Wir sind das Haus Gottes. Gott lebt in jedem von uns. Dein Körper ist Tempel des Heiligen Geistes (1. Korinther 6,19). Die heutige Kirche ist der heilige Tempel des Herrn, in dem Gott durch Seinen Geist lebt (Epheser 2,21-22). Sie ist heute das „Haus“ Gottes.

Gebet

Herr, öffne mir die Augen für die unermesslichen Schätze Deines Wortes. Vor allem aber zeige mir den gekreuzigten und auferstandenen Jesus – den einen, von dem die ganze Bibel handelt.

Pippa fügt hinzu

Apostelgeschichte 13,38b–39

„In diesem Mann, Jesus, findet ihr Vergebung für eure Sünden. Wer an ihn glaubt, wird von aller Schuld frei und vor Gott gerecht gesprochen - wie es das jüdische Gesetz nie vermochte.“

Egal wie sehr wir uns anstrengen, wir genügen nie. Das Wunder des Kreuzes besteht darin, dass uns alles vollkommen vergeben werden kann. Vor welchen Problemen wir heute auch wieder stehen, lasst sie uns erneut zum Kreuz Jesu bringen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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