Tag 24

Wie man Gottes Reden hört

Weisheit Sprüche 3,1–10
Neues Testament Matthäus 16,21–17,13
Altes Testament 1.Mose 47,13–48,22

Einführung

Stell dir vor, du gehst zum Arzt und sagst, „Also, Herr Doktor, ich bin ein einziges Wrack: Ich habe mir das Knie verdreht … meine Augen jucken … meine Finger sind geschwollen … und dann habe ich noch einen Tennisarm … und Rückenschmerzen …“ Und wenn du dann mit deiner langen Liste körperlicher Beschwerden fertig bist, schaust du auf die Uhr und sagst, „Du meine Güte! Ist es schon so spät? Ich muss los.“ Und der Arzt hat kaum Zeit zu antworten, „Moment mal!? Wollen Sie nicht wissen, ob oder wie ich Ihnen helfen kann?”

Wenn wir Gott immer nur zutexten und uns nie die Zeit nehmen zuzuhören, was Er zu sagen hat, machen wir genau denselben Fehler. Es redet immer nur einer, nämlich wir, aber wir hören nie richtig zu. Unsere Gottesbeziehung soll aber keine Einbahnstraße, sondern eine wechselseitige Unterhaltung sein. Mir hilft es, beim Beten einen Notizblock nebendran liegen zu haben. Dort notiere ich alle Gedanken, die mir während ich bete, in den Kopf kommen, und die möglicherweise vom Heiligen Geist sind.

In unserer von Medien überfluteten Zeit dringen so viele Stimmen auf uns ein – in Fernsehen, Radio und Internet, auf „Twitter“, „Facebook“, „Instagram“ und per E-Mail und Textnachrichten. Dann sind da noch die Stimmen unserer Freunde, Familie und Arbeitskollegen. Und manchmal hören wir die Stimme des Teufels, der uns verleiten will, an Gottes Wort und Seinen guten Absichten für uns zu zweifeln.

Wie erkennst und hörst du Gottes Stimme inmitten der Kakophonie von Lärm und Ablenkungen in deinem Leben?

Weisheit

Sprüche 3,1–10

Vergiss nie, was du gelernt hast!

1 Mein Sohn, vergiss nie, was ich dir beigebracht habe!
  Nimm dir meine Ratschläge zu Herzen und bewahre sie!
2 Dann wird es dir gut gehen,
  ein langes und erfülltes Leben liegt vor dir.

3 An Güte und Treue soll es dir niemals fehlen.
  Trage sie wie eine Kette um deinen Hals,
  ja, schreibe sie dir tief in dein Herz!
4 So wirst du Freundschaft und Ansehen
  bei Gott und Menschen finden.

5 Verlass dich nicht auf deinen eigenen Verstand,
  sondern vertraue voll und ganz dem HERRN!
6 Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg
  und krönt dein Handeln mit Erfolg.

7 Halte dich nicht selbst für klug;
  begegne dem HERRN mit Ehrfurcht und meide das Böse!
8 Das bringt Heilung für deinen Körper
  und belebt dich mit neuer Kraft.

9 Ehre den HERRN mit dem, was du hast;
  schenke ihm das Beste deiner Ernte.
10 Dann wird er deine Vorratskammern füllen
  und deine Weinfässer überfließen lassen.

Kommentar

Gott redet zu uns durch die Heilige Schrift

Gott spricht in erster Linie zu uns durch das, was Er in der Bibel bereits gesagt hat – was Er „gelehrt“ hat und durch Seine „Gebote“ (3,1). Bete beim Bibellesen, dass Er durch die Heilige Schrift zu dir spricht und dass du Seine Stimme wahrnimmst.

Der Verfasser der Sprüche rät, „Verlass dich nicht auf deinen Verstand. Denke an ihn, was immer du tust, dann wird er dir den richtigen Weg zeigen“ (3,5-6).

Bibelverse auswendig zu lernen, ist eine Möglichkeit, dir Gottes Wort „tief in dein Herz“ zu schreiben (3,3). Meine Frau und ich haben diese Verse auf unserer Hochzeitsreise auswendig gelernt und versuchen seither, nach ihnen zu leben.

1.\tLass dich von „Liebe” und Treue” leiten
Lass dich in all Ihren Entscheidungen von diesen beiden Prinzipien leiten. „Liebe“ und „Treue“ (3,3; GNB) sollten tief in unserem Herzen verankert sein. Treue heißt u.a., so über andere Menschen zu sprechen, als wären sie anwesend. Das schafft auch Vertrauen bei denen, die tatsächlich mit uns im selben Raum sind. Wenn wir so leben, dann schafft uns das „Anerkennung bei Gott und den Menschen“ (3,4).

2.\tLauf zu Gott! Flieh vor dem Bösen!
Auf Gott sollen wir vertrauen und nicht hochmütig werden und uns für besonders clever halten. Ehrfurcht vor dem Herrn im Sinne eines gesunden Respektes vor Gott lässt uns in Seine Arme laufen und das Böse meiden (3,8). Gott verspricht, „Das ist heilsam für deine Gesundheit und erfrischt deine Glieder“ (3,9; EÜ). Mit anderen Worten, es gibt einen Zusammenhang zwischen Körper und Geist.

3.\tGib mit offenen Händen
Es ist wirklich wichtig, was du mit deinem Geld machst. Gib Gott „das Beste vom Ertrag [deiner] Arbeit“ (3,9; GNB), also den ersten Teil deines Einkommens und nicht den letzten. Meiner Erfahrung nach ist das ein außergewöhnliches Prinzip: wenn du tatsächlich „biblisch“ gibst, wirst du die Wahrheit von Gottes Verheißung entdecken, dass Er Sich um all deine Bedürfnisse kümmern wird: „Dann werden sich deine Scheunen mit Korn füllen, und deine Fässer von Wein überfließen“ (3,10).

Gebet

Herr, bitte hilf mir, Dein Wort nicht nur zu lesen, sondern es auch zu verinnerlichen und danach zu leben, dass ich Deinem Namen Ehre mache.

Neues Testament

Matthäus 16,21–17,13

Jesus kündigt seinen Tod und seine Auferstehung an

21 Danach sprach Jesus mit seinen Jüngern zum ersten Mal offen über das, was ihm bevorstand: »Wir müssen nach Jerusalem gehen. Dort werde ich von den führenden Männern des Volkes, den obersten Priestern und den Schriftgelehrten vieles zu erleiden haben und getötet werden. Aber am dritten Tag werde ich von den Toten auferstehen.«

22 Da nahm ihn Petrus zur Seite, um ihn von diesen Gedanken abzubringen: »Herr, das möge Gott verhindern! So etwas darf dir niemals zustoßen!«

23 Aber Jesus wandte sich zu ihm und sagte: »Weg mit dir, Satan! Du willst mich hindern, meinen Auftrag zu erfüllen. Was du da sagst, ist menschlich gedacht, aber Gottes Gedanken sind anders.«

Alles hingeben, um alles zu gewinnen

24 Danach sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Wer zu mir gehören will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. 25 Denn wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich aufgibt, der wird es für immer gewinnen. 26 Was hat ein Mensch denn davon, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er selbst dabei aber seine Seele verliert? Er kann sie ja nicht wieder zurückkaufen! 27 Denn der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und jedem das geben, was er für seine Taten verdient.

28 Ich versichere euch: Einige von euch, die hier stehen, werden nicht sterben, bevor sie gesehen haben, wie der Menschensohn die Herrschaft antritt.«

Die Jünger sehen Jesus in seiner Herrlichkeit

17 1 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes mit auf einen hohen Berg. Sie waren dort ganz allein. 2 Da wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider strahlten hell. 3 Dann erschienen plötzlich Mose und Elia und redeten mit Jesus.

4 Petrus rief: »Herr, wie gut, dass wir hier sind! Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.«

5 Noch während er redete, hüllte sie eine leuchtende Wolke ein, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: »Dies ist mein geliebter Sohn, über den ich mich von Herzen freue. Auf ihn sollt ihr hören.«

6 Bei diesen Worten erschraken die Jünger zutiefst und warfen sich zu Boden. 7 Aber Jesus kam zu ihnen, berührte sie und sagte: »Steht auf! Fürchtet euch nicht!« 8 Und als sie aufblickten, sahen sie niemanden mehr außer Jesus.

9 Während sie den Berg hinabstiegen, befahl Jesus ihnen: »Erzählt keinem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!«

10 Da fragten ihn seine Jünger: »Weshalb behaupten die Schriftgelehrten denn, dass vor dem Ende erst noch Elia wiederkommen muss?«

11 Jesus antwortete ihnen: »Sie haben recht! Zuerst kommt Elia, um alles vorzubereiten. 12 Doch ich sage euch: Er ist bereits gekommen, aber man hat ihn nicht erkannt. Sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. Und auch der Menschensohn wird durch sie leiden müssen.« 13 Nun verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Kommentar

Höre, wie Gott durch Jesus redet

Jesu Worte sind Gottes Worte. Gott sagt, „Hört auf ihn“ (17,5). Wenn du Jesu Worte liest und dir zu Herzen nimmst, dann hörst du (auf) Gott.

Jesus bereitet Seine Jünger darauf vor, dass sie mit Angriffen rechnen müssen. Wir müssen immer mit Kritik rechnen (16,21). Zweimal in unsrem heutigen Abschnitt spricht Jesus zu Seinen Jüngern von dem Leiden, das Ihn erwartet – Er erklärt ihnen das Kreuz und die Wiederauferstehung (16,21; 17,9-12).

Statt Ihm aber wirklich zuzuhören, diskutiert Petrus mit Ihm (16,22). Wie Jesus ihn dafür zurechtweist, ist von großer Bedeutung. Bei jeder zentralen Entscheidung müssen wir uns fragen, ob wir Gottes Auftrag oder eine menschliche Agenda im Sinn haben (16,23). Jesus Antwort ist das Herzstück Seines Auftrages, und der ist für alle Seine Nachfolger von großer Bedeutung (16,24-28).

Nicht ein angenehmes, sicheres Leben soll unser Ziel sein. Vielmehr sagt Jesus zu Seinen Jüngern, „Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Aber wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert? Womit will er es dann zurückkaufen?“ (16,24-26; GNB).

Jesus nachzufolgen, heißt, dein Kreuz auf dich zu nehmen und Ihm folgen, wohin Er auch geht (16,24). Das ist der Weg, auf dem du erfülltes Leben finden wirst.

Materieller Reichtum bringt nichts. Einen Sinn im Leben zu haben, ist viel wichtiger als alles Hab und Gut. Alles Geld der Welt, aller Erfolg der Welt, aller Ruhm der Welt, alle Macht der Welt sind nichts wert, wenn du dafür deine Seele verlierst (16,26) und verpasst, worum es im Leben wirklich geht.

Auf der anderen Seite findest du die Bestimmung für dein Leben, wenn du Jesus nachfolgst und Ihm dein Leben zur Verfügung stellst. Jesu Worte haben enorme Vollmacht. Nie hat es eine Zeit gegeben, in der es wichtiger war, auf Ihn zu hören (17,5), als heute!

Jesus nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen hohen Berg. „Vor den Augen der Jünger ging mit Jesus eine Verwandlung vor sich: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden strahlend weiß. Und dann sahen sie auf einmal Mose und Elija bei Jesus stehen und mit ihm reden“ (17,1-3). Die drei hören Gottes Stimme, die zu ihnen sagt, „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe. Hört auf ihn!“ (17,5).

Auch du kannst, wie Moses und Elija, „mit ihm reden“. Deine Erfahrung mag nicht so greifbar und hörbar sein, wie es die Jünger auf dem Berg bei Jesu Verklärung erlebten, aber auch du kannst Jesu Gegenwart in deinem Leben erleben. Wenn du in Seinem Wort liest und darüber nachdenkst, kannst du durch den Heiligen Geist Gespräch mit Jesus erfahren.

In gewissem Sinn kannst du also in Sein Gesicht sehen, das „wie die Sonne“ leuchtet (17,2). Du kannst dich anbetend vor Ihm niederwerfen (17,6). Vielleicht hast du auch das Gefühl, dass Er dich tatsächlich berührt (17,7). Und manchmal siehst du beim Aufblicken „niemanden mehr außer Jesus“ (17,8).

Gebet

Herr, danke, dass wenn ich mein Leben finde, wenn ich es für Dich verliere. Bitte hilf mir, auf Deine Stimme zu hören und Dir alle Tage nachzufolgen.

Altes Testament

1.Mose 47,13–48,22

Die Verwaltung des Landes

13 Die Hungersnot wurde immer drückender, weil auf den Feldern nichts mehr wuchs. Nicht nur in Kanaan, auch in Ägypten litten die Menschen schwer darunter. 14 Josef verkaufte Getreide und übergab dem Pharao das Geld. Er nahm so gut wie alles Geld ein, das es in Kanaan und Ägypten gab. 15 Deshalb hatten die Ägypter auch nichts mehr, womit sie bezahlen konnten. Sie kamen zu Josef und flehten: »Sollen wir sterben, nur weil wir kein Geld mehr haben? Bitte gib uns Brot!«

16 »Gebt mir euer Vieh«, entgegnete Josef, »dann bekommt ihr Brot dafür!« 17 Sie brachten ihr Vieh zu ihm, und er gab ihnen Getreide. Bald waren alle Pferde, Schafe, Ziegen, Rinder und Esel Ägyptens im Besitz des Pharaos.

18 Ein Jahr später kamen die Ägypter wieder zu Josef und sagten: »Herr, wir haben kein Geld mehr, und das Vieh gehört auch schon dir! Wir können dir nur noch uns selbst und unsere Felder geben! 19 Lass uns nicht sterben! Kauf uns und unser Land, wir wollen uns mitsamt unserem Grundbesitz dem Pharao als Leibeigene zur Verfügung stellen. Nur gib uns Getreide zum Leben und Saatgut, damit unsere Felder nicht veröden!«

20 Josef kaufte das ganze Land auf. Weil die Hungersnot so groß war, musste jeder seinen Grundbesitz dem König überlassen. 21 Alle Bewohner Ägyptens wurden zu Sklaven des Pharaos. 22 Nur das Eigentum der Priester kaufte Josef nicht. Sie bekamen ein festes Einkommen vom Pharao und brauchten deshalb ihren Besitz nicht abzugeben.

23 Josef ließ allen Ägyptern melden: »Hört her! Ab heute gehört ihr mitsamt euren Feldern dem Pharao! Dafür bekommt ihr nun Saatgut, das ihr aussäen sollt. 24 Sobald die Ernte eingebracht ist, müsst ihr den fünften Teil für den König abliefern. Vom Rest könnt ihr eure Familien ernähren und wieder neue Saat aufsparen.«

25 »Du hast uns das Leben gerettet«, antworteten sie, »wir sind gerne Diener des Pharaos.«

26 Josef machte es zu einem Gesetz in Ägypten, dass ein Fünftel der Ernte dem Pharao gehören sollte. Diese Verordnung gilt dort noch heute. Nur der Grundbesitz der Priester wurde nicht Eigentum des Pharaos.

Jakobs letzter Wunsch

27 Jakob und seine Verwandten ließen sich in Goschen nieder. Sie vermehrten sich und wuchsen zu einem großen Volk heran, den Israeliten.

28 Jakob selbst lebte noch 17 Jahre in Ägypten. Er wurde 147 Jahre alt. 29 Als er merkte, dass er bald sterben würde, rief er Josef zu sich. »Bitte erfülle mir meinen letzten Wunsch!«, bat er. »Leg die Hand auf meinen Unterleib und versprich mir, dass du mich nicht in Ägypten begräbst! So kannst du mir ein letztes Mal deine Liebe erweisen. 30 Ja, bring mich von hier fort, wenn ich gestorben bin, und begrab mich neben meinen Vorfahren!«

»Das verspreche ich dir!«, antwortete Josef.

31 »Schwöre!«, bat Jakob. Josef schwor. Da verneigte sich Jakob dankbar auf seinem Bett.

Jakob segnet Ephraim und Manasse

48 1 Kurze Zeit später erhielt Josef die Nachricht: »Es steht nicht gut um deinen Vater.« Sofort eilte er mit seinen Söhnen Ephraim und Manasse zu ihm. 2 Als Jakob hörte, dass Josef gekommen war, setzte er sich mit letzter Kraft im Bett auf.

3 Er sagte zu Josef: »Der allmächtige Gott ist mir bei Lus im Land Kanaan erschienen. 4 Er hat mich gesegnet und mir versprochen: ›Ich werde dir so viele Nachkommen schenken, dass von dir eine ganze Schar von Völkern abstammen wird. Ihnen gebe ich dieses Land, sie sollen es für immer besitzen.‹

5 Josef, ich möchte Ephraim und Manasse als meine Söhne annehmen!«, fuhr Jakob fort. »Sie wurden in Ägypten geboren, bevor ich hierherkam, und werden nun Ruben und Simeon gleichgestellt. 6 Die Söhne aber, die du nach ihnen bekommen hast, gelten als deine eigenen. Sie sollen kein Erbe bekommen, sondern zu Ephraim und Manasse gezählt werden. 7 Dies tue ich, weil ich deine Mutter Rahel immer besonders geliebt habe. Als wir aus Mesopotamien zurückkamen, starb sie in Kanaan, nicht weit von Efrata, dem heutigen Bethlehem. Dort begrub ich sie.«

8 Jakob blickte Ephraim und Manasse an. »Wer sind sie?«, fragte er.

9 »Das sind die beiden Söhne, die Gott mir in Ägypten geschenkt hat«, antwortete Josef.

»Bring sie zu mir, ich will sie segnen!«, bat Jakob.

10 Jakobs Augen waren im Alter schwach geworden, er konnte kaum noch sehen. Darum brachte Josef die beiden nah an ihn heran. Jakob umarmte und küsste sie.

11 Dann wandte er sich wieder an Josef und sagte: »Ich hätte nicht geglaubt, dich jemals wiederzusehen. Jetzt lässt Gott mich sogar noch deine Kinder erleben!«

12 Josef nahm Ephraim und Manasse weg von Jakobs Knien und verbeugte sich tief vor seinem Vater. 13 Dann nahm er die beiden an die Hand und stellte Ephraim an Jakobs linke, Manasse an seine rechte Seite. 14 Aber Jakob kreuzte seine Hände und legte seine rechte Hand auf Ephraims Kopf, obwohl er der Jüngere war; seine linke legte er auf Manasses Kopf, obwohl er der Ältere war.

15 Er segnete Josef und seine Söhne und sagte:

»Schon meine Väter Abraham und Isaak
  gingen ihren Weg mit Gott, dem Herrn.
Und auch für mich hat er mein Leben lang
  wie ein guter Hirte gesorgt.
16 Sein Engel hat mich aus allen Gefahren gerettet.
  Dieser Gott möge auch Ephraim und Manasse reich beschenken!
Sie sollen weitertragen,
  was er mit Abraham, Isaak und mir begonnen hat!
Ihre Nachkommen sollen zahlreich werden
  und das Land bevölkern!«

17 Josef gefiel es nicht, dass Jakob seine rechte Hand auf Ephraims Kopf gelegt hatte. Er nahm sie, um sie auf Manasse zu legen. 18 »Er ist der Erstgeborene!«, sagte er. »Leg deine rechte Hand auf ihn!«

19 Aber sein Vater ging nicht darauf ein. »Ich weiß, mein Sohn, ich weiß!«, erwiderte er. »Auch von Manasse wird ein großes Volk abstammen, aber Ephraim steht eine noch größere Zukunft bevor. Seine Nachkommen werden einmal unzählige Völker bilden!« 20 Schließlich segnete Jakob die beiden noch einmal ganz persönlich:

»Euer Name soll sprichwörtlich sein,
wenn man sich in Israel Gutes wünscht.
  Dann wird man sagen:
  ›Gott erweise dir Gutes wie Ephraim und Manasse!‹«

Auf diese Weise gab er Ephraim den Vorrang vor seinem älteren Bruder Manasse.

21 Zu Josef sagte er: »Ich muss bald sterben. Aber Gott wird euch helfen und euch nach Kanaan zurückbringen, in das Land eurer Vorfahren. 22 Du sollst deinen Brüdern etwas voraushaben: Ich verspreche dir das Bergland, das ich den Amoritern im Kampf mit Schwert und Bogen abgenommen habe.«

Kommentar

Höre dein ganzes Leben auf Gott

Als sich Jakobs Leben dem Ende zuneigte, sah er trotz all der Prüfungen und Sorgen auf den reichen Segen Gottes zurück und „verneigte sich anbetend auf seinem Bett“ (47,31). Er erkannte, dass Gott ihn sein ganzes Leben lang geführt hatte. Es ist das bewegende Bild eines Menschen, der sein Leben in enger Gemeinschaft mit Gott gelebt, auf Sein Reden und Seine Weisheit gehört hat. Er erinnert sich an die Vision, die Gott ihm für sein Leben geschenkt hat (48,3-4). Und er kann mit Recht sagen, „auch für mich hat er mein Leben lang wie ein guter Hirte gesorgt“ (48,15; Hfa).

Jakob erkannte auch, dass Gott seinen Sohn Josef auf außergewöhnliche Weise geführt hatte. Weil Josef gelernt hatte, auf Gottes Stimme zu hören, konnte er Pharaos Träume deuten. Daraus resultierte großer Segen, denn er rettete nicht nur Gottes Volk das Leben, sondern auch ganz Ägypten (47,25). Als Jakobs Leben sich dem Ende zuneigt, segnet er Josefs Söhne. Dabei drückt er sein Vertrauen in Gottes Verheißungen und Segen für die Zukunft aus.

Als der Verfasser des Hebräerbriefes Jakobs Leben und Glauben kommentiert, ist es dieses Ereignis, an das er erinnert: „In solchem Vertrauen segnete Jakob vor seinem Tod die beiden Söhne Josefs und gab jedem seinen besonderen Segen. Gestützt auf seinen Wanderstab neigte er sich vor Gott und betete ihn an“ (Hebräer 11,21; GNB). Auch an seinem Lebensende ließ Jakobs Glaube nicht nach. Sein ganzes Leben bis zum Schluss betete er treu Gott an und hörte auf Sein Reden.

Halte dein ganzes Leben treu fest an deiner Anbetung und höre auf Gott. Vertraute, dass Gott auch die nachfolgende Generationen führen wird – und dass auch sie sich von Seiner Stimme leiten lassen (siehe Johannes 10,3-4).

Gebet

Herr, danke, dass Du mir versprochen hast, mich zu leiten und zu mir zu reden. Bitte hilf mir, jeden Tag auf Dich zu hören – mein Leben lang.

Pippa fügt hinzu

„Vertraue von ganzem Herzen auf den Herrn … Denke an ihn, was immer du tust“ (Sprüche 3,5-6). Da steht, „von ganzem Herzen … alles, was du tust“ – uneingeschränkte Hingabe an Gott. Gibt es bei dir Dinge in deinem Leben, Sorgen oder Erfolge, die du Gott neu und uneingeschränkt hinlegen musst?

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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