Zwei haben es besser als einer allein
Einführung
Mir liegt der Einsatz von Gegenständen zur besseren Veranschaulichung nicht besonders. Ich bin auch keine besonders praktisch veranlagte Person. Mein guter Freund, Nicky Lee (der mit seiner Frau Sila den Ehe-Kurs und andere Kurse für Familien entwickelt hat), ist dagegen ein unglaublich praktisch veranlagter Mensch, der häufig Anschauungsmaterial einsetzt.
Manchmal bringt er zu Trauungen eine solche visuellen Hilfe mit, um einen Abschnitt in Prediger 4 zu veranschaulichen. Dort heißt es, „Zwei haben es besser als einer allein … Eine dreifache Schnur kann man kaum zerreißen“ (Prediger 4,9-12).
Als Bild für die Ehe nimmt Nicky zwei verschiedenfarbige Wollfäden und verflechtet sie miteinander. Zusammen sind sie stärker als jeder für sich genommen, und trotzdem lassen sie sich leicht zerreißen. Dann nimmt er eine dritte Schnur, eine fast durchsichtige Angelschnur und flicht alle drei zusammen. Mit dem dritten Faden ist es nun fast unmöglich, die beiden Wollfäden zu zerreißen.
Was ihm dabei so wunderbar gelingt zu zeigen und was in diesem Abschnitt im Buch der Prediger so gut herauskommt, ist, dass Freundschaft und Ehe wundervolle Gaben sind, und Jesus im Zentrum einer Freundschaft oder Ehe der unsichtbare Faden ist, der alles zusammenhält.
In unseren heutigen Texten sehen wir, dass es zwei in Ehe, Mission oder Dienst besser haben als einer allein.
Sprüche 5,15–23
15 Freu dich doch an deiner eigenen Frau!
Ihre Liebe ist wie eine Quelle,
aus der immer wieder frisches Wasser sprudelt.
16 Willst du sie verlieren, weil du dich mit anderen einlässt?
17 Dir allein soll ihre Liebe gehören,
mit keinem anderen sollst du sie teilen!
18 Erfreue dich an deiner Frau,
die du als junger Mann geheiratet hast.
Lass sie eine Quelle des Segens für dich sein.
19 Bewundere ihre Schönheit und Anmut!
Berausche dich immer wieder an ihren Brüsten
und an der Liebe, die sie dir schenkt!
20 Mein Sohn, willst du dich wirklich mit einer anderen vergnügen
und in den Armen einer fremden Frau liegen?
21 Denk daran: Der HERR sieht genau,
was jeder Einzelne von uns tut;
nichts bleibt ihm verborgen.
22 Wer Gottes Gebote missachtet,
dreht sich selbst einen Strick und ist gefangen in seiner Schuld.
23 Wer sich nicht beherrschen kann,
schaufelt sich sein eigenes Grab, ja,
in seiner großen Dummheit läuft er direkt hinein.
Kommentar
Ehe: aus zwei wird eins
Die Verse sind ein wundervolles Bild von der Ehe als Quelle für Segen (18a), Freude (18b), Liebe (19b), Liebreiz (19a), Erfüllung (19b) und Romantik (19c).
Es handelt sich um eine wunderschöne Beschreibung, wie aus zwei Menschen „ein Fleisch“ (1. Mose 2,24) wird. Ein Teil der Schönheit liegt in der Exklusivität der Beziehung. Der Verfasser bedient sich des poetischen Bildes einer Quelle, eines Brunnens, um die sexuelle Verbindung zu beschreiben. Eine Freude, die auf ihrer Exklusivität beruht, was viermal betont wird (5,15-18).
Wie großartig die Gefühle und die körperliche Liebe zwischen Mann und Frau sind („ihre Liebe soll dich stets in Bann ziehen; 5,19) wird der kurzen Verzauberung durch eine fremde Frau (5,20) gegenübergestellt.
Deshalb warnt der Autor vehement vor Ehebruch. Sei dir bewusst, sagt er, dass der Herr dir zusieht (5,21). Der Weg, der zum Ehebruch führt, ist gottlos, sündig, dumm und führt in den Tod (5,22-23). In unserem Text aus dem Neuen Testament haben wir ein Beispiel, in dem Herodes’ Ehebruch ihn dazu veranlasst, Johannes den Täufer ermorden zu lassen (Markus 6,14-29).
Wenn uns die Tatsache, dass „der Herr ganz genau hinsieht“ (5,21) uns vor Ehebruch warnt, erinnert sie gleichzeitig an die Stärke, die es mit sich bringt, wenn wir den „Herrn“ als dritten Faden in unsere Ehe hineinnehmen.
Gottes Liebe zu uns ist das beste Vorbild, wie wir einander lieben sollen.
Gebet
Ich danke Dir, Herr, für den Unterschied, den dieser dritte Faden, Jesu Gegenwart, in einer Beziehung ausmacht. Danke, dass es zwei besser haben als einer allein und dass man ein dreifaches Seil kaum zerreißen kann.
Markus 6,6–29
Der Auftrag an die Apostel
6 Er wunderte sich über den Unglauben der Leute. 7 Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und erteilte ihnen den Auftrag, jeweils zu zweit durch das Land zu ziehen. Er gab ihnen die Vollmacht, böse Geister auszutreiben.
8 Dann befahl er ihnen: »Nehmt nichts mit auf die Reise außer einem Wanderstock! Ihr sollt kein Essen, keine Tasche und kein Geld bei euch haben. 9 Nur Schuhe dürft ihr tragen, aber kein zweites Hemd mitnehmen.« 10 Weiter sagte er: »Wenn ihr in ein Haus kommt, dann bleibt dort zu Gast, bis ihr weiterzieht. 11 Seid ihr aber irgendwo nicht willkommen und will man eure Botschaft nicht hören, so geht fort und schüttelt den Staub von euren Füßen als Zeichen dafür, dass ihr die Stadt dem Urteil Gottes überlasst.«
12 Dann zogen die Jünger los und forderten die Menschen auf: »Kehrt um zu Gott!« 13 Sie befreiten Menschen, die von bösen Geistern beherrscht waren, salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Der Mord an Johannes dem Täufer
14 Überall sprach man von Jesus und dem, was er tat. Auch König Herodes hörte von ihm. Einige Leute sagten: »Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden! Deshalb kann er solche Wunder tun.«
15 Andere meinten: »Er ist der Prophet Elia.« Wieder andere behaupteten: »Er ist ein Prophet, wie Gott sie schon früher geschickt hat.«
16 Aber Herodes hatte Angst, weil er überzeugt war: »Es ist Johannes, den ich enthaupten ließ. Er ist wieder lebendig geworden.«
17 Herodes hatte Johannes nämlich verhaften und gefesselt ins Gefängnis werfen lassen. Der Grund dafür war, dass der König die Frau seines eigenen Bruders Philippus geheiratet hatte; sie hieß Herodias. 18 Daraufhin hatte Johannes ihm vorgehalten: »Es ist nicht richtig, dass du die Frau deines Bruders geheiratet hast!« 19 Darum war Herodias sehr wütend auf Johannes. Sie wollte ihn sogar umbringen lassen, aber Herodes war dagegen. 20 Er fürchtete sich nämlich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein Mann war, der nach Gottes Willen lebte und ganz zu ihm gehörte. Noch im Gefängnis hielt Herodes seine schützende Hand über Johannes und hörte ihm gerne zu, auch wenn ihn seine Worte sehr beunruhigten.
21 Schließlich aber kam die Stunde der Herodias. Herodes hatte zu seinem Geburtstag seine Hofleute, Offiziere und die führenden Männer von Galiläa eingeladen. 22 Während des Festessens kam die Tochter von Herodias herein und tanzte. Herodes und seine Gäste waren begeistert. Der König versprach ihr deshalb: »Bitte mich, um was du willst; ich will es dir geben!« 23 »Ja«, schwor er, »ich gebe dir alles, worum du mich bittest, und wenn es die Hälfte meines Königreichs wäre.«
24 Sie ging hinaus zu ihrer Mutter und fragte sie: »Was soll ich mir denn vom König wünschen?« »Den Kopf von Johannes dem Täufer!«, antwortete die Mutter. 25 Schnell lief die Tochter zu Herodes zurück und bat: »Ich will, dass du mir sofort den Kopf von Johannes dem Täufer auf einem Teller bringen lässt!«
26 Der König war sehr bestürzt. Aber weil er sein Versprechen gegeben hatte – noch dazu vor allen Gästen –, konnte er die Bitte nicht abschlagen. 27 Unverzüglich schickte er nach einem Henker und befahl ihm, den Kopf von Johannes dem Täufer zu bringen. Der Henker ging ins Gefängnis, enthauptete Johannes dort 28 und brachte den Kopf auf einem Teller. Er überreichte ihn dem Mädchen, und die gab ihn ihrer Mutter. 29 Als die Jünger von Johannes das erfuhren, holten sie seinen Leichnam und bestatteten ihn.
Kommentar
Mission: jeweils zu zweit
Ehe ist nicht die einzige Antwort auf das Alleinsein. Obwohl Ehe natürlich ein großes Geschenk ist, werden wir hier erinnert, dass man nicht verheiratet sein muss, um Gemeinschaft oder Vollständigkeit zu erleben. Jesus war nicht verheiratet, und Er war der vollkommenste Mensch, der jemals auf der Erde gewandelt ist. Er ist uns ein Beispiel für eine andere Art von Ganzheit.
Jesus zog umher und „tat die Dinge einfach“ (wird John Wimber zitiert). Dann sandte Er Seine Jünger aus, dasselbe zu tun. Sie zogen los und predigten, trieben Dämonen aus und heilten Kranke (6,12-13).
Wichtig ist, dass Er sie „jeweils zu zweit“ aussandte (6,7). Bei dieser Art Auftrag kann man sich sehr einsam fühlen, wenn man alleine unterwegs ist. Viel besser ist es, paarweise loszuziehen.
Es muss eine unglaublich befriedigende Erfahrung gewesen sein, zusammen loszugehen, das Evangelium zu predigen, Dämonen auszutreiben und Kranke zu salben und dann Zeuge ihrer Heilung zu werden (6,13).
„Sie befreiten Menschen, die von bösen Geistern beherrscht waren, und salbten viele Kranke mit Öl. So wurden die Kranken gesund“ (6,13; Hfa).
All das taten sie gemeinsam. Johannes der Täufer dagegen, der Arme, war ganz alleine im Gefängnis. Er ist uns ein bemerkenswertes Beispiel für Zivilcourage, denn er scheute sich nicht, Herodes ins Gesicht zu sagen, „Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zu heiraten“ (6,18). Er zögerte nicht, den Zorn der Großen und Mächtigen auf sich zu ziehen, wann immer es nötig war.
Herodes hörte Johannes gern zu (6,20). Nach einer guten Predigt fühlte er sich besser! Aber es gab etwas im Leben des Herodes, das er nicht aufgeben wollte: sein Verhältnis mit Herodias. Und deshalb konnte er keine Beziehung mit Gott haben – er war moralisch schwach.
Herodes, wie später auch Pilatus mit Jesus, war nicht erpicht darauf, den Tod von Johannes dem Täufer anzuordnen. Er machte ein dummes Angebot und fand sich in der Situation wieder, wo er sein Gesicht verloren hätte, hätte er nicht zu seinem Wort gestanden. Deshalb befahl er schließlich den Tod Johannes des Täufers.
Johannes dem Täufer folgten zwar Menschen nach (Johannes 1,35), trotzdem war er allein im Gefängnis und bei seiner Hinrichtung. Jesus sandte Seine Jünger „jeweils zu zweit“ aus.
In seinem Buch Working without Wilting („Arbeiten ohne draufzugehen“ ) erzählt Jago Wynne von Gottesdiensten für Berufstätige unter der Woche in London. Er schreibt, dass die, die alleine kamen, in der Regel erschöpft aussahen und unter ihrer Arbeitslast zu leiden schienen.
Diejenigen aber, die Christen unter ihren Kollegen gefunden hatten und die in Gruppen von mehr als zwei Personen kamen, waren fast durchgehend besser drauf und hatten eine insgesamt positivere Ausstrahlung.
Er schreibt, „Wenn wir als isolierte Christen in unserem täglichen Umfeld leben, ob am Arbeitsplatz, in der Schule, an der Universität oder zu Hause, dann ist es gut, wenn wir den Herrn darum bitten, dass er uns einen Bruder oder eine Schwester im Glauben zur Seite stellt. Schon die Gegenwart einer solchen Person kann uns eine Quelle der Ermutigung sein, dem Herrn weiter mit unserem Leben und in der Mission zu dienen.“
Wie der Autor des Buches der Prediger sagt, „Zwei haben es besser als einer allein … Wenn sie hinfallen, kann einer dem anderen aufhelfen. Doch wie schlecht ist der dran, der allein ist und fällt, und keiner ist da, der ihm beim Aufstehen hilft! … Ein Einzelner kann leicht von hinten angegriffen und niedergeschlagen werden; zwei, die zusammenhalten, wehren den Überfall ab. Und: Ein dreifaches Seil kann man kaum zerreißen“ (Prediger 4,9-12). Dieses Bild wird gern genommen, um darzustellen, wie wichtig Freundschaft und Einheit in der Ehe sind – der ursprüngliche Kontext ist jedoch Freundschaft.
Gebet
Danke Herr, für Deine Freundschaft. Danke, dass Du uns nicht alleine aussendest. Danke, dass Du der dritte Faden bist, wenn wir zu zweit unterwegs sind. Du hast gesagt, „geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern … Und ich versichere euch: Ich bin immer bei euch“ (Matthäus 28,19-20).
2. Mose 29,1–30,38
Priester
1 »Wenn Aaron und seine Söhne in ihr Amt eingesetzt werden, um mir als Priester zu dienen, sollst du Folgendes tun: Such einen jungen Stier und zwei Schafböcke aus, alles fehlerlose Tiere! 2 Lass ungesäuertes Brot backen, dazu Kuchen aus ungesäuertem, mit Öl vermengtem Teig sowie mit Öl bestrichenes Fladenbrot. Für die gesamten Backwaren soll feines Weizenmehl verwendet werden. 3 Leg sie dann in einen Korb und bring sie zusammen mit dem Stier und den Schafböcken zum heiligen Zelt! 4 Führe Aaron und seine Söhne an den Eingang des Heiligtums und wasche sie dort mit Wasser! 5 Dann leg Aaron die Priestergewänder an: das Untergewand, das Obergewand und den Priesterschurz mit der Brusttasche. Binde ihm den Gürtel um, der den Priesterschurz hält, 6 setz ihm den Turban auf und befestige daran das heilige goldene Schild. 7 Nimm das Salböl und weihe Aaron, indem du es über seinen Kopf gießt! 8 Dann hol auch seine Söhne herbei und lass sie ihre Gewänder anziehen, 9 leg ihnen den Gürtel an und binde ihnen die Turbane um! So sollst du Aaron und seine Söhne in ihr Amt einsetzen; sie und ihre Nachkommen sollen mir für alle Zeiten als Priester dienen.
10 Als Nächstes bring den jungen Stier zum Eingang des heiligen Zeltes! Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf seinen Kopf legen. 11 Schlachte den Stier am Altar vor dem Eingang zum Heiligtum. 12 Fang das Blut in einer Schale auf und streich etwas davon mit dem Finger an die vier Hörner des Altars! Das restliche Blut sollst du an den Fuß des Altars gießen. 13 Das Fett, das die Eingeweide bedeckt, den Fettlappen über der Leber und die beiden Nieren mit ihrem Fett sollst du auf dem Altar verbrennen. 14 Das Fleisch des Stieres, sein Fell und die Innereien samt Inhalt musst du außerhalb des Lagers verbrennen. Dieses Opfer ist ein Sündopfer.
15 Danach hol den ersten Schafbock! Aaron und seine Söhne sollen wieder die Hände auf seinen Kopf legen. 16 Schlachte den Schafbock, fang das Blut in einer Schale auf und spreng es ringsum an den Altar! 17 Zerleg den Schafbock und wasch seine Eingeweide und Schenkel. Leg sie zu den Fleischstücken und dem Kopf. 18 Dann verbrenn den ganzen Schafbock auf dem Altar! Dies ist ein Brandopfer, das mir, dem HERRN, geweiht ist. Solch ein wohlriechendes Opfer gefällt mir gut.
19 Nun hol den zweiten Schafbock! Auch auf seinen Kopf sollen Aaron und seine Söhne die Hände legen. 20 Schlachte den Schafbock und fang das Blut in einer Schale auf! Streich ein wenig davon Aaron und seinen Söhnen auf ihr rechtes Ohrläppchen, den rechten Daumen und die rechte große Zehe. Den Rest des Blutes spreng ringsum an den Altar. 21 Nimm dann etwas von dem vergossenen Blut sowie etwas Salböl und bespreng Aaron und seine Kleider damit! Tu das Gleiche mit Aarons Söhnen und ihren Kleidern. So werden sie mit ihren Kleidern für ihren Dienst geweiht.
22 Der Schafbock ist für das Einsetzungsopfer bestimmt. Du sollst ihn zerlegen und das Fett herauslösen: den Fettschwanz, das Fett über den Eingeweiden, den Lappen an der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett, dazu die rechte Keule. 23 Hol aus dem Korb mit den ungesäuerten Backwaren, der am Eingang des Heiligtums steht, einen Laib Brot, einen Ölkuchen und ein Fladenbrot! 24 Leg das Fett, die Keule, die Brote und den Kuchen Aaron und seinen Söhnen in die Hände; sie sollen es vor dem heiligen Zelt hin- und herschwingen und mir, dem HERRN, weihen. 25 Dann nimm alles wieder an dich und verbrenn es auf dem Altar, auf dem auch schon der erste Schafbock dargebracht wurde! Dies ist ein wohlriechendes Brandopfer, das mir, dem HERRN, gefällt. 26 Danach nimm das Bruststück des Schafbocks, der für Aarons Amtseinsetzung dargebracht wird, und schwing es vor dem heiligen Zelt hin und her! Dieses Stück ist dein Anteil.
27 Jedes Mal, wenn ein Priester in sein Amt eingesetzt wird, soll das Bruststück des Schafbocks vor dem Heiligtum hin- und hergeschwungen und die Keule vor mir hochgehoben und so mir geweiht werden. Sie sind der Anteil, den die Priester erhalten. 28 Auch wenn die Israeliten mir künftig ihre Friedensopfer darbringen, gehören diese beiden Stücke Aaron und seinen Söhnen. Diese Ordnung gilt für alle Zeiten! 29-30 Aarons heilige Gewänder sollen nach seinem Tod einem seiner Söhne übergeben werden, und zwar dem, der das Priesteramt Aarons übernimmt und mir im Heiligtum dient. Sieben Tage lang soll er sie bei der Priesterweihe tragen, wenn er mit Öl gesalbt und in sein Amt eingesetzt wird.
31 Das Fleisch des Schafbocks, der zur Einsetzung geschlachtet wurde, musst du beim Heiligtum kochen. 32 Am Eingang zum heiligen Zelt sollen Aaron und seine Söhne das Fleisch sowie die Brote und Kuchen aus dem Korb essen. 33 Außer ihnen darf niemand etwas davon essen, denn es ist heilig. Durch das Opfer werden sie mit mir versöhnt und in ihr Amt eingesetzt. 34 Was vom Brot oder Fleisch noch bis zum nächsten Morgen übrig bleibt, muss verbrannt werden. Es ist heilig und darf nicht mehr gegessen werden.
35 Halte dich bei der Amtseinführung Aarons und seiner Söhne ganz genau an meine Anweisungen! Die Einsetzungsfeier mit den dazugehörigen Opfern soll an sieben Tagen nacheinander wiederholt werden! 36 Jeden Tag sollst du einen jungen Stier als Sündopfer schlachten und mit seinem Blut den Altar von aller Schuld reinigen, die auf ihm lastet. Besprenge ihn außerdem mit Salböl und weihe ihn so mir, dem Herrn! 37 Sieben Tage lang musst du den Altar mit Blut und Salböl besprengen. Dann wird er in besonderem Maße heilig sein; alles, was ihn berührt, wird dadurch ebenfalls heilig.«
Das tägliche Opfer
38 »Lass täglich zwei einjährige Lämmer auf dem Altar verbrennen, 39 eins am Morgen, das andere gegen Abend! 40 Mit dem ersten Lamm soll ein Speiseopfer von eineinhalb Kilogramm feinem Weizenmehl dargebracht werden, vermengt mit einem Liter bestem Olivenöl, dazu als Trankopfer ein Liter Wein. 41 Für das zweite Lamm, das abends verbrannt wird, sollen die gleichen Speise- und Trankopfer dargebracht werden. Solch ein wohlriechendes Opfer gefällt mir, dem HERRN, gut. 42 Alle künftigen Generationen sollen mir dieses Brandopfer regelmäßig am Eingang zum heiligen Zelt darbringen. Dort werde ich euch begegnen und mit dir reden. 43 Ja, ich selbst will euch begegnen und mein Heiligtum mit meiner Herrlichkeit erfüllen! 44 Darum wird dieses Zelt heilig sein, ebenso der Altar. Auch Aaron und seine Söhne werden durch meine Gegenwart zu heiligen Priestern, die mir dienen. 45 Ich will bei euch Israeliten wohnen und euer Gott sein. 46 Ihr werdet erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin. Ich habe euch aus Ägypten herausgeführt, um bei euch zu wohnen. Ja, ich bin der HERR, euer Gott!«
Der Räucheropferaltar
30 1 »Lass einen Altar aus Akazienholz bauen, auf dem man das Räucheropfer darbringen kann. 2 Er soll quadratisch sein: einen halben Meter lang und ebenso breit. Seine Höhe beträgt einen Meter. An den vier oberen Ecken sollen Hörner hervorragen. Die Hörner sollen nicht aufgesetzt, sondern Teil der Seitenwände sein. 3 Die obere Platte, die Seitenwände und die vier Hörner sollen mit reinem Gold überzogen werden, und an der Oberseite soll ringsum eine Goldleiste verlaufen. 4 Lass zwei goldene Ringe schmieden, die an beiden Seiten des Altars unterhalb der Zierleiste angebracht werden! Durch diese Ringe werden Stangen gesteckt, damit man den Altar tragen kann. 5 Lass die Stangen aus Akazienholz anfertigen und mit Gold überziehen! 6 Stell den Altar im heiligen Zelt auf, vor dem Vorhang, hinter dem sich die Bundeslade mit den Gesetzestafeln und der Deckplatte befindet, wo ich euch begegne. 7 Jeden Morgen, wenn Aaron die Lampen des Leuchters säubert und Öl nachfüllt, soll er auf dem Altar eine wohlriechende Weihrauchmischung verbrennen. 8 In der Abenddämmerung, wenn er wiederum die Lampen versorgt, soll er ebenfalls Weihrauch verbrennen. Die Räucheropfer sollen dort regelmäßig in meiner Gegenwart verbrannt werden. Dies gilt für alle Zeiten! 9 Auf dem Altar dürfen nur die von mir erlaubten Duftstoffe verbrannt werden – keine anderen! Auch Tieropfer sowie Speise- und Trankopfer dürft ihr dort nicht darbringen. 10 Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag, muss Aaron den Altar von aller Schuld reinigen, die auf ihm lastet: Er soll etwas von dem Blut des Opfertieres an die Hörner des Altars streichen. Auch diese Anweisung gilt für alle künftigen Generationen. Der Altar ist in besonderem Maße heilig, er gehört mir, dem HERRN!«
Eine Abgabe für das Heiligtum
11 Der HERR sagte zu Mose: 12 »Wenn du die wehrfähigen Männer in Israel zählst, sollen alle Gemusterten mir, dem HERRN, ein Lösegeld für ihr Leben geben, damit ich kein Unheil über sie hereinbrechen lasse. 13 Jeder, der bei der Musterung erfasst wird, soll ein halbes Silberstück geben, gewogen nach dem Gewicht, das im Heiligtum gilt. Ein Silberstück wiegt zwölf Gramm; die Abgabe für mich beträgt also sechs Gramm Silber. 14 Sie muss von allen entrichtet werden, die 20 Jahre und älter sind. 15 Ein Reicher soll nicht mehr als ein halbes Silberstück geben und ein Armer nicht weniger; denn es ist ein Lösegeld, das ihr für euer Leben zahlt und das mir geweiht wird. 16 Dieses Geld sollst du für den Bau und die Ausstattung des heiligen Zeltes verwenden. Dann werde ich stets an euch Israeliten denken und euer Leben bewahren.«
Das bronzene Wasserbecken
17 Der HERR sprach zu Mose: 18 »Lass ein Becken mitsamt Untergestell aus Bronze für die Waschungen anfertigen! Stell es zwischen dem heiligen Zelt und dem Brandopferaltar auf! Füll es mit Wasser, 19 damit Aaron und seine Söhne sich die Hände und Füße waschen können. 20-21 Bevor sie das heilige Zelt betreten oder auf dem Brandopferaltar ein Opfer darbringen, müssen sie sich die Hände und Füße waschen, damit sie nicht sterben. Dies ist eine ewige Ordnung für Aaron und alle seine Nachkommen.«
Das heilige Salböl
22 Der HERR sagte zu Mose: 23 »Lass dir kostbare Gewürze und Duftstoffe bringen: 6 Kilogramm Myrrhe, 3 Kilogramm wohlriechenden Zimt, 3 Kilogramm Kalmus, 24 3 Kilogramm Kassia – alles gewogen nach dem Gewicht, das im Heiligtum gilt –, dazu 4 Liter Olivenöl. 25 Lass daraus ein wohlriechendes Öl zubereiten, und zwar auf dieselbe Art und Weise, wie es Salbenmischer tun. Das Öl soll heilig sein und nur dann gebraucht werden, wenn ein Gegenstand oder eine Person mir geweiht wird. 26 Besprenge damit die Bundeslade und das heilige Zelt, 27 den Tisch mit allen seinen Gegenständen, den Leuchter und die dazugehörigen Geräte, den Räucheropferaltar, 28 den Brandopferaltar mit allen Gefäßen und Werkzeugen und das Wasserbecken mit dem Untergestell. 29 So sollst du alle diese Dinge weihen. Sie werden dann besonders heilig sein, und alles, was mit ihnen in Berührung kommt, wird ebenfalls heilig. 30 Auch Aaron und seine Söhne sollst du mit dem Öl besprengen. Dadurch werden sie heilig und können mir als Priester dienen. 31 Erkläre den Israeliten, dass dieses Öl heilig ist und für immer ausschließlich mir, dem HERRN, gehört. 32 Darum darf es nur den Priestern auf die Haut aufgetragen werden, niemand anderes soll damit in Berührung kommen! Ihr dürft auch kein Öl für euren eigenen Gebrauch zusammenmischen, das aus den gleichen Zutaten besteht. Dieses Öl ist heilig, und darum soll es auch euch als heilig gelten. 33 Wer dennoch ein solches Öl herstellt oder irgendeinen Menschen mit diesem Öl salbt, hat sein Leben verwirkt. Er muss aus dem Volk ausgeschlossen werden.«
Das Räucheropfer
34-35 Der HERR sagte zu Mose: »Besorge dir wohlriechendes Harz, Galbanum, reinen Weihrauch und würzige Räucherklaue! Misch alles zu gleichen Teilen zusammen, wie es ein Salbenmischer tut, und gib etwas Salz dazu; verwende nur reine Zutaten! Von dieser Mischung sollst du mir immer das Räucheropfer darbringen. 36 Zerstoße etwas davon zu feinem Pulver und streu es im heiligen Zelt vor die Bundeslade, wo ich dir begegnen werde! Diese Weihrauchmischung ist besonders heilig. 37 Ich habe sie allein für mich, den HERRN, bestimmt, und deshalb soll sie auch euch heilig sein. Darum dürft ihr keine solche Weihrauchmischung für euch selbst zusammenstellen. 38 Wer es doch tut, um sich an dem Duft zu erfreuen, hat sein Leben verwirkt und muss aus dem Volk ausgeschlossen werden.«
Kommentar
Dienst: zwei Lämmer
Die aufwändigen Zeremonien, die uns hier detailliert beschrieben werden, betonen, mit welcher Sorgfalt man sich dem heiligen Gott zu nähern hatte. Der äußerliche Schmuck der Priester verlieh ihnen ihre Pracht, Schönheit und Heiligkeit. Im Neuen Testament kommen die Gewänder, die zu innerer Schönheit und Heiligkeit führen, vom Heiligen Geist, der in deinem Herzen lebt.
In den Zeremonien des Alten Testaments musste alles vermehrt werden. Deshalb brauchten sie zwei Widder (29,1.3), zwei goldene Ringe (30,4) und –ganz wichtig- zwei Lämmer (29,38). Die Vermehrung von Geräten und Opfern war ein Zeichen für die Größe Gottes und betonte, wie unvollkommen jedes Tieropfer oder Ritual ist, als dass es uns wirklich zu Gott bringen könnte. Zwei sind besser als eins – und doch nicht genug.
Der Verfasser des Hebräerbriefes erklärt uns, dass alle diese Vorschriften aufgehoben sind: „Die frühere Bedingung für das Priestertum wurde dadurch aufgehoben, weil sie schwach und nutzlos war“ (Hebräer 7,18). Anstatt zweier Lämmer, wurde ein perfektes Lamm für uns geopfert – Jesus. „Jesus hat nur ein einziges Mal ein Opfer dargebracht, nämlich sich selbst, und dieses Opfer gilt für immer“ (Hebräer 7,28; NGÜ). Opfervermehrung ist nicht mehr nötig.
Wiedergutmachung war nötig (2. Mose 29,33.37; 30,10.16) und erforderte „Blut des Sündopfers“ (30,10).
Jesus vergoss Sein eigenes Blut für uns. Paulus beschreibt Jesu Tod am Kreuz als „Sühneopfer“ (Römer 3,25; NGÜ).
Die Priester konnten sich dem Altar nur wegen der Opfer nähern, um „zu dienen“ (30,20; LUT). Das hebräische Wort, das hier für „dienen“ steht, bedeutet „Gott dienen“. Dem einen Opfer von Jesus am Kreuz verdanken wir, dass wir Gott und anderen „dienen“ dürfen.
Gebet
Ich danke Dir, Jesus, dass Du das eine, perfekte Lamm bist, das für meine Sünden geopfert wurde. Einmalig und für immer. Freigekauft, geheilt, wiederhergestellt und vergeben.
Pippa fügt hinzu
Markus 6,26
„Da wurde der König sehr traurig, aber er wollte vor seinen Gästen seinen Schwur nicht brechen.“
Ich weiß, man soll einen Eid nicht brechen, aber hier scheint es mir eine schlechte Entscheidung von Herodes gewesen zu sein, es nicht zu tun. Wir müssen das Richtige tun, egal welche Konsequenzen es hat. Herodes hätte besser die Demütigungen seiner Gäste in Kauf genommen, als zum Mörder zu werden.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“