Eine liebevolle, dauerhafte Beziehung
Einführung
In einem seiner letzten Songs stellte der Leadsänger der Rockgruppe Queen, Freddie Mercury, die Frage: „Gibt es überhaupt irgendjemanden, der weiß, wofür wir leben?”
Obwohl er ein riesiges Vermögen angehäuft und abertausende Fans hatte, gestand Freddie Mercury in einem Interview kurz vor seinem Tod 1991 ein, dass er hoffnungslos einsam sei. Er sagte, „Du kannst alles auf dieser Welt besitzen und trotzdem der einsamste Mensch sein. Und das ist die bitterste Art von Einsamkeit, die es überhaupt gibt. Der Erfolg hat mich zu einem Idol auf der ganzen Welt gemacht und mir Millionen Pfund eingebracht, aber er hat verhindert, dass ich das eine, was wir alle brauchen, finde - eine liebevolle, dauerhafte Beziehung.“
Es gibt nur eine Beziehung, die vollkommen liebevoll und dauerhaft ist und für die wir geschaffen wurden. Wenn wir diese Beziehung nicht eingehen, werden wir in unserem tiefsten Innern immer Einsamkeit und das Fehlen von Sinn und Zweck spüren.
Die Beziehung mit Gott steht im Zentrum des christlichen Glaubens; dort finden wir den Sinn unseres Lebens.
Wie kannst du in eine Beziehung mit dem Schöpfer des Universums treten? Wie kannst du ganz praktisch beginnen, mit Gott zu kommunizieren? Was ist Grundlage für diese Beziehung?
Psalm 28,1–9
Herr, schweige nicht!
1 Von David.
Zu dir, HERR, rufe ich in der Not,
du bist der Fels, bei dem ich Zuflucht suche.
Hülle dich nicht in Schweigen!
Wenn du mir die Hilfe verweigerst,
werde ich bald sterben
und unter der Erde liegen.
2 Höre, Herr! Ich flehe dich an,
ich schreie zu dir
und hebe betend meine Hände
zu deiner heiligen Wohnung empor.
3 Reiß mich nicht aus dem Leben
wie die Gottlosen!
Soll es mir etwa so gehen wie denen,
die nur Böses im Schilde führen?
Mit ihren Mitmenschen reden sie freundlich,
aber im Herzen schmieden sie finstere Pläne.
4 Zahle es ihnen heim;
gib ihnen, was sie für
ihre gemeinen Taten verdienen!
Das Unheil, das sie angerichtet haben,
soll sie selbst treffen.
5 Sie missachten, was der HERR getan hat,
und sein Handeln ist ihnen gleichgültig.
Deshalb wird er sie vernichten,
und niemand wird übrig bleiben.
6 Gepriesen sei der HERR,
denn er hat meinen Hilfeschrei gehört!
7 Er hat mir neue Kraft geschenkt
und mich beschützt.
Ich habe ihm vertraut,
und er hat mir geholfen.
Jetzt kann ich wieder von Herzen jubeln!
Mit meinem Lied will ich ihm danken.
8 Der HERR macht sein Volk stark;
wie eine sichere Burg beschützt er den König,
den er auserwählt und eingesetzt hat.
9 HERR, hilf deinem Volk!
Segne uns, denn wir gehören doch dir.
Führe uns wie ein Hirte
und trage uns für immer in deinen Armen!
Kommentar
Entwickle ein Gebetsmuster
Gebet ist ein Schlüssel, um in Beziehung mit Gott zu treten – reden mit Ihm. Es gibt keine Regeln dafür. In der Bibel finden wir hunderte unterschiedlicher Gebete. Manchmal kann es hilfreich sein, einem Muster zu folgen (z.B. dem Vater Unser).
In diesem Psalm geht es um Angst – möglicherweise um die Angst, vor der Zeit zu sterben. Vielleicht war David schwer krank oder zutiefst verzweifelt. Er fürchtet, dass er in Schmach und Schande sterben, „in die Grube fahren“ könnte (28,1; LUT).
Sein Gebet enthält folgende Elemente:
1.\tAnbetung
„Gepriesen sei der Herr“ (28,6a; NGÜ). Selbst in seiner schwierigen Lage, pries David Gott. Wie auch immer die Umstände sein mögen, preise Gott dafür, wer Er ist und was Er getan hat. Ein anderes Beispiel hierfür sehen wir gleich noch in unserem Text aus dem Neuen Testament (Markus 11,9-10).
2.\tBekenntnis
„Höre mich, wenn ich rufe und zu dir um Hilfe schreie“ (28,2a). Bitte Gott um Vergebung für alle deine Verfehlungen. Das ist auch der Moment, in dem du allen vergeben kannst, denen du noch vergeben musst. Jesus sagte, „wenn ihr betet, dann vergebt zuerst allen, gegen die ihr einen Groll hegt, damit euer Vater im Himmel euch eure Sünden auch vergeben kann“ (Markus 11,25).
3.\tDank
„Darum freue ich mich und danke ihm mit meinem Lied“ (28,7c). Danke Gott für deine Gesundheit, Familie, Freunde etc. Wie wichtig das Danken ist, sehen wir auch in unserem Text aus dem Alten Testament heute (3. Mose 7,12-15).
4.\tBitte
„Höre mich, wenn ich… zu dir um Hilfe schreie“ (28,2). Bete für dich selbst, für deine Freunde und für andere. David schreibt, „ich [erhebe] meine Hände zum Gebet“ (28,2b). Hände Erheben scheint fast identisch mit Beten zu sein. Erhobene Hände beim Lobpreis sind also keine moderne Idee, sondern tatsächlich eine der ältesten Formen von Gebet bzw. Gebetshaltung.
Gebet
Herr, ich bete Dich an. Ich preise Dich, Herr, für... Ich bekenne Dir meine Schuld … Höre mich, wenn ich rufe und zu dir um Hilfe und um Vergebung meiner Schuld schreie. Ich danke Dir, denn Du bist gut. Danke, Herr, für … Höre mein Flehen. Ich bitte Dich heute, hilf mir …
Markus 11,1–25
Jesus wird als König empfangen
11 1 Jesus war mit seinen Jüngern inzwischen in die Nähe von Jerusalem gekommen. Kurz bevor sie Betfage und Betanien erreichten, zwei Ortschaften am Ölberg, schickte Jesus zwei Jünger voraus 2 mit dem Auftrag: »Geht in das Dorf da vorne! Gleich am Ortseingang werdet ihr einen jungen Esel finden, der dort angebunden ist. Auf ihm ist noch nie jemand geritten. Bindet ihn los und bringt ihn her! 3 Sollte euch jemand fragen, was ihr da tut, dann sagt einfach: ›Der Herr braucht das Tier, aber er wird es bald wieder zurückschicken.«
4 Sie machten sich auf den Weg und fanden den Esel draußen auf der Straße an ein Hoftor angebunden. Sie banden ihn los; 5 aber einige Leute, die dabeistanden, fragten: »Was macht ihr denn da? Warum bindet ihr den Esel los?« 6 Sie antworteten so, wie Jesus es ihnen gesagt hatte. Da ließ man sie gewähren. 7 Die Jünger brachten den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Mäntel auf das Tier, und er setzte sich darauf. 8 Viele Leute breiteten ihre Kleider als Teppich vor ihm aus, andere legten Zweige auf den Weg, die sie von Bäumen auf den Feldern abgerissen hatten. 9 Vor und hinter ihm drängten sich die Menschen und riefen:
»Gelobt sei Gott, und gepriesen sei, der in seinem Auftrag kommt!
10 Gesegnet sei das Königreich unseres Vorfahren David, das nun kommt! Gelobt sei Gott hoch im Himmel!«
11 So zog Jesus in Jerusalem ein. Er ging in den Tempel und sah sich dort aufmerksam um. Weil es aber schon spät geworden war, kehrte er nach kurzer Zeit wieder mit seinen zwölf Jüngern nach Betanien zurück.
Der Feigenbaum
12 Am nächsten Morgen, als sie Betanien verließen, hatte Jesus Hunger. 13 Da sah er von weitem einen Feigenbaum, der schon Blätter hatte. Er ging hin, um zu sehen, ob auch Früchte an ihm waren. Aber er fand nichts als Blätter, denn zu dieser Jahreszeit gab es noch keine Feigen. 14 Da sagte Jesus zu dem Baum: »In Zukunft soll nie wieder jemand von dir eine Frucht essen!« Auch seine Jünger hörten es.
Jesus jagt die Händler aus dem Tempel
15 Sie kamen nach Jerusalem, und Jesus ging in den Tempel. Dort jagte er die Händler und Käufer hinaus; die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenverkäufer stieß er um. 16 Er duldete auch nicht, dass jemand irgendetwas durch den Tempelvorhof trug. 17 Zur Erklärung rief Jesus den Menschen zu: »Ihr wisst doch, was Gott in der Heiligen Schrift sagt: ›Mein Haus soll für alle Völker ein Ort des Gebets sein‹, ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!«
18 Als die obersten Priester und die Schriftgelehrten von diesen Ereignissen hörten, überlegten sie, wie sie Jesus umbringen könnten. Sie fürchteten seinen Einfluss, denn seine Worte hinterließen einen tiefen Eindruck bei den Menschen.
19 Am Abend verließ Jesus mit seinen Jüngern die Stadt.
Von der Kraft des Glaubens
20 Als sie am nächsten Morgen wieder an dem Feigenbaum vorbeikamen, sahen sie, dass er völlig abgestorben war. 21 Petrus erinnerte sich und sagte: »Rabbi, sieh doch! Der Baum, den du verflucht hast, ist vertrocknet.«
22 Da antwortete Jesus: »Ihr müsst Gott ganz vertrauen! 23 Ich versichere euch: Wenn ihr glaubt und nicht im Geringsten daran zweifelt, dass es wirklich geschieht, könnt ihr zu diesem Berg sagen: ›Hebe dich von der Stelle und stürze dich ins Meer!‹, und es wird geschehen. 24 Deshalb sage ich euch: Um was ihr auch bittet – glaubt fest, dass ihr es schon bekommen habt, und Gott wird es euch geben! 25 Aber wenn ihr ihn um etwas bitten wollt, sollt ihr vorher den Menschen vergeben, denen ihr etwas vorzuwerfen habt. Dann wird euch der Vater im Himmel eure Schuld auch vergeben.«
Kommentar
Bete im Glauben
Im Neuen Testament wird immer wieder betont, dass wir uns Gott im Glauben zuwenden sollen. Wir können uns das Recht auf eine Beziehung mit Gott nicht verdienen; es ist ein Geschenk, das wir im Glauben empfangen. In diesem Abschnitt sehen wir, welche Bedeutung Jesus dem Glauben beimisst. Er sagt, „Habt Glauben an Gott!“ (11,22; NGÜ). Und, dass du mit Glauben Berge versetzen kannst, wenn du nicht im Herzen zweifelst, sondern glaubst (11,23).
Die Beziehung von Jesus zu Gott, geprägt durch das Gebet, liegt allen Ereignissen, von denen wir heute lesen, zugrunde. Jesus wird bei Seinem Ankommen in Jerusalem von den Menschen bejubelt. Sie rufen „Hosianna“ (11,9-10), was ursprünglich sowohl ein Ausruf der Freude als auch ein Hilferuf war, „rette jetzt“ oder „rette uns“.
In Jerusalem angekommen, vertreibt Jesus die Geldwechsler aus dem Tempel, weil Ihm die Reinheit von Gottes Wohnstatt leidenschaftlich am Herzen liegt. „In der Schrift heißt es: `Mein Haus soll ein Ort des Gebets für alle Völker sein´“ (11,17).
Der Abschnitt endet damit, dass Jesus Seine Jünger lehrt, dass ein Mangel an Vergebungsbereitschaft ein Hindernis für Gebet und für deine Beziehung zu Gott sein kann. Er sagt, „Aber wenn ihr betet, sollt ihr euren Mitmenschen vergeben, falls ihr etwas gegen sie habt, damit euer Vater im Himmel auch euch die Verfehlungen vergibt“ (11,25; GNB).
Jesus sagt, „vergebt allen“. Keine Einschränkungen. Ein Mangel an Vergebungsbereitschaft zerstört Beziehungen.
Manchmal braucht es großen Mut zu vergeben, aber Vergebung stellt Beziehungen wieder her und bringt Freude. Es heißt, „Der Erste, der sich entschuldigt, ist der Mutigste. Der Erste, der sich entschuldigt, ist der Stärkste. Der Erste, der vergessen kann, ist der Glücklichste.“
Eingebunden in diese Ereignisse zeigt Jesus die Kraft des Gebets im Gleichnis mit dem Feigenbaum, anhand dessen Er Seinen Jüngern die Bedeutung von Glauben und Frucht in unserer Beziehung zu Gott klar macht.
Der Feigenbaum hatte Blätter aber keine Früchte. Jesus sprach zu ihm: „Nie wieder soll jemand von deinen Früchten essen“ (11,14). Mir gefällt die Übertragung dieses Gleichnisses von Joyce Meyer: „Wenn sich unser ganzes Leben um die Kirche dreht, wir aber keine Frucht bringen, leben wir unseren Glauben nicht aus.“ Wir mögen unsere Bibel lesen, uns Predigten anhören und an Gebetstreffen teilnehmen, aber „wenn wir keine Zeit haben, irgendjemandem zu helfen oder freundlich zu begegnen, dann sind wir wie dieser Feigenbaum, der Blätter aber keine Früchte trägt. Wir müssen auch Früchte tragen.“
Jesus greift zu einer Übertreibung, als Er erklärt, dass wir absolutes Vertrauen in Gottes Bereitschaft haben müssen, dass Er unseren Glauben positiv beantworten wird. In der rabbinischen Literatur steht ein „Berg“ manchmal bildlich für ein Hindernis. Es scheint, als sage Jesus, dass Gott als Antwort auf unseren Glauben kommen wird, um scheinbar unüberwindbare Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Er sagt, „Ihr könnt beten, worum ihr wollt - wenn ihr glaubt, werdet ihr es erhalten“ (11,24).
Gebet
Herr, bitte zeige mir, wenn da jemand ist, dem ich heute vergeben soll; und hilf mir dabei. Ich danke Dir für Deine unglaubliche Zusage, dass wir bitten dürfen, worum wir wollen - wenn wir glauben, werden wir es empfangen (11,24). Herr, ich bitte Dich heute um …
3. Mose 7,11–8,36
Weitere Anweisungen für das Friedensopfer
11 »Folgende Anweisungen gelten für das Friedensopfer, das jemand mir, dem HERRN, darbringt:
12 Geschieht es aus Dankbarkeit, dann sollen außer dem Tier noch Kuchen dargebracht werden, ohne Sauerteig und mit Öl vermengt gebacken, dazu ungesäuertes, mit Öl bestrichenes Fladenbrot sowie feines Weizenmehl, das ebenfalls mit Öl angereichert wurde. 13 Dazu kommen noch Brote aus Sauerteig. 14 Von jeder Gabe soll der Opfernde einen Teil mir, dem HERRN, weihen. Dieser Anteil fällt dann dem Priester zu, der das Blut des Opfertieres an den Altar sprengt. 15 Das Fleisch muss noch am selben Tag verzehrt werden, an dem das Tier geschlachtet wurde; nichts davon darf bis zum nächsten Morgen übrig bleiben.
16 Nur wenn das Opfer freiwillig dargebracht wird oder um ein Gelübde einzulösen, kann das Fleisch auch noch am nächsten Tag gegessen werden. 17 Am dritten Tag aber müssen die Fleischreste verbrannt werden. 18 Wer am dritten Tag doch noch davon isst, wird meine Gnade nicht erfahren, denn ich werde sein Opfer nicht annehmen. Es ist dann unrein, und wer davon isst, lädt Schuld auf sich.
19 Kommt das Fleisch mit irgendetwas Unreinem in Berührung, darf es nicht verzehrt werden; man soll es verbrennen. Doch sonst darf jeder davon essen, der rein ist. 20 Wenn jemand, der vor mir als unrein gilt, vom Fleisch des Friedensopfers isst, das mir, dem HERRN, geweiht ist, hat er sein Leben verwirkt. Er darf nicht länger zur Gemeinschaft eures Volkes gehören. 21 Auch wenn jemand mit etwas Unreinem in Berührung gekommen ist – mit einem unreinen Menschen, einem unreinen Tier oder mit irgendetwas, das ich, der HERR, verabscheue – und dann vom Fleisch des Friedensopfers isst, muss er aus dem Volk ausgeschlossen werden und sterben.«
Verbot von Fett- und Blutgenuss
22 Weiter sagte der HERR zu Mose: 23 »Richte den Israeliten aus: Ihr dürft kein Fett von Rindern, Schafen oder Ziegen essen! 24 Das Fett verendeter oder gerissener Tiere könnt ihr zu jedem Zweck verwenden, aber ihr dürft es auf keinen Fall verzehren! 25 Wer das Fett von Tieren isst, die man mir, dem HERRN, als Opfer darbringt, verdient den Tod. Ein solcher Mensch darf nicht länger zu eurem Volk gehören! 26 Ihr dürft auch kein Blut verzehren, weder vom Vieh noch von Vögeln, wo immer ihr wohnt. 27 Jeder, der Fleisch isst, das noch Blut enthält, hat sein Leben verwirkt und muss aus dem Volk ausgeschlossen werden!«
Der Anteil der Priester an den Opfergaben
28 Der HERR befahl Mose, 29 den Israeliten dies weiterzusagen: »Wer ein Friedensopfer darbringt, soll einen Teil davon mir, dem HERRN, weihen: 30 das Fett des Tieres und das Bruststück. Beides muss er selbst zum Altar bringen und das Fleisch dort hin- und herschwingen. 31 Dieses Stück überlässt er den Priestern. Dann verbrennt einer der Priester das Fett auf dem Altar. 32 Ihm soll die rechte hintere Keule des Opfertieres gehören. 33 Sie ist sein festgesetzter Anteil, wenn er das Blut und das Fett des Tieres darbringt. 34 Von allen Friedensopfern der Israeliten habe ich das Bruststück und die rechte hintere Keule den Priestern gegeben. Dieser Anteil steht ihnen für alle Zeiten zu,
35 und zwar vom Tag ihrer Priesterweihe an.
36 Ich, der HERR, habe befohlen, dass sie von den Israeliten diese Abgabe bekommen sollen, sobald sie ihren Dienst als Priester beginnen. Das gilt für alle Generationen.« 37 Dies sind die Bestimmungen für das Brand-, Speise-, Sünd- und Schuldopfer, das Einsetzungs- und Friedensopfer. 38 Der HERR gab sie Mose auf dem Berg Sinai in der Wüste und forderte die Israeliten auf, ihre Opfergaben ihm, dem HERRN, zu bringen.
Mose weiht Aaron und seine Söhne zum Priesterdienst
8 1 Der HERR sprach zu Mose: 2-3 »Lass Aaron und seine Söhne zum Eingang des heiligen Zeltes kommen. Bringt die Priesterkleider mit, das Salböl, einen jungen Stier für das Sündopfer, zwei Schafböcke sowie einen Korb mit ungesäuerten Broten und Kuchen. Alle, die zur Gemeinschaft der Israeliten gehören, sollen sich für die Einsetzungsfeier beim Heiligtum versammeln.« 4 Mose gehorchte, und als die Israeliten zusammengekommen waren,
5 sagte er zu ihnen: »Nun werde ich tun, was der HERR befohlen hat.« 6 Mose ließ Aaron und seine Söhne herantreten und wusch sie mit Wasser. 7 Dann zog er Aaron das leinene Gewand an und band ihm den Gürtel um; darüber kamen das Obergewand und der Priesterschurz, der von dem dazugehörigen Gürtel gehalten wurde. 8 Anschließend hängte er Aaron die Brusttasche um und legte die beiden Lose »Urim« und »Tummim« hinein. 9 Er setzte ihm den Turban auf und befestigte an dessen Vorderseite ein goldenes Schild, das heilige Diadem. So hatte der HERR es ihm befohlen.
10 Dann nahm Mose das Salböl, besprengte damit das Heiligtum und alle Gegenstände darin und weihte es so dem Herrn. 11 Er sprengte etwas vom heiligen Salböl siebenmal an den Brandopferaltar, an die dazugehörigen Gefäße und Werkzeuge, an das Wasserbecken und sein Untergestell, um alles dem Herrn zu weihen. 12 Dann goss er Salböl auf Aarons Kopf, um auch ihn für den Priesterdienst zu weihen. 13 Als Nächstes ließ Mose die Söhne Aarons herantreten, er bekleidete sie mit dem leinenen Gewand und band ihnen den Gürtel um. Jedem setzte er einen Turban auf, so wie der HERR es angeordnet hatte.
14 Nun ließ er den jungen Stier für das Sündopfer herbeiführen; Aaron und seine Söhne legten ihm die Hände auf den Kopf. 15 Mose schlachtete den Stier und strich mit dem Finger etwas von seinem Blut an die vier Hörner des Altars; so reinigte er den Altar von aller Schuld, die auf ihm lastete. Das restliche Blut schüttete er am Fuß des Altars aus, um ihn dem Herrn zu weihen und von aller Unreinheit zu befreien. 16 Alle Fettstücke des Opfertieres, das Fett an den Eingeweiden, den Fettlappen an der Leber und die Nieren mit ihrem Fett verbrannte Mose auf dem Altar. 17 Die Überreste – das Fell, das Fleisch und die Eingeweide – verbrannte er außerhalb des Lagers, so wie der HERR es ihm befohlen hatte.
18 Als Nächstes wurde der Schafbock für das Brandopfer geholt. Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Schafbocks. 19 Mose schlachtete ihn und sprengte das Blut ringsum an den Altar. 20 Er zerlegte den Schafbock und verbrannte die Stücke samt dem Kopf und dem Fett. 21 Er wusch die Eingeweide und Schenkel mit Wasser ab und verbrannte auch sie auf dem Altar, wie der HERR es angeordnet hatte. Es war ein wohlriechendes Brandopfer, an dem der HERR seine Freude hatte.
22 Dann ließ Mose den zweiten Schafbock holen, der als Opfer für die Einsetzung der Priester bestimmt war. Wieder legten Aaron und seine Söhne ihre Hände auf den Kopf des Tieres. 23 Mose schlachtete es, nahm etwas von dem Blut und strich es auf Aarons rechtes Ohrläppchen, seinen rechten Daumen und die rechte große Zehe. 24 Anschließend ließ er Aarons Söhne herantreten. Auch ihnen strich er Blut auf das rechte Ohrläppchen, den rechten Daumen und die rechte große Zehe. Das übrige Blut sprengte er ringsum an den Altar. 25 Er entnahm das Fett des Schafbocks: den Fettschwanz, das Fett an den Eingeweiden, den Fettlappen an der Leber, die Nieren mit ihrem Fett sowie die rechte hintere Keule. 26 Aus dem Korb am Eingang des heiligen Zeltes nahm er einen Kuchen, der ohne Sauerteig gebacken war, einen Ölkuchen und ein Fladenbrot; diese legte er auf die Fettstücke und auf die rechte Keule. 27 Dann gab er alles Aaron und seinen Söhnen, und sie schwangen es vor dem Heiligtum hin und her, um es dem HERRN zu weihen. 28 Danach nahm Mose es wieder zurück und legte es zu dem Brandopfer auf dem Altar ins Feuer. Dieses wohlriechende Opfer zur Priesterweihe nahm der HERR gerne an. 29 Mose nahm das Bruststück des Schafbocks und schwang es vor dem Heiligtum hin und her, um es dem HERRN zu weihen. Es war sein Anteil am Einsetzungsopfer. So hatte es der HERR befohlen.
30 Dann nahm Mose etwas von dem Salböl und dem Blut am Altar und besprengte damit Aaron, seine Söhne und die Kleider, die sie trugen. So weihte er sie mitsamt ihrer Priesterkleidung dem Herrn.
31 Mose sagte ihnen: »Kocht das Opferfleisch am Eingang zum heiligen Zelt und esst es dort mit dem Brot, das ihr im Korb für das Einsetzungsopfer findet! Denn so hat der Herr es mir befohlen. 32 Was vom Fleisch und Brot übrig bleibt, sollt ihr verbrennen! 33 Verlasst sieben Tage lang nicht den Eingangsbereich des Zeltes, bis zu dem Tag, an dem eure Priesterweihe beendet ist! 34-35 Der HERR will, dass an allen sieben Tagen dieselben Opfer dargebracht werden, damit ihr von aller Schuld befreit werdet. Bleibt in dieser Zeit Tag und Nacht im Eingangsbereich des heiligen Zeltes! Folgt den Anweisungen des HERRN, dann werdet ihr nicht sterben. So hat er es mir gesagt.«
36 Aaron und seine Söhne befolgten alles, was ihnen der HERR durch Mose aufgetragen hatte.
Kommentar
Nähere dich Gott durch Jesus
Im Alten Testament konnten sich die Menschen Gott nur durch die Priester nähern. Wegen der Sünde konnten die Menschen nicht direkt mit Gott in Beziehung treten. Es ging nur über einen Priester, einen Hohe Priester.
Heute lesen wir, wie Aaron für diese Aufgabe gesalbt wurde. Mose goss Aaron „etwas von dem Salböl auf den Kopf und salbte ihn, um ihn zu weihen“ (8,12). Aaron war ein Vorgänger Jesu. „Christus“ bedeutet „der Gesalbte“. Aarons Priestertum war fehlbar, denn er musste nicht nur Opfer für die Sünden des Volkes sondern auch für seine eigenen darbringen. Jesus ist der große Hohe Priester. Durch Jesus können wir uns vertrauensvoll an Gott wenden und unmittelbar mit Ihm in Beziehung treten.
Im Hebräerbrief lesen wir dazu, „Da wir nun einen großen Hohen Priester haben, der durch den Himmel gegangen ist - Jesus, den Sohn Gottes -, wollen wir an unserem Bekenntnis zu ihm festhalten. Dieser Hohe Priester versteht unsere Schwächen, weil ihm dieselben Versuchungen begegnet sind wie uns, doch er wurde nicht schuldig. Lasst uns deshalb zuversichtlich vor den Thron unseres gnädigen Gottes treten. Dort werden wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden, die uns helfen wird, wenn wir sie brauchen“ (Hebräer 4,14-16).
Tatsächlich hast du sogar eine noch bessere Ausgangsposition als die Priester im Alten Testament (vgl. Hebräer 10,22 mit 3. Mose 8,30). Buße und Vergebung verändern deine Beziehung zu Gott und ermöglichen dir, direkt in Gottes Gegenwart zu kommen; so wie die Priester des Alten Testaments, wenn sie das Zelt der Begegnung betraten. „Darum wollen wir uns Gott nähern mit aufrichtigem Herzen und im festen Glauben; denn das Blut Jesu Christi hat uns von unserem schlechten Gewissen befreit, und unser Körper wurde mit reinem Wasser von aller Schuld reingewaschen“ (Hebräer 10,22; Hfa).
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass ich mich durch Jesus vertrauensvoll dem Gnadenthron nähern kann und Barmherzigkeit und Gnade gezeigt bekomme. Bitte hilf mir, mich nahe an Dich zu halten und in einer liebevollen und dauerhaften Beziehung mit Dir durch den Tag zu gehen.
Pippa fügt hinzu
Psalm 28,6–9
Mir gefällt die Vorstellung, dass Gott unsere Stärke und unser Schild ist, unser sanftmütiger Hirte, der uns für alle Zeit trägt.
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Verweise
Queen, ‘The show must go on’, Parlophone, 1991. Lyrics © EMI Music Publishing. Deutsch: http://www.songtexte.com/uebersetzung/queen/the-show-must-go-on-deutsch-63d6b683.html
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“