Umgeben von Gottes Güte
Einführung
Während meiner Zeit an der Universität, wurde ich einmal zu einem Vortrag mit dem Titel, „Wo siehst du dich in zehn Jahren?” eingeladen. Er war als Ermutigung gedacht, angesichts aller Herausforderungen, die nach der Uni auf uns warten würden. Das einzige, an das ich mich von dem Vortrag erinnere, ist der Gedanke, „Zehn Jahre! Das ist ja ewig weit weg.“ Ich war damals nicht in der Lage so weit nach vorne denken.
Wenn ich dagegen heute auf mein Leben zurückschaue, sind zehn Jahre nichts; wie gestern kommt es mir vor. Das Leben ist nur so dahingeflogen, und es scheint immer schneller zu gehen. Heute sehe ich die Weisheit derer, die uns schon früh zu langfristigem Denken ermutigen wollten.
In unserer Gesellschaft muss jedes Bedürfnis immer sofort gestillt werden. Fertiggerichte. Sofortnachrichten. Sofortkredit. Sofortgewinn. Alles sofort. Dieses kurzfristige Denken birgt Gefahren. Unsere heutigen Texte erinnern uns daran, dass Gott der „ewige Gott” (Jesaja 40,28) ist. Gott sieht Sich die Dinge durch das Weitwinkelobjektiv: Er ist weitsichtig und möchte dir Seine Güte schenken.
Psalm 30,1–8
Vor dem sicheren Tod errettet
1 Ein Lied von David.
Es wurde zur Einweihung des Tempels gesungen.
2 Ich will dich preisen,
HERR, denn du hast mich
aus der Tiefe heraufgezogen!
Du hast meinen Feinden keinen Grund gegeben,
sich über mein Unglück zu freuen.
3 HERR, mein Gott! Zu dir schrie ich um Hilfe,
und du hast mich geheilt.
4 Ich war schon mehr tot als lebendig,
doch du hast mich dem sicheren Tod entrissen
und mir das Leben neu geschenkt.
5 Singt dem HERRN eure Lieder, alle,
die ihr treu zu ihm steht! Lobt ihn und bezeugt:
Er ist der heilige Gott!
6 Nur einen Augenblick streift uns sein Zorn,
aber ein Leben lang währt seine Güte.
Wenn wir am Abend noch weinen und traurig sind,
so können wir am Morgen
doch wieder vor Freude jubeln.
7 Als es mir gut ging, dachte ich selbstzufrieden:
»Was kann mir schon passieren?«
8 Denn du, HERR, hattest mir Macht und Sicherheit
verliehen, alles hatte ich deiner Güte zu verdanken.
Dann aber hast du dich von mir abgewandt,
und mich packte das Entsetzen.
Kommentar
Auf lange Sicht
Machst du gerade wieder einmal eine schwierige Phase durch? Fragst du dich, ob das ewig so weitergehen wird?
Gottes „Güte umgibt uns unser Leben lang“ (30,6). Der Blick zurück auf sein Leben erfüllt David mit Dankbarkeit und Lob (30,5). Ja, er hatte einige sehr schwere Zeiten erlebt, aber er kann zu Gott sagen: Du „hast mich gerettet und hast meinen Feinden keinen Grund gegeben, sich über mich zu freuen … zu dir habe ich um Hilfe geschrien, und du hast mich wieder gesund gemacht“ (30,2-3).
„HERR, mein Gott! Zu dir schrie ich um Hilfe, und du hast mich geheilt. Ich war schon mehr tot als lebendig, doch du hast mich dem sicheren Tod entrissen und mir das Leben neu geschenkt“ (30,3-4;Hfa).
Es gab auch Zeiten, in denen David „sein [Gottes] Zorn“ traf (30,6) und Gott Sich von ihm abwandte (30,8b). (Immerhin beging David Ehebruch und verantwortete einen Mord.) Dennoch erkannte David, dass alle Prüfungen zu einem Leben unter Gottes Güte gehörten.
Gebet
Ich danke Dir, Vater, dass mich Dein Zorn nur einen Augenblick trifft, mich Deine Güte aber ein Leben lang umgibt (30,6). Danke, dass Du derselbe bist: gestern, heute und in alle Ewigkeit.
Markus 12,13–27
Die Frage nach der Steuer
13 Danach schickten sie einige Pharisäer und Anhänger von König Herodes zu Jesus, um ihn mit seinen eigenen Worten in eine Falle zu locken. 14 »Lehrer«, sagten sie scheinheilig, »wir wissen, dass es dir allein um die Wahrheit geht. Du redest den Leuten nicht nach dem Mund – ganz gleich, wie viel Ansehen sie besitzen. Nein, du sagst uns frei heraus, wie wir nach Gottes Willen leben sollen. Deshalb sage uns: Ist es eigentlich Gottes Wille, dass wir dem römischen Kaiser Steuern zahlen? Sollen wir sie bezahlen oder nicht?«
15 Jesus durchschaute ihre Falschheit und sagte: »Warum wollt ihr mir eine Falle stellen? Zeigt mir ein Geldstück!« 16 Sie gaben ihm eine römische Münze. Er fragte sie: »Wessen Bild und Name sind hier eingeprägt?« Sie antworteten:
»Die des Kaisers!«
17 Da sagte Jesus zu ihnen: »Nun, dann gebt dem Kaiser, was ihm zusteht, und gebt Gott, was ihm gehört!« Seine Zuhörer waren überrascht:
Diese Antwort hatten sie nicht erwartet.
Werden die Toten auferstehen?
18 Später kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Diese Leute behaupten, es gebe keine Auferstehung der Toten. Sie fragten ihn: 19 »Lehrer, Mose hat uns im Gesetz gesagt: ›Wenn ein verheirateter Mann stirbt und seine Frau ohne Kinder hinterlässt, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dafür sorgen, dass der Verstorbene doch noch einen Nachkommen erhält.‹ 20 Nun gab es da sieben Brüder. Der erste heiratete und starb ohne Nachkommen. 21 Da heiratete der zweite Bruder die Witwe. Auch er starb kinderlos, und ebenso der dritte. 22 So ging es weiter, bis die Frau mit allen sieben verheiratet gewesen war, ohne dass sie Kinder bekommen hätte. Schließlich starb auch die Frau. 23 Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Schließlich waren ja alle sieben Brüder mit ihr verheiratet.«
24 Jesus antwortete: »Liegt euer Irrtum nicht darin, dass ihr weder die Heilige Schrift noch die Macht Gottes kennt? 25 Wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht mehr wie hier auf der Erde heiraten. Es wird ganz anders sein: Sie sind dann wie die Engel Gottes im Himmel. 26 Was nun die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht bei Mose gelesen, wie Gott am brennenden Dornbusch zu ihm sagte: ›Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs‹? 27 Er ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Ihr seid völlig im Irrtum!«
Kommentar
Bis in alle Ewigkeit
Was passiert, wenn man stirbt? Ist der Tod wirklich das Ende? Vielleicht hast du kürzlich einen Verwandten oder einen guten Freund verloren und fragst dich, ob du sie oder ihn jemals wiedersehen wirst. Wo sind sie jetzt? Sind sie für immer fort? Schlafen sie nur? Oder sind sie irgendwie lebendig?
Jesu Gegner „hofften, Jesus mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken zu können“ (12,13).
Als erstes versuchten sie, Ihm mit einer Frage über Geld bildlich gesehen zu Fall zu bringen. Aber sie mussten erkennen, dass Jesus „ehrlich und wahrhaftig“ ist (12,14). Sie sahen, dass Jesus die Wahrheit sagte, ob diese nun populär war oder auch nicht. Er ging ihnen nicht in die Falle, sondern gab ihnen eine wunderbare Antwort (12,15-17) (siehe BieJ Tag 34).
Ihre nächste Frage war hypothetischer Natur; sie wollten Ihn auf die Probe stellen. Bei der Frage ging es um das Leben nach dem Tod. Unter den Juden gab es unterschiedliche Auffassungen, ob es ein Leben nach dem Tod gäbe; genauer gesagt zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern. (Wenn ich mich recht erinnere, glaubten die Pharisäer an eine Auferstehung, die Sadduzäer nicht.)
Jesus erläuterte, warum die Sadduzäer Unrecht hatten. Es gab zwei Gründe dafür, „weil [sie] weder die Schrift noch die Kraft Gottes [kennen]“ (12,24).
•\tDie Schrift
Jesus bekräftigt, dass die Auferstehung der Toten eine absolut sichere Angelegenheit ist. Da die Sadduzäer nur die Autorität des Pentateuchs, also der fünf Bücher Mose, anerkannten, zieht Jesus auch nur diese Schriften für Seine Argumentation heran und zitiert aus 2. Mose 3,6; „Doch nun zu der Frage, ob die Toten auferweckt werden - habt ihr nie bei Mose die Geschichte vom brennenden Dornbusch gelesen? Lange nachdem Abraham, Isaak und Jakob gestorben waren, sagte Gott zu Mose: `Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.´ Er ist doch der Gott der Lebenden und nicht der Toten. Ihr seid völlig im Irrtum“ (12,26-27). Mit anderen Worten: Abraham, Isaak und Jakob waren auch jetzt lebendig!
•\tDie Kraft Gottes
Im Neuen Testament setzt sich 1. Korinther 15 am ausführlichsten mit der Auferstehung der Toten auseinander. Immer wieder betont Paulus die Kraft Gottes, welche die Sadduzäer leugneten. Er schreibt, „jetzt sind unsere Körper … schwach, dann aber voller Kraft…Wir danken Gott, der uns durch Jesus Christus, unseren Herrn, den Sieg über die Sünde und den Tod gibt!“ (1. Korinther 15,43.57).
Die wundervolle Wahrheit ist, dass dieselbe Kraft, die Christus von den Toten auferweckte, in diesem Augenblick auch in dir wirkt und dich immer mehr in Christi Ebenbild verwandelt (siehe Epheser 1,19-20); und sie wird auch *zukünftig *wirken und aus deinem Leib in der neuen Schöpfung in einen Auferstehungsleib macht.
Daher sind alle, die in Christus gestorben sind, jetzt noch lebendig. Du wirst sie wiedersehen. Auch wenn die Trennung von geliebten Menschen hart ist, müssen wir alle Mühen dieses Lebens vor dem Hintergrund der Ewigkeit betrachten. Gott sieht die Dinge auf lange Sicht.
Gebet
Danke, Herr, dass das Leben hier nicht das Ende ist. Danke, dass die Toten auferstehen werden. Bitte hilf mir, alle meine Nöte und Kämpfe im Licht der Ewigkeit zu sehen.
3. Mose 11,1–12,8
Reine und unreine Tiere
1 Der HERR gab Mose und Aaron den Auftrag, 2 den Israeliten dies mitzuteilen: »Das Fleisch von folgenden Tieren dürft ihr essen: Von den Landtieren 3 sind euch alle erlaubt, die vollständig gespaltene Hufe oder Pfoten haben und wiederkäuen.
4-6 Das Kamel, den Klippdachs und den Hasen dürft ihr aber nicht essen. Denn sie sind zwar Wiederkäuer, haben aber keine gespaltenen Hufe oder Pfoten. Sie müssen bei euch als unrein gelten. 7 Das Schwein hat zwar vollständig gespaltene Hufe, aber es ist kein Wiederkäuer; darum ist es für euch unrein. 8 Esst das Fleisch dieser Tiere nicht und berührt auch nicht ihre Kadaver! Sie sind für euch unrein!
9 Von den Tieren im Meer, in den Flüssen und Seen dürft ihr alle essen, die Flossen und Schuppen haben. 10 Aber alle Lebewesen im Wasser ohne Flossen oder Schuppen sind unrein! 11-12 Ihr dürft sie nicht essen und auch nicht ihre Kadaver berühren. Von allem, was im Wasser lebt und keine Flossen oder Schuppen hat, sollt ihr euch voller Abscheu fernhalten!
13 Folgende Vögel sollt ihr nicht anrühren und erst recht nicht essen, denn sie sind unrein: Gänsegeier, Lämmergeier, Mönchsgeier, 14 Gabelweihe und die verschiedenen Arten der Königsweihe, 15 alle Arten des Raben, 16 Strauß, Falke, Seemöwe, alle Habichtarten, 17 Steinkauz, Fischeule, Waldohreule, 18 Schleiereule, Wüstenkauz, Aasgeier, 19 Storch, alle Reiherarten, Wiedehopf und Fledermaus.
20 Auch alle krabbelnden und fliegenden Insekten sollt ihr verabscheuen, 21 außer denen, die Sprungbeine haben und am Boden hüpfen. 22 Ihr dürft also die verschiedenen Heuschreckenarten essen. 23 Aber alle anderen Insekten sollt ihr verschmähen!
24-28 Folgende Tiere dürft ihr nicht berühren, wenn sie verendet sind: jedes Tier, das geteilte, aber nicht vollständig gespaltene Hufe oder Pfoten hat und nicht wiederkäut, sowie alle Vierbeiner mit Pfoten. Sie alle sind unrein, und wer ihren Kadaver berührt, wird unrein bis zum Abend. Wenn jemand ihren Kadaver wegträgt, muss er seine Kleider waschen und ist bis zum Abend unrein.
29-30 Von den kleinen Tieren, die am Boden kriechen, sind für euch verboten: Maulwurf, Springmaus, alle Eidechsenarten, Gecko, Salamander und Chamäleon. 31 Sie alle sind unrein, und wer ihre Kadaver berührt, ist bis zum Abend unrein. 32 Jeder Gegenstand, auf den der Kadaver eines dieser Tiere fällt, wird unrein, ganz gleich ob er aus Holz, Stoff, Fell oder Sackleinen gemacht ist, und ganz gleich, wofür er gebraucht wird. Legt ihn ins Wasser; bis zum Abend bleibt er unrein. 33 Fällt ein totes Tier dieser Art in einen Tontopf, wird alles darin unrein, und den Topf müsst ihr zerschlagen. 34 Jedes Essen, das mit Wasser aus solch einem Tonkrug zubereitet wurde, ist unrein, ebenso jedes Getränk aus solch einem Gefäß. 35 Alles, was mit einem Kadaver dieser Tiere in Berührung kommt, soll bei euch als unrein gelten. Handelt es sich um einen Backofen oder um einen kleinen Herd, muss er niedergerissen werden. 36 Nur eine Quelle oder eine Zisterne, in der man das Wasser sammelt, bleibt rein. Doch wer das tote Tier berührt, das hineingefallen ist, wird unrein. 37 Fällt der Kadaver eines dieser Kriechtiere auf Saatgut, das gerade ausgesät werden soll, so bleibt dies rein. 38 Wurden die Samen aber mit Wasser befeuchtet, und es fällt dann ein totes Tier darauf, so werden sie unrein.
39 Wenn ein Tier, das ihr essen dürft, verendet, wird jeder bis zum Abend unrein, der den Kadaver anfasst. 40 Wer von dem Fleisch isst oder den Tierkörper wegträgt, soll seine Kleider waschen und gilt bis zum Abend als unrein.
41 Alle kleinen Tiere, die sich am Boden fortbewegen, sollt ihr verabscheuen und sie auf keinen Fall essen, 42 ganz gleich ob sie auf dem Bauch kriechen oder auf vier oder mehr Füßen umherlaufen. 43 Hütet euch davor, sie anzurühren, denn sonst werdet ihr in meinen Augen unrein und erregt meinen Abscheu! 44 Ich bin der HERR, euer Gott. Ihr sollt ein heiliges Leben führen, denn ich bin heilig! Verunreinigt euch nicht durch diese kleinen Tiere, die am Boden kriechen! 45 Denn ich bin der HERR, ich habe euch aus Ägypten herausgeführt, um euer Gott zu sein! Ihr sollt heilig sein, weil ich heilig bin!
46 Dies sind die Bestimmungen über das Vieh, die Vögel, die Wassertiere und die Kleintiere am Boden. 47 Mit ihrer Hilfe sollt ihr unterscheiden können zwischen reinen Tieren, die man essen kann, und unreinen Tieren, die nicht gegessen werden dürfen.«
Reinheitsvorschriften für Frauen nach der Geburt
12 1 Der HERR befahl Mose, 2 den Israeliten diese Weisungen weiterzugeben: »Wenn eine Frau einen Jungen zur Welt bringt, gilt sie sieben Tage lang als unrein, genauso wie bei ihrer monatlichen Blutung. 3 Am achten Tag soll der Junge beschnitten werden. 4 Die Mutter muss wegen ihrer Blutungen noch weitere 33 Tage zu Hause bleiben, bis sie wieder rein ist. In dieser Zeit darf sie nichts Heiliges anfassen und das Heiligtum nicht betreten. 5 Hat sie ein Mädchen geboren, ist sie zwei Wochen unrein wie bei ihrer monatlichen Regel. Danach soll sie wegen ihrer Blutungen weitere 66 Tage zu Hause bleiben und als unrein gelten.
6 Wenn die Zeit vorüber ist – ganz gleich ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen hat –, soll sie dem Priester ein einjähriges Lamm als Brandopfer und eine Turteltaube oder andere Taube als Sündopfer zum Eingang des heiligen Zeltes bringen. 7 Der Priester bringt ihr Opfer mir, dem HERRN, dar, damit die Unreinheit der Blutung von ihr genommen wird und sie wieder rein ist.
Diese Weisung gilt für jede Frau, die einen Jungen oder ein Mädchen geboren hat. 8 Wenn sie sich aber kein Lamm als Opfertier leisten kann, darf sie stattdessen zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine als Brandopfer und eine als Sündopfer. Damit soll der Priester sie von ihrer Unreinheit befreien, damit sie von nun an wieder als rein gilt.«
Kommentar
Der lange Weg der Geschichte
Wozu um alles in der Welt all diese Vorschriften im 3. Buch Mose? Warum stehen sie in der Bibel?
Wie immer verstehen wir das Alte Testament besser im Licht des Neuen Testaments und ganz besonders durch die Linse Jesu. Gott hatte einen langfristigen Plan. Er bereitete die Welt auf Jesu Kommen vor.
Das Neue Testament lehrt uns, „diese [Regeln] sind nur ein Schatten des Zukünftigen. Die Wirklichkeit aber ist Christus selbst“ (Kolosser 2,17). Der Zweck der Regeln war, über Heiligung zu lehren – „Ich bin der Herr, euer Gott. Heiligt euch und seid heilig, weil ich heilig bin“ (11,44).
Diesen Vers zitiert Petrus in seinem ersten Brief, um die ersten Christen zu einem heiligen Leben anzuhalten. Er schreibt, „Lebt als gehorsame Kinder Gottes und nicht mehr nach euren selbstsüchtigen Wünschen wie damals, als ihr die Wahrheit noch nicht kanntet. Euer ganzes Tun soll ausgerichtet sein an dem heiligen Gott, der euch berufen hat. In den Heiligen Schriften heißt es ja: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.““ (1. Petrus 1,14-16).
Im Neuen Testament heißt es auch, dass Gott uns durch Jesus heiligt. Paulus schreibt dazu: „Lasst euch deshalb von niemandem verurteilen, nur weil ihr bestimmte Dinge esst oder trinkt“ (Kolosser 2,16). Diese Regeln sind durch das Kommen Jesu abgelöst worden.
Viele dieser Regeln und Vorschriften hatten wahrscheinlich ganz praktische Gründe. Zum Beispiel ist gut denkbar, dass der Verzehr von Schweinefleisch (als Überträger von Krankheiten) aus gesundheitlichen Gründen verboten war. Ebenso mögen die Vorschriften zur Reinigung der Küchengeräte aus praktischen Gründen vorgenommen worden sein. Gott möchte, dass wir uns klug und gesund ernähren!
Die zeremonielle Reinigung nach der Geburt eines Kindes bezog sich nicht auf eine moralische Unreinheit sondern auf eine religiöse (12,2) und galt als weitere Reinigung „von ihrer Blutung“ (12,7). Mit ehelichem Verkehr oder der Geburt eines Kindes war keine Schuld verbunden. Tatsächlich mögen sie sogar für Frauen, die gerade entbunden hatten, ein großer Segen gewesen sein. Die ausgedehnte Abgeschiedenheit von der Allgemeinheit schützte sie davor, zu schnell nach einer Geburt wieder in den hektischen Alltag zurückkehren zu müssen.
Diese Stelle gibt uns außerdem einen Hinweis auf die Verhältnisse, in die Jesus hineingeboren wurde. Er kam aus ärmlichen Verhältnissen: Maria konnte sich ein „Lamm jedoch nicht leisten“ (12,8). Als Maria und Josef wegen „des Reinigungsopfers, das im Gesetz Moses nach der Geburt eines Kindes vorgeschrieben ist“, nach Jerusalem gingen, brachten sie „ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben“ dar (12,8; Lukas 22-24).
Gott hatte einen langfristigen Plan für die Geburt Seines Sohnes unter dem Gesetz. Durch die ganze Geschichte hindurch hatte Gott den Boden dafür bereitet. Jesus wurde unter dem Gesetz geboren. Er erfüllte das Gesetz und machte alle (Opfer) Vorschriften mit Seinem Tod am Kreuz überflüssig. Er erstand von den Toten auf und ermöglichte uns damit, dass auch wir eines Tages von den Toten auferstehen und mit Jesus Erben Gottes sein werden (Galater 4,4-7).
Gebet
Herr, danke, dass ich nicht mehr unter dem Gesetz lebe. Danke, dass Du mich zu Deinem Kind gemacht, mich adoptiert hast und mir den Geist Jesu in mein Herz gegeben hast. Danke, dass ich die Ewigkeit mit Dir verbringen werde. Bitte hilf mir, das Leben auf lange Sicht zu sehen und mich ein Leben lang von Deiner Güte umgeben zu wissen (Psalm 30,6).
Pippa fügt hinzu
Psalm 30 (GNB)
“Als ich mich sicher fühlte, dachte ich: „Was kann mir schon geschehen?““ (7).
Ich kenne das Gefühl, wenn man sich so fest im Glauben glaubt, dass man meint, nichts könnte das Vertrauen in den Herrn erschüttern.
Aber manchmal wird dieses Vertrauen eben doch erschüttert – durch Probleme, Schwierigkeiten oder Krankheit. „Aber dann hast du dich von mir abgewandt, und ich erschrak“ (8b). Dann bin ich wieder an dem Punkt, wo ich zu Gott um Hilfe schreie (3).
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“