Er will nur dich
Einführung
In seinem Buch, All I Want Is You , erzählt Bischof Sandy Millar von einer Konferenz, an der er in Kalifornien teilgenommen hatte. Dort hatte er den Geist Gottes auf mächtige Weise wirken sehen. Danach machte er einen langen Spaziergang. Er schreibt, „Während ich so lief, wurde ich erfüllt mit Vorfreude auf alles, was vor mir lag und mit Begeisterung vom Geist Gottes. Ich sagte, „Herr, ich will Dir alles geben, was Du möchtest… Ich will alles tun, was Du von mir verlangst.““
Sandy fährt fort, „Ich kann aufrichtig sagen, dass ich den Herrn nur dreimal in meinem Leben so klar und deutlich zu mir haben sprechen hören. Er sagte, „Ich will nur dich.“ … Das war ein unglaublich demütigender Moment… Er kann alles tun, was Er will. Und alles, was Er will, bist du.“
Psalm 61,1–4
1 Von David, mit Instrumenten zu begleiten.
2 Höre, Gott, meinen Hilfeschrei und achte auf mein Gebet!
3 Aus weiter Ferne rufe ich zu dir, denn ich bin am Ende meiner Kraft.
Ich selbst kann mich nicht mehr in Sicherheit bringen,
darum hilf du mir und rette mich!
4 Zu dir kann ich jederzeit fliehen; du bist seit jeher meine Festung,
die kein Feind bezwingen kann.
Kommentar
Lass dich von Gott leiten
Wachsen dir all die Themen und Probleme in deinem Leben manchmal schier über den Kopf? David war „am Ende seiner Kraft“ (61,3; Hfa).
Er war der Anführer (der „König”; 61,7). Wer selbst andere leitet, muss sich von Gott leiten lassen. Dieses Gebet ist für uns alle geeignet. Er bat Gott, dass Er ihn anhören und leiten möge (61,2-3).
Dieses Gebet ist in erster Linie die Bitte um Schutz. Manchmal will man einfach nur weglaufen und sich irgendwo verstecken. „Zu dir kann ich jederzeit fliehen“ (61,4; Hfa). Er ist unsere „Zuflucht“ (61,4), unser „Schutz“ (61,5). Er schenkt uns die greifbare Sicherheit eines „hohen Felsens“ (61,3; LUT), die emotionale Sicherheit Seiner Flügel, unter denen wir uns bergen (61,5) und geistlichen Schutz Seiner „Gnade und Treue“ (61,8).
Gebet
Herr, führe mich heute in Deine Gegenwart. Leite mich in all meinen Entscheidungen, Gesprächen und in allem, was ich sage.
Johannes 8,31–36
31 Zu den Juden, die nun an ihn glaubten, sagte Jesus: »Wenn ihr an meinen Worten festhaltet und das tut, was ich euch gesagt habe, dann seid ihr wirklich meine Jünger. 32 Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien!«
33 »Aber wir sind Nachkommen von Abraham und niemals Sklaven gewesen«, wandten sie ein. »Wie kannst du da sagen: ›Ihr sollt befreit werden‹?«
34 Jesus erwiderte ihnen: »Ich sage euch die Wahrheit: Jeder, der sündigt, ist ein Sklave der Sünde. 35 Ein Sklave hat nicht das Recht, für immer in der Familie zu bleiben, für die er arbeitet. Dieses Recht hat nur der Sohn der Familie. 36 Wenn euch also der Sohn Gottes befreit, dann seid ihr wirklich frei.
Kommentar
Lass dich von Jesus befreien
Nelson Mandela erzählte, dass einer seiner Gefängniswärter einmal zu ihm gesagt hätte, „Weißt du, dass es in meiner Macht steht, dich töten zu lassen?” Mandela erwiderte ihm, „Und wissen Sie, dass es in meiner Macht steht, als „freier Mann“ zu sterben?“
Sehnst du dich nach einem Leben in echter Freiheit? Jesus ist der große Befreier. Wenn Jesus „euch frei macht, seid ihr wirklich frei“ (8,36).
Aber „wer ist Jesus?“ (8,7-59). Jesus wird tatsächlich genau das gefragt, „Für wen hältst du dich?“ (8,53). Seine Antwort verrät etwas über die einmalige Beziehung zu Seinem Vater. Sie gipfelt in der ungewöhnlichen Aussage, „Ich war schon da, bevor Abraham auch nur geboren wurde“ (8,58). Damals, beim brennenden Dornbusch hatte Sich Gott Mose auf genau dieselbe Art und Weise zu erkennen gegeben (2. Mose 3,14). Jesus spricht in einer Sprache, die sonst nur Gott verwendet. Seine Widersacher sammeln Steine, um Ihn wegen Seiner Gotteslästerung zu steinigen (8,59).
Auch wenn Jesu Beziehung zu Seinem Vater einmalig war, kannst auch du durch Jesus Gott kennen. Diese Beziehung bringt Freiheit in dein Leben. Aber was bedeutet diese Freiheit?
Jesus sagt, Ihn zu kennen, bedeutet, die Wahrheit zu kennen, und „die Wahrheit wird euch frei machen“ (8,32). Im Judentum war die Wahrheit das Gesetz; es zu studieren und einzuhalten, machte den Menschen frei. Jesus sagt dagegen, „Wenn ihr euch nach meinen Worten richtet, seid ihr wirklich meine Jünger“ (8,31).
Christen wird manchmal Engstirnigkeit oder Intellektfeindlichkeit vorgeworfen – im Gegensatz zu den Menschen, die sich selbst als „Freidenker“ bezeichnen. Jesus sagt, dass tatsächlich das Gegenteil der Fall ist. Ihm nachzufolgen, ist der Weg zu intellektueller Freiheit und Wahrhaftigkeit.
Wahrheit wird von Gott offenbart; Jesus ist „die Wahrheit“ (14,6). Er ist die höchste Offenbarung Gottes. Wahrheit zu kennen, bedeutet nicht, irgendwelchen Umständen zuzustimmen, sondern eine Person zu kennen. In der Wahrheit zu leben, heißt, in einer Liebesbeziehung mit Jesus zu leben, der die Wahrheit ist. Jesus zu kennen, erweitert deinen Horizont, vergrößert deine Erkenntnis und vertieft dein Verständnis.
Das bedeutet nicht, dass wir auf alles eine Antwort haben, sondern dass unser Denken sich in dem Rahmen bewegt, was wir als wahr erkannt haben. Die Gesetze der wissenschaftlichen Disziplinen geben den Rahmen, innerhalb dessen sich die physische Welt untersuchen lässt. Die Offenbarungen Gottes bilden den Rahmen, der uns die intellektuelle Freiheit schenkt, das geistliche Reich zu erforschen. Glaube führt zu Erkenntnis.
Die Antwort, die Jesus bekam, war, „wir sind doch Nachkommen Abrahams…Wir sind nie Sklaven von irgendjemand gewesen. Warum redest du dann von ´frei machen‘?“ (8,33). Aber Jesus erwiderte, „Ich versichere euch: Jeder, der sündigt, ist ein Sklave der Sünde“ (8,34). Zu sündigen, heißt, Sklave unserer Zwänge, Süchte, unseres Strebens nach Macht und Bewunderung, dem was andere über uns denken und unserer Ängste zu sein. Ohne Jesus sind wir alle Sklaven unserer Schuld. Aber, „wenn der Sohn euch frei macht, seid ihr wirklich frei“ (8,36).
1.\tFrei von Scham
Jesus befreit dich von Schuld und Scham. Er starb, damit dir vergeben ist; um dir deine Schuld und Schande abzunehmen.
2.\tFrei von Abhängigkeiten
Er befreit dich aus Abhängigkeiten – davon „ein Sklave der Sünde“ zu sein“ (8,34). Am Kreuz wurde ihre Macht gebrochen. Auch wenn du manchmal rückfällig wirst, wurde die Macht von Abhängigkeit und Sünde gebrochen, als Jesus dich frei machte. Manche werden auf der Stelle und vollkommen von ihrer Sucht befreit, während es bei anderen ein längerer Weg sein kann.
3.\tFrei von Angst
Jesus befreit dich von Ängsten. Er kam, „um durch seinen Tod dem Teufel - als dem Herrscher über den Tod - die Macht zu entreißen. So hat er alle befreit, die aus Furcht vor dem Tod ihr ganzes Leben hindurch Gefangene des Teufels waren“ (Hebräer 2,14-15; Hfa). Bei Johannes sagt Jesus, „Ich sage euch die Wahrheit: Wer meine Botschaft annimmt und danach lebt, wird niemals sterben“ (8,51).
Der Tod ist nicht das Ende für diejenigen, die Jesus freigesetzt hat. Vielmehr ist der Tod das Tor zum Himmel. Als Jesus dich von deiner Todesangst befreite, hat Er dich auch von allen anderen potentiellen Ängsten frei gemacht.
4.\tFrei, Gott zu kennen
Jesus befreit dich zu einer Beziehung mit Gott, die der Seinen gleicht. Jesus ist das beste Beispiel, sich von Gott führen zu lassen. Er sagt von Sich selbst, „ich habe von Gott gehört“ (8,40). Aber Er fährt fort, „Wer Gott zum Vater hat, der hört Gottes Worte“ (8,47). Wir können Gott hören.
Jesus sagt, „Ich dagegen kenne ihn“ (8,55). Das ermöglicht auch dir, Gott zu kennen.
5.\tFrei, du selbst zu sein
Jesus befreit dich dazu, genau der Mensch zu sein, der du nach Gottes Plan sein sollst und nicht die schlechte Kopie einer anderen Person.
6.\tFrei zu lieben
Jesus befreit dich zu lieben (dem Gegenteil von Selbstbezogenheit durch Sünde).
Er befreit dich auf intellektueller, moralischer und emotionaler Ebene. Das ist echte Freiheit: „Wenn euch also der Sohn Gottes befreit, dann seid ihr wirklich frei“ (8,36; Hfa)
Gebet
Herr, ich danke Dir für die Freiheit, die Du in mein Leben bringst. Danke, dass ich Dich kennen und Deine Stimme hören darf.
Richter 20,17-18
17 Die Israeliten hatten ohne den Stamm Benjamin 400.000 kampferprobte Soldaten aufgeboten, die mit Schwertern bewaffnet waren.
18 Sie zogen nach Bethel und fragten Gott: »Welcher Stamm soll uns in der Schlacht gegen Benjamin anführen?« Der HERR antwortete: »Juda soll vorangehen!«
Kommentar
Sei Gott treu
Der Autor des Buches Richter schließt seinen Bericht über die Wirren in Israels Geschichte mit den Worten, „Damals hatte Israel noch keinen König, deshalb tat jeder, was er für richtig hielt“ (21,25). Das politische System, das Gott ihnen gegeben hatte, basierte auf Treue zu dem einen Gott. Aber mit dieser Treue war es nicht weit her, und das System begann sich aufzulösen.
Wie wir in 1. Samuel sehen werden, wurde auch die Ernennung von Königen nicht nur positiv gesehen. Dennoch war dieses (neue) System dem Chaos, als „jeder tat, was er für richtig hielt“, vorzuziehen.
Aber selbst mitten im Chaos gab es Momente, in denen das Volk „Gott fragte“ (20,18). Sie wollten von Gott geführt werden. Die Lektion, in ständiger Kommunikation und Beratung mit Gott zu stehen, spielt eine wichtige Rolle im ganzen Alten Testament. Der Fehler, den Israel hier beging, war, dass sie Gott nicht fragten, ob sie in den Krieg ziehen sollten oder nicht – sie fragten Ihn nur, wie der Krieg geführt werden sollte.
Wir lernen auch, dass man, selbst wenn Gott hinter dem Vorhaben steht, Rückschläge erleiden kann – so wie Sein Volk hier. Obwohl Gott den Sieg verheißen hatte, gab es Opfer. Wenn das schon für ihre physischen Kämpfe galt, dann gilt es mit Sicherheit auch für deine geistlichen. Wundere dich also nicht über Rückschläge. Sie bedeuten nicht notwendigerweise, dass Gott dich nicht führt. Die Botschaft vom Buch der Richter lautet: was auch passiert, bleib Gott treu. Er will nur dich.
Gebet
Herr, bitte hilf mir, Dir treu zu bleiben. Hilf mir, mich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen und immer nach Deinem Willen zu fragen.
Pippa fügt hinzu
Psalm 61,3b (GNB)
„ Bring mich hinauf auf den sicheren Felsen…”
Wenn wir in einer schwierigen Situation gefangen sind, müssen wir auf diesen Felsen kommen, der größer ist als wir. Gott kann dir heute helfen, eine Situation aus einem neuen Blickwinkel zu sehen.
Thought for the Day
Jesus befreit dich dazu, genau der Mensch zu sein, der du nach Gottes Plan sein sollst und nicht die schlechte Kopie einer anderen Person.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“