Du wirst als Sieger aus der Prüfung hervorgehen
Einführung
„Houston, wir haben ein Problem”, waren Jim Lovells Worte am Abend des 13. April 1970. Knapp sechsundfünfzig Stunden nach dem Start ihres Fluges zum Mond hatte es eine Explosion an Bord der Raumkapsel gegeben. Die Besatzung kämpfte ums Überleben. „Urplötzlich war dieser Riesenfehler aufgetreten“, sagte der Fluglotse der NASA.
Das Raumschiff flog eine Schleife um den Mond und nutzte die Erdanziehungskraft, um zur Erde zurückzukehren. Millionen Menschen verfolgten das Drama vor dem Fernseher. Am Ende stürzte die Kapsel in der Nähe von Tonga in den Pazifik.
In seinem Artikel „Apollo 13: Vom Desaster zum Sieg“ schrieb der Wissenschaftsjournalist der BBC, Paul Rincon, „Wenn die Mission konventionell betrachtet auch kein Erfolg war, war sie doch ein Sieg an Einfallsreichtum und Entschlossenheit.“ Jim Lovell sagte, der Vorfall habe der Welt gezeigt, dass selbst wenn es zu einer furchtbaren Katastrophe komme, diese trotzdem in einen Erfolg verwandelt werden könne.
Das beste Beispiel für einen Sieg, der aus einer offensichtlichen Katastrophe hervorging, ist das Kreuz. Was der Welt wie eine schlimme Niederlage erschien, war tatsächlich der größte Triumph.
Psalm 68,25-27
25 Gott, alle sind Zeugen deines Triumphzuges;
sie sehen, wie du ins Heiligtum einziehst,
du, mein Gott und König!
26 Die Sänger führen den Zug an,
ihnen folgen die Harfenspieler, umringt von Mädchen,
die das Tamburin schlagen:
27 »Preist Gott, ihr Chöre, preist den HERRN,
ihr Nachkommen Israels!«
Kommentar
Gottes Sieg
Wenn wir uns heute in der Welt umschauen, sehen wir so viel Böses – schreckliche Gräueltaten von Terrorregimen und fanatischen Gruppierungen und jüngst das Corona Virus mit seinen schrecklichen Auswirkungen.
Dieser Psalm feiert den ultimativen Sieg Gottes über alles Böse.
Du bist eingeladen, dem triumphalen Einzug Gottes in Seinen Tempel beizuwohnen. Gott siegt. Das Recht trägt den Sieg davon. Eines Tages werden menschlicher Hochmut und Arroganz demütig vor der Majestät von Gottes gerechter Herrschaft im Staub kriechen.
David beschreibt den Triumphzug Gottes über Seine Feinde: „Seinen Feinden aber wird Gott den Kopf zerschmettern…Gott, dein Triumphzug ist bereits zu sehen - der Zug meines Gottes und Königs“ (68,22.25).
Es folgt das Bild einer anbetenden Gemeinde, so wie sie sein sollte –Sänger, Musikanten, Tamburine usw. Alle preisen Gott; die Fürsten sind mitten unter ihnen (68,26-28). Angeführt werden sie vom Stamm Benjamin; der Jüngste und Geringste wird der erste sein (68,28).
Gebet
Herr, ich bete für eine Erweckung der Anbetung in der Kirche; und dass die führenden Persönlichkeiten unserer Nation Teil der Gemeinde werden, die Gott lobt (68,27).
Johannes 19,7-11+16+19-22
7 Die Juden entgegneten: »Wir haben ein Gesetz, an das wir uns halten; und nach dem Gesetz muss er sterben, denn er hat sich als Gottes Sohn ausgegeben.« 8 Als Pilatus das hörte, bekam er noch mehr Angst. 9 Er ging wieder in den Palast zurück und fragte Jesus: »Woher kommst du?« Doch Jesus gab ihm keine Antwort. 10 »Redest du nicht mehr mit mir?«, fragte Pilatus. »Ist dir nicht klar, dass es in meiner Macht steht, dich freizugeben oder dich ans Kreuz nageln zu lassen?« 11 Jetzt antwortete Jesus: »Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre. Deshalb hat der größere Schuld auf sich geladen, der mich dir ausgeliefert hat.«
16 Da gab Pilatus nach und befahl, Jesus zu kreuzigen. Die Soldaten führten Jesus ab.
19 Pilatus ließ ein Schild am Kreuz anbringen, auf dem die Worte standen: »Jesus aus Nazareth, der König der Juden«. 20 Die Stelle, an der Jesus gekreuzigt worden war, lag nahe bei der Stadt. Und so lasen viele Juden diese Inschrift, die in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache abgefasst war. 21 Da kamen die obersten Priester zu Pilatus und verlangten von ihm: »Lass das ändern. Es darf nicht heißen: ›Der König der Juden‹, sondern: ›Er hat behauptet: Ich bin der König der Juden‹.« 22 Pilatus aber weigerte sich: »Es bleibt genau so stehen, wie ich es geschrieben habe!«
Kommentar
Jesu Sieg
Hast du in deinem Leben schon schwere Zeiten durchgemacht? Vielleicht steckst du gerade mittendrin, und die Dinge sehen momentan richtig schlecht aus. Dann denk daran, zum Zeitpunkt Seines größten Sieges, sah es für Jesus gar nicht gut aus.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit Pater Raniero Cantalamessa, dem offiziellen Prediger des päpstlichen Hauses, kurz bevor er an einer Podiumsdiskussion mit einem der „Neuen Atheisten“ teilnahm. Ich fragte Pater Raniero, ob er damit rechne, den Wortstreit zu gewinnen. Er antwortete, dass er es nicht wisse. Es könne schon sein, dass er die Debatte verliere, „aber“, fügte er an, „Gott kann auch in der Niederlage verherrlicht werden.“
Jesu Kreuzigung zeigt, dass Gott in einer Situation, die nach einer Niederlage aussieht, verherrlicht werden kann. Es ist der Moment des größten Triumphes Jesu.
Dreimal wandte Pilatus ein, dass Jesus unschuldig sei (18,38; 19,4-6), und zwei weitere Male wollte er sich aus der Verantwortung für Jesu Tod ziehen (siehe auch 19,12.14). Am Ende war er jedoch zu schwach, nach seinem Gewissen zu handeln. Er gab „ihrer Forderung nach und befahl, Jesus zu kreuzigen“ (19,16; NGÜ).
Jesus ging freiwillig in den Tod. Nicht mehr in der Lage, sich frei zu bewegen, war Er doch der Einzige, der vollkommen frei war. Pilatus fragte Ihn, „Weißt du denn nicht, dass ich die Macht habe, dich freizulassen oder dich zu kreuzigen?“ (19,10). Und Jesus erwiderte ihm, „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre“ (19,11). Das Ironische daran war, dass Jesus absolute Autorität über Pilatus hatte.
Eine dunkle Stunde: Jesus wurde ausgepeitscht, eine Dornenkrone aufgesetzt, ins Gesicht geschlagen, und zur Kreuzigung abgeführt. Sie zogen Ihm die Kleider aus, und die Soldaten würfelten darum. Und doch wurde in allem die Schrift erfüllt (19,23-24).
Johannes betont die Erfüllung der Prophetien und die Hoheit Jesu. Während der Gerichtsverhandlung und auch am Kreuz geht es immer wieder um die Frage, ob Er König ist oder nicht. Die Soldaten kleiden Jesus wie einen falschen König und rufen spottend, „Sei gegrüßt, du König der Juden“ (19,3). Pilatus übergibt ihn mit den bitter ironischen Worten, „Hier ist euer König“ (19,14) und fragt, „Euren König soll ich kreuzigen lassen?“ (19,15b). Die obersten Priester gaben ihm zur Antwort, „Wir haben keinen König außer dem Kaiser“ (19,15c). Und so lässt Pilatus ein Schild mit der Aufschrift, „Jesus von Nazareth, König der Juden“ anfertigen (19,19).
Am Kreuz hängend sieht Jesus alles andere als königlich aus. Er wird verspottet und verhöhnt. Die Ironie dabei ist, dass sich Gottes Ziel erfüllt, während Pilatus die Kreuzinschrift schreiben lässt (in drei Sprachen, damit es auch alle lesen können), nämlich die Verkündigung der Botschaft an die ganze Welt, dass Jesus Gottes König ist. Er ist der König der Liebe, verborgen und still.
Während des Verhörs erklärt Jesus Pilatus, „Ich bin ein König; du hast Recht“ (18,37). Anders als bei Cäsar ist Sein Königreich aber nicht von dieser Welt. Der ewige König siegt nicht durch die Macht Römischer Siegesgewissheit, sondern durch die scheinbare Schwäche in Seinem Tod am Kreuz.
Jesus triumphiert über die Dunkelheit, das Böse und die Sünde. Morgen kommen wir zu den einmaligen Worten, „Es ist vollbracht“ (19,30). Jesus vollendete Seinen Auftrag, die Sünde der Welt auf Sich zu nehmen. Der größte Sieg der Geschichte war errungen. Das ist der Triumph des Guten über das Böse, der Sieg des Lebens über den Tod.
Sein Leben mag wie ein furchtbarer Misserfolg aussehen. Hass scheint die Liebe bezwungen zu haben. Tatsächlich aber hat der Bezwungene, der scheinbar Gescheiterte, gesiegt und eine neue Quelle zum Leben erschlossen, eine neue Vision für die Menschheit und einen neuen Weg zu Frieden und Einheit.
Wenn du momentan mit deiner Lebenssituation ringst, dann bleib in Jesu Nähe und denk daran, dass Gott auch in der Niederlage verherrlicht werden kann. Manchmal erringen wir unsere größten Siege, wenn das Leben selbst am härtesten ist.
Gebet
Herr, „ich danke Gott, der uns, die wir zu Christus gehören, immer in seinem Triumphzug mitführt..., um anderen vom Herrn zu erzählen und die gute Botschaft zu verbreiten wie einen wohlriechenden Duft“ (2. Korinther 2,14).
1. Samuel 26,23-25
23 Der HERR belohnt jeden, der tut, was gut und richtig ist, und treu zu ihm steht. Heute hat der HERR dich in meine Gewalt gegeben. Doch ich wollte mich nicht an dem König vergreifen, den der HERR auserwählt hat. 24 Aber eines ist sicher: So kostbar, wie dein Leben in meinen Augen ist, so kostbar ist dem HERRN auch mein Leben. Eines Tages wird er mir aus allen Schwierigkeiten heraushelfen.« 25 Saul antwortete: »Gott segne dich, mein Sohn David. Ich bin sicher, dass dir alles gelingen wird, was du dir vornimmst.« Daraufhin verschwand David, und Saul kehrte wieder nach Hause zurück.
Kommentar
Davids Sieg
Davids Siege fielen ihm nicht einfach vor die Füße. Die Siege im Leben sind selten einfach. Gewöhnlich gehen ihnen viele Probleme und Fehlversuche voraus.
Saul sagte zu David, „Gesegnet seist du, mein Sohn David. In allem, was du tust, wirst du erfolgreich sein“ (26,25).
Es ist tragisch zu sehen, wie tief Saul gefallen war. Einst war er ein mit dem Geist Gottes erfüllter Mann gewesen, der gegen das Böse im Land kämpfte. Jetzt holt er sich Rat bei denselben Hexen und Zauberern, die er einst verjagt hatte (Kapitel 28). Vers 19 deutet an, dass man schon im Alten Testament eine Vorahnung auf ein Leben nach dem Tod kannte, und dass Gott Saul, trotz allem, was er getan hatte, rettete: „du und deine Söhne [werden] hier bei mir sein“ (28,19).
Wir sehen auch David von seiner schlechtesten Seite. Er schließt sich den Philistern an, lebt vom Betrug und tötet Frauen und Kinder (Kapitel 27). Er muss ganz tief sinken, um zu verbergen, was er tut. Das Bild, das die Bibel von David zeichnet, ist alles andere als makellos. Und trotz all seiner Fehler und seines Versagen gebraucht Gott ihn.
Und dann sehen wir David von seiner besten Seite. Als er die Gelegenheit bekommt, Saul, der ihm ja schließlich nach dem Leben trachtet, zu töten, weigert er sich, Rache zu üben. Er hegte großen Respekt für Saul, denn seine Position war verbunden mit Autorität.
David sagt, „wer kann ungestraft bleiben, wenn er den Gesalbten des Herrn angegriffen hat? ...Aber der Herr bewahre mich davor, seinem Gesalbten etwas anzutun“ (26,9.11).
David blieb Saul gegenüber treu und loyal, obwohl der versuchte, ihn umzubringen. Folge Davids Beispiel nach und versuche nicht, dich einer Person zu entledigen, die Autorität über dich hat.
Selbst Saul erkannte Davids „Gerechtigkeit und Treue“ (26,23; LUT). Er sieht, „In allem, was du tust, wirst du erfolgreich sein“ (26,25).
Aus Davids Leben lernen wir, dass wir nicht mit sofortigem Erfolg rechnen dürfen. Gott bereitet uns oft in den schweren Jahren durch Probleme, Versagen und Niederlagen vor. Wie David dürfen wir uns in diesen Zeiten der Prüfungen, nicht zu Rache verleiten lassen, sondern sollen freundlich, ehrbar und respektvoll handeln.
Gebet
Herr, danke, dass Du uns trotz unserer vielen Fehler gebrauchen kannst. Danke, dass der Sieg über das Böse durch Jesu Sieg am Kreuz und Seine Auferstehung möglich ist.
Pippa fügt hinzu
Johannes 19,25–27
Ich kann mir nicht vorstellen, was Maria, die Mutter Jesu, durchgemacht hat, als sie zusehen musste, wie ihr Sohn da am Kreuz starb. Es ist doch schon schlimm genug, wenn sich eines unserer Kinder ein Bein bricht oder irgendeine harmlose OP ansteht.
Unsere Kinder leiden zu sehen, ist das Schlimmste, was es gibt. Maria inspiriert uns Mütter; die Liebe zwischen Mutter und Sohn berührt uns.
Jesu Sorge und Vorsorge um Seine Mutter in Seinen schlimmsten Momenten, erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich um die Familie zu kümmern und dass Jesus unseren Schmerz sieht.
Thought for the Day
Die größten Siege erleben wir manchmal, in unseren schwierigsten Momenten.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“