Tag 49

Liebesbrief an dich

Weisheit Psalm 22,27-28+30-31
Neues Testament Markus 3,35+4,23
Altes Testament 2. Mose 23,1–2+6+8-9+24,8

Einführung

Ich bin dankbar, dass meine Frau Pippa und ich, seit wir zusammen sind, nie lange getrennt waren. Vor unserer Hochzeit war ich aber einmal für drei Wochen verreist. Damals gab es weder E-Mail noch Handys. Wir konnten nur mit Briefen kommunizieren.

Ich und Pippa schrieben uns täglich. Ich kann mich noch genau an die Aufregung und Freude erinnern, die ich empfand, wenn ich ihre Handschrift auf dem Umschlag sah und wusste, dass ein Brief von ihr mich erwartete.

Schnell zog ich mich mit dem Brief an einen ruhigen Platz zurück, um ihn in Ruhe zu lesen. Der Brief an sich war nicht wertvoll, aber die Tatsache, dass er von dem Menschen geschrieben worden war, den ich liebte, machte ihn mir wertvoll.

Die Bibel ist ein Liebesbrief von Gott an dich. Was die Bibel so spannend macht, ist nicht das Buch an sich, sondern die Tatsache, dass wir durch sie die Person treffen, die wir lieben. Die ganze Bibel ist über Jesus. Das Neue Testament handelt ganz offensichtlich von Jesus, aber Jesus sagte über die Schrift, die Er zu Seinen Lebzeiten hatte (das Alte Testament): „die Schrift verweist auf mich“ (Johannes 5,39b).

Weisheit

Psalm 22,27-28+30-31

28 Auch in den fernsten Ländern werden Menschen Gott erkennen
 und zu ihm umkehren, ja,
 alle Völker werden sich vor ihm niederwerfen.

30 Auch die Großen dieser Erde müssen vor ihm niederfallen,
 sie, die immer mehr als genug zu essen hatten.
 Ja, vor ihm werden einmal alle Menschen ihre Knie beugen,
 alle Sterblichen, denen das Leben zwischen den Fingern zerrinnt.
31 Die kommenden Generationen werden ihm dienen,
 eine wird der nächsten von ihm erzählen.

Kommentar

Verkünde den Sieg Jesu

Der Psalm, der mit Verzweiflung und Leiden beginnt (22,2) und Jesu Tod ausmalt, endet mit einem lauten Siegesruf: „Der Herr hat alles vollbracht!“ (22,32; NGÜ). „Er hat die Augen nicht vor dem Leid des Bedürftigen verschlossen. Er hat sich nicht abgewandt, sondern hat seine Hilferufe gehört“ (22,25).

Dieser Sieg wird dazu führen, dass alle Welt „zum Herrn umkehren“ (22,28), alle Völker „sich vor ihm niederwerfen“ werden (22,28b). Von dem Sieg wird man sprechen: „Sie werden ihren Nachkommen von den gerechten Taten Gottes berichten, die er getan hat“ (22,32; Johannes 19,30).

Jesu Auferstehung bringt nicht nur einen großartigen Sieg mit sich, sondern führt auch zu vertraute Nähe mit Ihm. „Meine Brüder“ (und natürlich auch Schwestern) beschreibt, wie eng diese Beziehung ist. Der Verfasser des Hebräerbriefes geht besonders auf unser Verhältnis zu Jesus ein (Hebräer 2,11-12). Jesus verkündet uns, Seinem Volk, dass Er mitten unter uns ist; Als Seine Brüder und Schwestern betrachtet Er uns als Teil Seiner Familie.

Gebet

Herr, danke, dass Du meinen Hilferuf gehört hast (22,25). Heute rufe ich Dich um Hilfe an …

Neues Testament

Markus 3,35+4,23

35 Denn wer Gottes Willen tut, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter!«

23 Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!«

Kommentar

Höre Jesu Worte und nimm sie an

Jesus betrachtet dich als Teil der Familie. Er wünscht Sich, mit uns allen die engst mögliche Beziehung zu haben – wie Bruder oder Schwester oder Mutter (3,31-35).

In diesem Abschnitt sehen wir, dass diese Beziehung durch das Wort Gottes genährt wird – sowohl durch das Hören, als auch das Tun: „Wer den Willen Gottes tut, ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter“ (3,35).

Jesus spricht von der Kraft, die Seine Worte haben; es sind Worte Gottes. Er vermittelt uns große Teile Seiner Lehre in Geschichten. Wer hört nicht gerne eine gute Geschichte? Bei einer abstrakten Predigt schlafen die Menschen ein, aber bei einer guten Geschichte sind sie hellwach. Eine Geschichte dringt zu uns durch, bevor wir in Abwehrhaltung gehen können.

Das Gleichnis vom Bauern, der die Saat ausstreute zeigt, dass Worte Leben verändern können. Wenn wir „Gottes Botschaft hören und annehmen“ (4,20), „ist es wie bei dem Samen, der auf guten Boden fällt. Sie hören die Botschaft … und bringen Frucht, manche dreißigfach, andere sechzigfach, wieder andere hundertfach“ (4,20; GNB).

Immer wieder werden wir bei Alpha Zeuge, wie außergewöhnlich kraftvoll Jesu Worte sind. Sie sind lebensverändern und bringen große Frucht. Sein Wort wird multipliziert, denn die Menschen bringen dann ihre Freunde mit, damit auch sie Jesu Worte hören.

Wenn Jesu Worte wirkungslos bleiben, liegt es an dem, der sie hört. Manchmal ist mein Leben so oberflächlich, dass Sein Wort keine Wurzeln schlagen kann (4,4-6). Ein andermal führen meine Probleme oder Widerstände mich von Jesus weg (4,17). Oder „aber sie verlieren sich in ihren Alltagssorgen, lassen sich vom Reichtum verführen und leben nur für ihre Wünsche. Dadurch wird die Botschaft erstickt und bleibt wirkungslos“ (4,19; GNB).

Es steckt eine enorme Kraft in der Schwäche. Jesus sagt, „Alles, was jetzt noch verborgen ist, wird ans Licht kommen, und was jetzt noch geheim ist, wird aufgedeckt werden“ (4,22). Wir sollen nichts in unserem Leben verbergen. Die Menschen mögen wir mit unseren Stärken beeindrucken, aber wir unsere Schwächen schafft eine Verbindung zu ihnen.

Immer wieder betont Jesus in diesem Abschnitt, wie wichtig es ist, Seine Worte zu hören. „Achtet auf das, was ich euch sage! Nach dem Maß eures Zuhörens wird Gott euch Verständnis geben, ja noch über das Maß eures Zuhörens hinaus!“ (4,24; GNB).

Je mehr Zeit du dir nimmst, Gottes Wort zu studieren und anzuwenden, desto reicher wird dein persönlicher Gewinn sein. Räume dem Wort Gottes eine hohe Priorität ein. Nimm dir Zeit, Gottes Wort zu hören und anzunehmen. Du wirst es nicht bereuen!

Das Gleichnis vom Bauern, der die Saat ausstreute, zeigt, dass du, sobald Jesu Worte in dein Leben gepflanzt wurden, damit rechnen darfst, Frucht zu bringen. Geerntet wird später. Vielleicht brauchst du auch Geduld, bis die Zeit für die Ernte kommt. Aber du darfst gewiss sein: wenn du immer weiter säst, wird es eine Ernte geben (4,29).

Gebet

Herr, bitte hilf mir, Deine Worte nicht nur zu hören, sondern sie auch anderen weiterzusagen, damit ich sehen kann, wie viel lebensverändernde Kraft in Deinen Worten steckt.

Altes Testament

2. Mose 23,1–2+6+8-9+24,8

1 »Verbreite kein falsches Gerücht! Weißt du aber sicher, dass jemand Unrecht getan hat, dann darfst du ihn nicht durch eine falsche Aussage entlasten.

2 Folge nicht der Mehrheit, wenn sie im Unrecht ist! Musst du vor Gericht aussagen, sollst du nicht der Mehrheit nach dem Mund reden und so ein gerechtes Urteil verhindern.

6 Verweigere einem Armen vor Gericht nicht sein Recht!

8 Nimm keine Bestechungsgeschenke an, denn sie machen die Sehenden blind und verleiten dazu, das Recht zu beugen.

9 Unterdrückt die Fremden nicht! Ihr wisst ja, wie ihnen zumute sein muss, denn ihr seid selbst einmal Fremde in Ägypten gewesen.«

8 Da besprengte Mose das Volk mit dem Blut aus den Schalen und sagte: »Das Blut besiegelt den Bund zwischen dem HERRN und euch. Dieser Bund beruht auf all den Geboten, die ich euch in seinem Namen weitergegeben habe.«

Kommentar

Sei ein treuer Diener des neuen Bundes

Das Verhältnis von Gott zu Seinem Volk war durch den Bund definiert, den sie auf dem Berg Sinai miteinander geschlossen hatten. Gott verpflichtete Sich durch diesen Bund zu Seinem Volk. Umgekehrt verlangte Er von Seinem Volk, dass es sich an Ihn band. Er forderte sie zu einem Leben in einer engen Beziehung mit Ihm auf.

Im Besonderen sehen wir, wie weit oben auf Gottes Agenda Gerechtigkeit und Armut stehen (23,1-12). Es gibt heutzutage so viel Ungerechtigkeit auf der Welt. Menschen kommen unter falschen Anschuldigungen ins Gefängnis und erfahren keine oder nur wenig Wiedergutmachung. Ganze Justizsysteme basieren auf Bestechung. Wenn man sich doch nur überall an diese Worte hielte: „du darfst niemand sein Recht vorenthalten, nur weil er arm ist … Verweigere deine Mitwirkung bei einem betrügerischen Prozess … Nimm von den Prozessierenden keine Geschenke an“ (23,6-8a; GNB).

Es ist echt schwer, gegen den Strom zu schwimmen. Aber es ist auch keine Entschuldigung zu sagen, „Das ist halt unsere Kultur – alle machen das so. Was soll ich machen?“ Gott sagt, „Schließt euch nicht der Mehrheit an, wenn sie Böses plant … verdreht nicht das Recht, weil ihr euch von der Meinung der Mehrheit beirren lasst“ (23,2).

In der Antike wurde Bündnisse eigentlich immer bei einem gemeinsamen Mahl ratifiziert („sie aßen und tranken“; 24,11). Der Bund wurde mit dem Vergießen von Blut besiegelt. Mose nahm das Blut und versprengte es mit den Worten, „das ist das Blut des Bundes“ (24,8: EÜ).

Die Propheten sagten voraus, dass es eines Tages einen neuen Bund geben würde, der nicht auf Stein sondern in unsere Herzen geschrieben sein würde (z. B. Jeremia 31,31-34). Jesus erklärte Seinen Jüngern, wie dieser neue Bund durch Sein Blut zustande kommen sollte (Markus 14,24). Du feierst diesen neuen Bund bei jedem Abendmahl und jedes Mal, wenn du die Worte, „Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird“ hörst (Lukas 22,20; LUT; 1. Korinther 11,25).

In diesem Bund ist dir all deine Schuld vergeben (Vers 15) und wir leben für immer in einer Beziehung mit Jesus.

Durch Jesus bist auch du ein Diener des neuen Bundes (2. Korinther 3,6). Der alte Bund „begann mit einer solchen Herrlichkeit“ (Vers 7). „Die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf dem Berg Sinai nieder und … sah für die Israeliten aus wie ein loderndes Feuer auf dem Berggipfel“ (24,16-17). Paulus schreibt dazu, „Können wir da nicht noch weit größere Herrlichkeit erwarten, wenn der Heilige Geist Leben schenkt? … Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln“ (2. Korinther 3,8.18).

Gebet

Ich danke Dir, Herr, dass ich beim Lesen der Bibel Jesus begegne. Bitte lass meine Beziehung mit Dir dabei immer mehr von Liebe durchdrungen sein; damit ich Deine Herrlichkeit wiederspiegele.

Pippa fügt hinzu

Markus 3,31–35

Auf den ersten Blick finde ich diesen Abschnitt schwierig. Es hört sich so an, als sage Sich Jesus von Seiner echten Familie los. Was Er aber tatsächlich meint, ist, dass jeder, der glaubt, Teil Seiner Familie wird. Seine leibliche Mutter und seine Familie glaubten an Ihn und folgte Ihm bis zum Schluss nach.

Thought for the Day

Die Menschen mögen wir mit unseren Stärken beeindrucken, aber wir unsere Schwächen schafft eine Verbindung zu ihnen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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