Handbuch fürs Leben
Einführung
Meine Frau Pippa und ich sind oft in Eile. Und selbst mit Navigation haben wir Probleme, unser Ziel zu erreichen. Nicht selten fahren wir erst einmal in die falsche Richtung los. Ich verstehe selbst nicht, warum ich so lange gebraucht habe zu begreifen, wie wichtig gute Wegweiser sind – und sich dann auch an sie zu halten.
Vielen von uns geht es so mit ihrem Leben. Wir spurten in eine Richtung los und erkennen nicht, wie wichtig eine gute Gebrauchsanweisung für unser Leben ist. Wenn wir Gottes Gebrauchsanweisungen für unser Leben folgen, wird Er unser Leben segnen und wir werden anderen zum Segen werden.
Psalm 5,3+8
3 Du bist mein König und mein Gott,
zu dir schreie ich, dich flehe ich an!
8 Ich aber darf zu dir kommen,
denn in deiner großen Gnade hast du mich angenommen.
Voller Ehrfurcht bete ich dich in deinem Heiligtum an.
Kommentar
Jeden Morgen auf Gottes Weisungen für den Tag warten
Wenn man eine Reise antreten möchte, macht es großen Sinn, wenn man sich vor der Abreise um die Wegbeschreibung kümmert.
Dieser Psalm ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man gut in jeden Tag startet: „Herr, höre mich, wenn ich bete, vernimm meine Klage! Höre meinen Hilferuf, mein König und mein Gott, denn ich bete zu dir. Höre meine Stimme am Morgen, Herr. Früh am Morgen trage ich dir meine Bitten vor und warte voll Ungeduld [auf deine Antwort]“ (5,2-4).
Es hat etwas Besonderes, den Tag damit zu beginnen, seine Anliegen vor Gott zu bringen. Der ganze Tag erhält eine neue Dimension, wenn wir „sehnsüchtig auf [seine] Antwort“ warten“ (5,4; NGÜ).
Gebet
Herr, ich lege meine Anliegen heue vor Dich und warte, was Du mir antwortest. Beschirme mich und umgib mich mit Deiner Gnade wie mit einem Schild (8,12-12)
Matthäus 5,42
42 Gib jedem, der dich um etwas bittet, und weise den nicht ab, der etwas von dir leihen will.
Kommentar
Jesu Anweisungen für ein gelungenes Leben
Für eine Fahrt mit dem Auto gibt es einige allgemeine Regeln, die für alle gelten, die Straßenverkehrsordnung. Die Bergpredigt von Jesus ist eine Art „Straßenverkehrsordnung“ für ein segensreiches Leben.
Wenn wir uns an die Richtlinien halten, die Jesus in der Bergpredigt aufstellt, bedeutet das einen radikalen Lebenswandel. Er fordert uns auf, uns konsequent jeder falschen Einstellung, jedem falschen Gedanken und Wort, jeder falschen Handlung zu stellen.
Unsere Worte sollen Segen bringen und nicht Zorn. Wir sollen nicht auf unseren „Bruder oder [unsere] Schwester zornig [sein]“ (5,22; GNB). Jesus sagt deutlich, dass sich das Gebot „Du sollst nicht töten“ (5,21) schon auf unser Reden bezieht. Aber Worte vermögen auch Leben zu spenden. Entscheide dich heute für ermutigende, segnende und kluge Worte.
Vielmehr sollen wir alles in unserer Macht stehende unternehmen, die Menschen zu segnen, mit denen wir uns überworfen haben (5,23-26). Erinnern wir uns, dass ein Freund „etwas gegen euch hat“ (5,23), dann „geht zu dem Betreffenden und versöhnt euch mit ihm“ (5,24). Die Aufforderung, uns „rasch mit [unserem] Gegner [zu einigen], bevor es zu spät ist“ (5,25), meint nichts anderes, als dass wir, wenn nötig den ersten Schritt tun sollen, um mit einander ins Reine zu kommen.
Und wir müssen auf unsere Augen und Herzen Acht haben. Wenn wir zulassen, dass sie sich mit verwerflichen Dingen beschäftigen, sind wir alles andere als ein Segen für andere Menschen, sondern selbst schlecht.
Hier sind radikale Maßnahmen gefordert; es geht nicht nur um den körperlichen Akt des Ehebruches. Nicht mit der Person ins Bett zu steigen, erfüllt nicht den Anspruch. Jesus sagt, „Wer eine Frau auch nur mit einem Blick voller Begierde ansieht, hat im Herzen schon mit ihr die Ehe gebrochen“ (5,28).
Jesus weiß, dass Ehebruch mit den Augen beginnt. Damit uns das nicht passiert, müssen wir streng mit uns selbst sein (5,29-30). Hiob mag uns ein Vorbild sein, der sagte, „Mit meinen Augen schloss ich den Vertrag, niemals ein Mädchen lüstern anzusehen“ (Hiob 31,1; GNB).
Die Ehe soll ein Ort gegenseitigen Segens sein und eine Quelle des Segens für andere. Das bedeutet absolute Treue in der Ehe (5,31-32). Ehescheidung nur für den Fall, dass einer untreu war. Aus jedem anderen Grund ist sie nur ein vorgeschobener Vorwand für die eigene Sprunghaftigkeit und Launen (5,32a).
Wir sollen sagen, was wir meinen und meinen, was wir sagen. Absolute Integrität. „Sagt einfach 'Ja' oder 'Nein'. Jedes Wort darüber hinaus ist vom Bösen“ (5,37).
Und andere segnen, meint, auch die zu segnen, die uns Böses getan haben (5,38-42). „Wehrt euch nicht … Gebt denen, die euch bitten“ (5,39.42); will heißen, zahlt euren Gegnern nicht mit gleicher Münze heim, sondern seid großzügig. Gutes mit Bösem zu vergelten, ist teuflisch. Gutes mit Gutem zu vergelten, ist menschlich. Böses mit Gutem zu vergelten, ist wie Jesus handelt.
Gebet
Herr, bitte hilf mir in diesem Jahr dabei, deinen Maßstäben fürs Leben zu folgen und wo ich auch hingehe, anderen ein Segen zu sein.
1. Mose 12,1-2
1 Der HERR sagte zu Abram: »Geh fort aus deinem Land, verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde! 2 Ich werde dich zum Stammvater eines großen Volkes machen und dir viel Gutes tun; dein Name wird überall berühmt sein. Durch dich werden auch andere Menschen am Segen teilhaben.
Kommentar
Gottes Anweisungen folgen, einen Schritt nach dem anderen
Auf einer langen Autofahrt ist ein Mitfahrer, der weiß, wo es langgeht und der mir Schritt für Schritt sagt, wo ich entlangfahren muss, noch besser als ein Navi. Auf deiner Reise durchs Leben bietet dir Gott Seine Begleitung an; Er will uns, einen Schritt nach dem anderen, in ein segensreiches Leben führen.
Wir sind an einer der Schlüsselstellen der Bibel angekommen. Gott startet Seinen Rettungsplan für die Menschen. In den vorherigen Kapiteln nahmen die Sündhaftigkeit des Menschen und seine Trennung von Gott immer weiter zu. In den Versen von heute ändert sich mit einem Mal alles, als Gott Seine Lösung präsentiert – Abraham!
Gott verheißt Abraham: „Von dir wird ein großes Volk abstammen. Ich will dich segnen und du sollst in der ganzen Welt bekannt sein. Ich will dich zum Segen für andere machen. Wer dich segnet, den werde ich auch segnen…Alle Völker der Erde werden durch dich gesegnet werden“ (12,2-3).
Gott sucht Sich einen Menschen und segnet ihn, und dann eine Nation und segnet sie – aber von Anfang an ist es Sein Plan, dass sie zum Segen für andere werden (12,3). Dies ist ein zentraler Punkt für unser Verständnis des Alten Testaments. Hier finden wir die Erklärung, wozu Gott das Volk Israel erwählte – nämlich damit durch sie alle Völker der Erde gesegnet würden.
Diese Verheißung wird schließlich durch Jesus erfüllt. Er ist die Erfüllung aller Verheißungen für Israel und all seiner Hoffnungen. Durch Ihn ist es möglich, dass „alle Völker“ gesegnet werden.
Das ist nun Gottes Bestimmung für uns. Der Apostel Paulus schreibt, „Die wahren Kinder Abrahams sind also die, die an Gott glauben. Doch nicht nur das: Die Schrift wies bereits auf die Zeit voraus, in der Gott auch die Völker wegen ihres Glaubens annehmen würde. Gott hat Abraham diese gute Botschaft schon vor langer Zeit verheißen, als er sagte: „Alle Völker werden durch dich gesegnet werden.“ Deshalb werden alle, die aus dem Glauben an Christus leben, an demselben Segen Anteil erhalten, den Abraham durch seinen Glauben empfangen hat (Galater 3,7-9).
Die Kirche ist, wie Abraham und Israel, nicht um ihrer selbst willen gesegnet, sondern damit alle Völker durch sie gesegnet werden. Wenn du Segen empfangen hast, dann nicht für deinen persönlichen Genuss oder zur Selbstbeweihräucherung, sondern damit du anderen zum Segen werden kannst.
Gott befiehlt Abraham, seine Heimat, seine Familie und das Haus seines Vaters zu verlassen und in ein Land zu gehen, dass Gott ihm beizeiten zeigen würde (1. Mose 12,1). Und Abraham tat, was Gott ihm gesagt hatte (12,4). Er vertraute darauf, dass Gott ihn Schritt für Schritt leiten würde. Auch wenn er die nächsten Schritte nicht kannte, vertraute er auf Gottes Verheißung.
Diese Erfahrung mache ich auch immer wieder ganz persönlich in meinem Leben. Gott schenkt uns eine allgemeine Vorstellung, von dem, was Er mit uns vorhat. Was aber die Einzelheiten betrifft, führt Er uns einen Schritt nach dem anderen. Ein Leben aus dem Glauben heraus verlangt, Seinen Anweisungen einen Schritt nach dem anderen zu folgen.
Der Weg ist nicht immer ganz einfach. Abraham war ein Mann, der wie wir seine Fehler und Schwächen hatte. Und doch segnete Gott ihn mit großem Besitz (13,1) und einer Frau, deren „Schönheit in aller Munde“ war (12,14). Aber in einem Moment der Schwäche und Täuschung ließ er zu, dass Pharao „sie in seinen Harem bringen“ ließ (12,10-20).
Als „Streit zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots [ausbricht]“ (13,7), beschließt Abraham, dass es an der Zeit ist, getrennte Wege zu gehen (13,8-11). Tatsächlich hatten nicht Abraham und sein Neffe Lot Streit miteinander, sondern – wie so häufig, ihre Gefolgschaft. Dass Reibereien zur Realität zwischenmenschlicher Beziehungen gehören, lässt sich nicht leugnen.
Lot pickte sich das beste Land heraus und überließ Abraham, was nach dem schlechteren Deal aussah. Aber wieder gibt Gott Abraham eine Anweisung, „Hebe deine Augen auf“ (13,14; LUT).
Gott sagt ihm, „ich werde deine Nachkommen so zahlreich machen wie den Staub auf der Erde, den niemand zählen kann. Durchzieh das Land nach allen Richtungen; dir und keinem anderen gebe ich es“ (13,16-17; GNB).
Wenn dich etwas oder jemand enttäuscht hat, widerstehe dem Drang zornig oder bitter zu werden. Stattdessen „Schau dich nach allen Seiten um“ (13,14), halte deine Augen fest auf Gott. Betrachte die Situation aus Seiner Perspektive, anstatt dich auf dich selbst zu verlassen. Er will dich mit Seinem Plan segnen. Abraham hat es allein Gottes Gnade zu verdanken, dass ihm dieser erstaunliche Segen verheißen wird. Die Absicht dahinter war, dass er der ganzen Welt zum Segen werden sollte. Dasselbe gilt dir. Du bist berufen, unter Gottes Segen zu leben und deinen Mitmenschen zum Segen zu werden.
Gebet
Herr, bitte hilf mir Deiner Wegweisung in diesem Jahr Schritt für Schritt zu folgen meinen Mitmenschen so viel Segen wie möglich zu bringen.
Pippa fügt hinzu
Wir brauchen doch alle Anleitung, jeden Tag, bei all den schwierigen Entscheidungen, die wir im Leben zu treffen haben. Einen geraden Weg vor uns zu sehen, bewahrt uns davor, unnötig Zeit und Energie durch Umwege zu verplempern: „HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeit …; ebne vor mir deinen Weg!“ (Psalm 5,9).
Thought for the Day
Gutes mit Bösem zu vergelten, ist teuflisch. Gutes mit Gutem zu vergelten, ist menschlich. Böses mit Gutem zu vergelten, ist wie Jesus handelt.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“