Tag 67

Gott hat mich gerettet

Weisheit Psalm 31,1–9
Neues Testament Markus 13,32–14,16
Altes Testament 3. Mose 15,1–16,34

Einführung

Tony Bullimore war einer der erfahrensten Transatlantiksegler Großbritanniens. Man fürchtete, er sei womöglich tödlich verunglückt, als die 18 Meter Yacht des Sechsundfünfzigjährigen, Exide Challenger, in den eisigen Weiten des Südlichen Ozeans gekentert war; zwei Monate nach Beginn des Vendée Globe Jachtrennens um die Welt.

In 15 Meter hohen Wellen war der Kiel gebrochen und das Boot hatte sich kopfüber gedreht. In seinem Buch, Saved (Gerettet), beschreibt Bullimore das Unglück, „wie die Niagarafälle nur auf dem Kopf“. Vier Tage lang befand er sich in einer dunklen, lauten, nassen und auf den Kopf gestellten Welt bei fünfzehn Meter hohen Wellen und Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Er war seekrank und Luft zum Atmen gab es nur in einem kleinen Hohlraum von etwas mehr als einem Meter zwischen Wasseroberfläche und dem, was einst der Schiffsboden gewesen war. Er war mehr als zweitausend Kilometer vom nächsten Festland entfernt. Während der Sauerstoffvorrat schwand, betete er für seine Rettung.

Es waren schließlich die Australische Marine, die ihm zu Hilfe eilte. Dank moderner Satellitentechnik und Überwachungssysteme war es der australischen Regierung gelungen, Standort und Routen aller teilnehmenden Yachten nachzuverfolgen und ein Rettungsteam auszusenden.

Nach vier Tagen hörte Bullimore ein lautes Klopfen am Schiffsrumpf. Später sagte er, „Ich kann der Australischen Marine niemals genug danken, dem Kapitän und seiner ganzen Mannschaft, für das, was sie getan haben. Sie haben mir wirklich das Leben gerettet; daran gibt es keinen Zweifel.“ Die ersten Worte nach seiner Rettung aber waren, „Gott sei Dank! Es ist ein Wunder.“ Er sagte, „Ich fühlte mich wie neu geboren. Ich fühlte mich wie ein neuer Mensch. Ich fühlte mich, als sei ich ins Leben zurückgebracht worden.“

Ein Journalist damals drückte es damals so aus: „Eine glückliche Rettung wider alle Umstände ist die beste aller Geschichten. Sie ist reine und spontane Freude.“ Die höchste Freude ist, dass Jesus „sein Leben für unsere Sünden hingegeben“ und gerettet hat (Galater 1,4; Hfa).

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, sehe ich viele Situationen, aus denen Gott mich gerettet hat. Vertrau in schwierigen Situationen darauf, dass Gott dich retten wird.

Weisheit

Psalm 31,1–9

Bedrängt, bedrückt, aber nicht besiegt!

1 Ein Lied von David.
2 Bei dir, HERR, suche ich Schutz,
 lass meine Feinde nicht über mich triumphieren!
 Du bist ein gerechter Gott,
 darum hilf mir und rette mich!
3 Höre mein Gebet
 und komm mir schnell zu Hilfe!
 Bring mich in Sicherheit
 und beschütze mich
 wie in einer Burg,
 die hoch oben auf dem Felsen steht.
4 Ja, du bist mein schützender Fels,
 meine sichere Burg.
 Du wirst mich führen und leiten,
 um deinem Namen Ehre zu machen!
5 Du wirst mich aus der Schlinge ziehen,
 die meine Feinde mir heimlich gelegt haben!
 Ja, du bist meine einzige Zuflucht.
6 In deine Hände lege ich mein Leben,
 denn du wirst mich erlösen,
 HERR, du treuer Gott!

7 Ich verabscheue Menschen,
 die anderen Göttern nachlaufen
 – Göttern, die ja doch nicht helfen können.
 Darum vertraue ich nur dir,
 dem HERRN.
8 Ich juble vor Freude, weil du mich liebst.
 Dir ist meine Not nicht entgangen;
 du hast erkannt,
 wie verzweifelt ich bin.
9 Du hast mich nicht meinen Feinden ausgeliefert;
 jetzt bin ich frei,
 zu gehen, wohin ich will.

Kommentar

Vertraue, dass Gott dich rettet

Manchmal ist es sehr schwer, weiter auf Gott zu vertrauen. Besonders wenn so Manches im Leben schief zu laufen scheint – in deinen Beziehungen, bei deiner Arbeit, deinen Finanzen, deiner Gesundheit oder einem anderen Bereich. Davids Gebet ermutigt uns, Gott um Rettung anzurufen und dann darauf zu vertrauen, dass Er helfen wird.

David betete wie Tony Bullimore für seine Rettung, „Wende dich zu mir und höre mich. Rette mich schnell“ (31,3a), „ich selber, Herr, verlasse mich nur auf dich“ (31,7b; GNB).

David spricht, „Ich lege meinen Geist in deine Hände“ (31,6). Jesus betete dieselben Worte: „Vater, ich lege meinen Geist in deine Hände! Und mit diesen Worten starb er“ (Lukas 23,46). Worte unendlichen Vertrauens.

Dieser Psalm lässt uns sehen, wie die Liebe Gottes wirkt. Sie zeigt sich in erster Linie in Jesu Tod. Der Herr ist:

1.\tDein Schutz
Der Psalm beginnt mit den Worten, „Herr, bei dir suche ich Schutz“ (31,2a). Später sagt David, „Zieh mich aus der Falle heraus, die meine Feinde mir gestellt haben, denn bei dir allein finde ich Schutz“ (31,5). In diesem Leben gibt es viele Prüfungen, Fallen und Versuchungen. In allen ist der Herr dein Schutz.

2.\tDein Fels
David schreibt, „Sei mir ein rettender Fels, eine schützende Burg, dann bin ich in Sicherheit“ (31,3b; GNB) und „Du gibst mir Halt, du bietest mir Schutz. Geh mit mir und führe mich, denn du bist mein Gott“ (31,4; GNB). Gott führt und leitet dich durch Seinen Geist. Er ist die Sicherheit, auf die du dich verlassen kannst.

3.\tDein Retter
David betet, „Wende dich zu mir und höre mich. Rette mich schnell“ (31,3a). Er fährt fort und beschreibt, wie Gott sein „Elend“ und seine „Angst“ (31,8b) gesehen hat. Und Gott gab ihn nicht in die Hand seiner Feinde (31,9a), sondern rettete ihn und stellte seine „Füße auf weiten Raum“ (31,9b; LUT). Er wird deine Füße auf weiten Raum stellen.

Gebet

Herr, danke, dass Du mich gerettet hast. Bitte hilf mir, in den Prüfungen meines Lebens auf Dich zu vertrauen.

Neues Testament

Markus 13,32–14,16

»Seid immer bereit!«

32 »Doch niemand weiß, wann das Ende kommen wird, auch die Engel im Himmel nicht, ja, noch nicht einmal der Sohn. Den Tag und die Stunde kennt nur der Vater. 33 Darum haltet die Augen offen und seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann es so weit ist. 34 Es wird dann so sein wie bei einem Mann, der vorhat, ins Ausland zu reisen. Bevor er sein Haus verlässt, überträgt er seinen Dienern die Verantwortung: Er weist jedem eine bestimmte Arbeit zu und befiehlt dem Pförtner, wachsam zu sein.

35 Genauso sollt auch ihr wach bleiben. Ihr wisst ja nicht, wann der Hausherr kommen wird, ob am Abend oder um Mitternacht, im Morgengrauen oder nach Sonnenaufgang. 36 Wenn er plötzlich kommt, soll er euch nicht unvorbereitet und schlafend antreffen. 37 Was ich euch sage, gilt auch für alle anderen Menschen: Ihr müsst immer wachsam und bereit sein!«

Verschwörung gegen Jesus

14 1 Es waren nur noch zwei Tage bis zum Passahfest und zum Fest der ungesäuerten Brote. Die obersten Priester und die Schriftgelehrten suchten nach einer günstigen Gelegenheit, bei der sie Jesus heimlich festnehmen und umbringen lassen könnten. 2 Sie waren sich aber einig: »Es darf auf keinen Fall während der Festtage geschehen, damit es nicht zu einem Aufruhr im Volk kommt!«

Ein Vermögen für Jesus

3 Jesus war in Betanien zu Gast bei Simon, der früher einmal aussätzig gewesen war. Während der Mahlzeit kam eine Frau herein. In ihren Händen hielt sie ein Fläschchen mit reinem, kostbarem Nardenöl. Sie öffnete das Gefäß und salbte mit dem Öl den Kopf von Jesus.

4 Darüber regten sich einige Gäste auf: »Das ist ja die reinste Verschwendung! 5 Dieses Öl ist mindestens 300 Silberstücke wert. Man hätte es lieber verkaufen und das Geld den Armen geben sollen!« So machten sie der Frau heftige Vorwürfe.

6 Aber Jesus sagte: »Lasst sie in Ruhe! Warum macht ihr der Frau Schwierigkeiten? Sie hat etwas Gutes für mich getan. 7 Arme, die eure Hilfe nötig haben, wird es immer geben. Ihnen könnt ihr helfen, sooft ihr wollt. Ich dagegen bin nicht mehr lange bei euch. 8 Diese Frau hat getan, was sie konnte: Mit diesem Salböl hat sie meinen Körper für mein Begräbnis vorbereitet. 9 Ich versichere euch: Überall in der Welt, wo Gottes rettende Botschaft verkündet wird, wird man auch von dieser Frau sprechen und von dem, was sie getan hat.«

Der Verrat

10 Anschließend ging Judas Iskariot, einer von den zwölf Jüngern, zu den obersten Priestern, weil er Jesus an sie ausliefern wollte. 11 Hocherfreut versprachen sie ihm eine Belohnung. Von da an suchte Judas eine günstige Gelegenheit, um Jesus zu verraten.

Vorbereitungen für das Passahfest

12 Am ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote, an dem das Passahlamm geschlachtet wurde, fragten die Jünger Jesus: »Wo sollen wir für dich das Passahmahl vorbereiten?«

13 »Geht in die Stadt«, beauftragte Jesus zwei von ihnen. »Dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Diesem Mann folgt, 14 bis er in ein Haus geht. Dem Besitzer des Hauses sollt ihr sagen: ›Der Lehrer lässt fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Passahmahl feiern kann?‹ 15 Er wird euch ein großes Zimmer im Obergeschoss zeigen, das mit Polstern ausgestattet und für das Festmahl hergerichtet ist. Bereitet dort alles Weitere für uns vor.«

16 Die beiden Jünger gingen in die Stadt und trafen alles so an, wie Jesus es ihnen gesagt hatte. Dann bereiteten sie das Passahmahl vor.

Kommentar

Liebe deinen Retter leidenschaftlich

Jesus zu lieben ist noch wichtiger, als die Armen zu lieben. Tatsächlich ist es unsere Liebe zu Jesus, die wir, wenn sie überfließt, anderen weitergeben, gerade auch den Armen.

Diese Art Liebe liegt der Geschichte von der Salbung Jesu zugrunde,. Die Frau handelte aus Dankbarkeit und Liebe zu Jesus. Unter diesem Gesichtspunkt war ihr „Aufwand“ mit dem sehr wertvollen Parfüm eben keine „Verschwendung“ (14,4). Natürlich war Sich Jesus der Bedürfdigkeit der Armen bewusst. Trotzdem sagte Er, dass in Ihn Investiertes niemals Verschwendung ist: „Sie hat getan, was in ihrer Macht stand, und meinen Körper im Voraus zum Begräbnis gesalbt“ (14,8).

Man erinnert sich noch heute daran, was diese Frau getan hat (14,9). In den Augen Jesu ist Nichts, das du aus Liebe zu Ihm tust, je vergeudet (14,7-8) oder vergessen (14,9). Vielmehr sieht Er alles, was du aus Liebe zu Ihm tust, als „etwas Gutes“ (14,6) an.

Dass Jesus von Seinem Begräbnis spricht, lenkt die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass sich die Ereignisse um Jesu Leben ihrem Höhepunkt nähern. Dabei wird klar, dass Sich Jesus das Passahfest als Hintergrund für die letzten Ereignisse Seines Lebens ausgewählt hat.

Allein in diesem Abschnitt wird das Passahfest fünfmal erwähnt (14,1.12.14.16). Jesus sah Seinen Tod ganz offensichtlich in Bezug auf das Passahlamm, das geopfert werden sollte (14,12). Das Blut des Passahlammes rettete Gottes Volk vor Seinem Gericht und dem Tod. „Denn Christus, unser Passahlamm, ist für uns geopfert worden“ (1. Korinther 5,7)b.

Auch ist es ein weiteres Indiz dafür, dass Jesus Sich als den einzigen Sohn Gottes sah. Als Er von Seiner Wiederkunft spricht, sagt Er, „Niemand kennt jedoch den Tag oder die Stunde, zu der all diese Dinge geschehen werden, nicht einmal die Engel im Himmel oder der Sohn selbst. Nur der Vater weiß es“ (13,32).

Tony Bullimores Dankbarkeit für seine Retter war riesig! Er sagte, er könne ihnen niemals genug danken. Wie viel größer sollte deine Dankbarkeit und Liebe für den einen sein, der Sein Leben gab, um dich vor dem ewigen Tod zu retten.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du Dein Leben als Passahopfer gabst, um mich vor Tod und Gericht zu retten. Danke, dass ich bei jedem Abendmahl an Dein Opfer und meine Rettung vor Gericht und Tod erinnert werde.

Altes Testament

3. Mose 15,1–16,34

Unreinheit bei Männern

1 Der HERR sprach zu Mose und Aaron: 2 »Richtet den Israeliten aus: Wenn ein Mann an einem krankhaften Ausfluss aus seinem Glied leidet, ist er unrein, 3 ganz gleich ob der Ausfluss beständig austritt oder sich im Körper anstaut.

4 Alles, worauf der Kranke liegt oder sitzt, wird unrein.
5-6 Jeder, der sein Bett oder etwas, worauf er gesessen hat, berührt, muss sich und seine Kleidung waschen und bleibt bis zum Abend unrein.

7-11 Dasselbe gilt, wenn jemand den Kranken berührt, mit seinem Speichel in Kontakt kommt, etwas nimmt oder wegträgt, worauf dieser gesessen hat, oder wenn der Kranke jemanden anfasst, ohne sich vorher die Hände gewaschen zu haben.

In allen diesen Fällen muss der Betreffende sich und seine Kleider waschen und ist bis zum Abend unrein.
Auch jeder Sattel, auf dem der Kranke sitzt, ist unrein.

12 Jedes Tongefäß, das er berührt, muss zerbrochen werden, ein Holzgefäß soll mit Wasser ausgespült werden.

13 Ist der Ausfluss abgeheilt, wartet der Genesene sieben Tage. Dann wäscht er seine Kleider und sich selbst mit frischem Quellwasser und gilt wieder als rein.

14 Am achten Tag geht er mit zwei Turteltauben oder zwei anderen Tauben zum Eingang des Heiligtums, in meine Gegenwart, und gibt sie dort dem Priester. 15 Dieser bringt die eine Taube als Sündopfer und die andere als Brandopfer dar und befreit den Mann so von der Unreinheit seines Ausflusses, damit er vor mir, dem HERRN, wieder als rein gilt.

16 Wenn ein Mann einen Samenerguss hat, soll er seinen ganzen Körper waschen; bis zum Abend ist er unrein. 17 Alle Kleidung und jedes Stück Leder, das mit dem Samen in Berührung gekommen ist, muss gewaschen werden und ist bis zum Abend unrein. 18 Wenn ein Mann mit einer Frau schläft und es dabei zum Samenerguss kommt, sollen sich beide waschen; sie sind unrein bis zum Abend.«

Unreinheit bei Frauen

19 »Wenn eine Frau ihre monatliche Blutung hat, ist sie sieben Tage unrein; wer sie berührt, ist ebenfalls bis zum Abend unrein.

20 Alles, worauf sie sich in dieser Zeit legt oder setzt, wird unrein. 21-22 Jeder, der ihr Bett oder etwas, worauf sie gesessen hat, berührt, muss sich und seine Kleider waschen; bis zum Abend bleibt er unrein. 23 Liegt etwas auf ihrem Bett oder Sitzplatz und jemand fasst es an, so wird auch er unrein bis zum Abend. 24 Wenn ein Mann während dieser Zeit mit ihr schlafen sollte, so ist auch er sieben Tage unrein, ebenso jedes Bett, auf dem er liegt.

25 Hat eine Frau Blutungen über die normale Zeit hinaus oder außerhalb ihrer monatlichen Regel, dann ist sie während dieser Tage unrein wie zur Zeit ihrer Monatsblutung. 26 Jedes Bett, auf dem sie liegt, und jeder Gegenstand, auf dem sie sitzt, wird unrein. 27 Wer eines dieser Dinge berührt, wird ebenfalls unrein. Er muss sich und seine Kleider waschen und bleibt bis zum Abend unrein. 28 Wenn die Blutungen aufgehört haben, wartet die Frau noch weitere sieben Tage, bis sie wieder rein ist.

29 Am achten Tag geht sie mit zwei Turteltauben oder zwei anderen Tauben zum Eingang des heiligen Zeltes und gibt sie dort dem Priester. 30 Dieser bringt die eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer dar, um die Frau von der Unreinheit ihrer Blutung zu befreien und sie mit mir, dem HERRN, zu versöhnen.

31 Ihr, Mose und Aaron, sollt die Israeliten davor warnen, sich zu verunreinigen und das Heiligtum, in dem ich mitten unter euch wohne, zu entweihen! Denn sonst müssen sie sterben!

32 Diese Vorschriften gelten für Männer, die an einem krankhaften Ausfluss leiden oder einen Samenerguss haben, der sie unrein macht, 33 für Frauen, die ihre monatliche Blutung haben, und für einen Mann, der während der Zeit mit einer Frau schläft, in der sie als unrein gilt.«

Gott befreit das Volk von seiner Schuld

16 1 Nach dem Tod der beiden Söhne Aarons, die dem HERRN eigenmächtig ein Räucheropfer dargebracht hatten, 2 sprach der HERR zu Mose: »Sag deinem Bruder Aaron, dass er nur zu festgesetzten Zeiten das Allerheiligste im heiligen Zelt betreten und sich dort vor die Deckplatte der Bundeslade stellen darf. Hält er sich nicht daran, muss er sterben! Denn ich, der HERR, erscheine in einer Wolke über der Deckplatte.

3 Aaron darf nur ins Allerheiligste gehen, wenn er sich genau an folgende Anweisungen hält: Er soll einen jungen Stier für das Sündopfer und einen Schafbock für das Brandopfer darbringen. 4 Vorher wäscht er sich und zieht die heiligen Priesterkleider an: das Gewand, die Hose, den Gürtel und den Turban, alles aus Leinen.

5 Die Israeliten sollen ihm zwei Ziegenböcke für das Sündopfer und einen Schafbock für das Brandopfer geben. 6 Erst bringt er den jungen Stier als Sündopfer für sich selbst und für seine Familie dar, 7 dann führt er die beiden Ziegenböcke an den Eingang des heiligen Zeltes, in meine Gegenwart. 8 Durch das Los wird entschieden, welcher der beiden für mich, den HERRN, und welcher für Asasel bestimmt ist. 9 Den Ziegenbock, der mir gehört, bringt Aaron als Sündopfer dar. 10 Der andere Bock, der durch das Los dem Asasel zugefallen ist, wird zum Heiligtum gebracht. Von dort aus soll er in die Wüste zu Asasel geschickt werden, damit das Volk mit mir versöhnt wird. 11 Zuvor aber muss Aaron den jungen Stier als Sündopfer darbringen, damit er und seine Familie von aller Schuld befreit werden. Wenn er das Tier geschlachtet hat, 12 nimmt er eine Räucherpfanne voll glühender Kohlen vom Altar im heiligen Zelt und zwei Handvoll zerstoßene, wohlriechende Weihrauchmischung. Dies alles bringt er hinter den inneren Vorhang des Zeltes ins Allerheiligste. 13 Dort, in meiner Gegenwart, legt er die Weihrauchmischung auf die glühenden Kohlen. Der aufsteigende Rauch verhüllt die Deckplatte auf der Bundeslade, so dass Aaron sie nicht sieht und nicht sterben muss. 14 Er taucht einen Finger in das Blut des jungen Stieres und sprengt etwas davon auf die Vorderseite der Deckplatte sowie siebenmal vor der Deckplatte auf den Boden. 15 Dann schlachtet er den Ziegenbock für das Sündopfer des Volkes, bringt das Blut ins Allerheiligste und sprengt es auf die Deckplatte und davor auf den Boden, wie er es mit dem Blut des jungen Stieres getan hat.

16 So befreit er das Allerheiligste von aller Unreinheit und von aller Schuld, die das Volk Israel auf sich geladen hat. Auch das Äußere des heiligen Zeltes reinigt er auf diese Weise; denn es steht mitten im Lager, das die Israeliten durch ihre Sünden immer wieder unrein machen. 17 Kein Mensch darf sich im heiligen Zelt aufhalten, wenn Aaron hineingeht, um sich, seine Familie und die ganze Gemeinschaft der Israeliten mit mir, dem Herrn, zu versöhnen.

18 Anschließend verlässt Aaron das Allerheiligste, geht zum Altar des Heiligtums und befreit ihn von aller Schuld, die auf ihm lastet. Dazu streicht er etwas vom Blut des jungen Stieres und des Ziegenbocks an die Hörner des Altars. 19 Mit dem Finger sprengt er siebenmal Blut an den Altar und reinigt ihn so von den Sünden der Israeliten, damit er wieder heilig ist.

20 Wenn Aaron das Allerheiligste und das Heiligtum sowie den Altar gereinigt hat, holt er den zweiten Ziegenbock, 21 legt die Hände auf seinen Kopf und bekennt alle Vergehen und alle Schuld des Volkes. So lädt er die Sünden der Israeliten auf den Kopf des Ziegenbocks und lässt ihn durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, in die Wüste treiben. 22 Der Ziegenbock trägt alle Schuld mit sich hinaus in die Wüste.

23 Aaron geht nun wieder zum heiligen Zelt, zieht seine Leinengewänder aus, in denen er das Heiligtum betrat, und lässt sie dort zurück. 24 Er wäscht sich, zieht die Amtskleidung des Hohenpriesters an, geht hinaus und bringt das Brandopfer für sich und für das Volk dar. So wird ganz Israel wieder mit mir, dem Herrn, versöhnt.

25 Auch die Fettstücke der Sündopfertiere verbrennt er auf dem Altar. 26 Der Mann, der den Ziegenbock für Asasel fortgetrieben hat, darf erst wieder ins Lager zurückkehren, wenn er sich und seine Kleider gewaschen hat. 27 Den jungen Stier und den Ziegenbock, die als Sündopfer dargebracht wurden und deren Blut versprengt wurde, um das Heiligtum von aller Unreinheit zu befreien, soll man hinaus vor das Lager bringen. Dort müssen sie vollständig verbrannt werden, mit Fell, Fleisch und Eingeweiden.

28 Jeder, der daran beteiligt ist, darf erst wieder ins Lager zurückkehren, wenn er sich und seine Kleider gewaschen hat.

29 Dies alles soll am 10. Tag des 7. Monats geschehen. Zusätzlich gelten für diesen Tag noch folgende Ordnungen, die ihr stets einhalten müsst: Ihr sollt fasten und euch vor mir beugen. Ihr dürft keinerlei Arbeit verrichten, weder ihr noch die Ausländer, die bei euch wohnen. 30 Denn an diesem Tag werdet ihr mit mir, dem HERRN, versöhnt und von aller Schuld befreit, die auf euch lastet. 31 Der ganze Tag muss ein besonderer Ruhetag sein, an dem ihr fasten und in Demut vor mich treten sollt. Haltet euch für alle Zeiten daran!

32 Der Hohepriester, der als Nachfolger seines Vaters gesalbt und in sein Amt eingesetzt worden ist, soll diesen Versöhnungstag leiten. Dazu zieht er die heiligen Priestergewänder aus Leinen an. 33 Er befreit das Allerheiligste, das ganze heilige Zelt und den Altar von aller Schuld, ebenso die anderen Priester und die ganze Gemeinschaft der Israeliten.

34 Diese Ordnung soll bei euch für alle Zeiten gelten. Einmal im Jahr sollen alle Israeliten von ihren Sünden befreit werden.

« Aaron führte alles so aus, wie der HERR es Mose befohlen hatte.

Kommentar

Staune über Gottes unfassbaren Rettungsplan

Weil Gott dich so sehr liebt, hat Er deine Rettung akribisch geplant. Die Rettung von Tony Bullimore zu planen und vorzubereiten, benötigte vier Tage. Gottes große Rettungsaktion für die Menschheit erforderte einiges mehr an Planung, Vorbereitung und Ankündigung.

Die Vorschriften gegen „Unreinheit“ klingen in unseren Ohren heute fremd. Das liegt auch daran, dass sie uns nicht mehr betreffen. In Jesus erfüllten sie sich und wurden überflüssig.

Der Versöhnungstag (Kapitel 16) bildet den Hintergrund für Jesu Tod. Paulus schreibt dazu, „Ihn [Jesus] hat Gott vor den Augen aller Welt zum Sühneopfer für unsere Schuld gemacht“ (Römer 3,25 NGÜ). Und der Verfasser des Hebräerbriefes schreibt, „Deshalb musste er in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er vor Gott unser barmherziger und treuer Hoher Priester werden konnte, um durch sein Opfer die Menschen von ihrer Schuld zu befreien“ (Hebräer 2,17).

Die Tatsache, dass selbst der Hohe Priester erst nachdem er für seine eigene Schuld geopfert hatte, Zutritt bekam, ist Beweis genug, dass das (alte) Priestertum ungeeignet war (Hebräer 5,3; 7,27; 9,7; 9,11-15).

Das Opfer des Versöhnungstages ist eine erstaunliche Andeutung des Kreuzes: „Er soll ihm beide Hände auf den Kopf legen und alle Verfehlungen und alle Schuld der Israeliten über ihm bekennen. Auf diese Weise soll er dem Ziegenbock die Sünden der Israeliten auferlegen … der Bock [soll] die Sünden des Volkes in das Ödland tragen“ (16,21-22). Hier kommt unser deutsches Wort „Sündenbock“ her.

Es ist eine Ankündigung, dass Jesus deine und meine Sünde „trug“ (Jesaja 53,4-6). Paulus schreibt über Jesus, „An seinem eigenen Körper hat er unsere Sünden an das Kreuz hinaufgetragen“ (1. Petrus 2,24a). Er ist derjenige, der „unsere Verfehlungen von uns entfernt“ „so fern der Osten vom Westen ist“ (Psalm 103,12). Als Johannes der Täufer Jesus sah, rief er, „Seht her! Da ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Johannes 1,29).

Das Ergebnis ist ein wunderbarer Wandel in deiner Beziehung zu Gott. Durch Jesus hast du nun allezeit Zutritt zum Allerheiligsten (Hebräer 10,19-20). Voller Zuversicht kannst du vor den Thron Gottes treten (Hebräer 4,16) und darfst gewiss sein, dass du immer willkommen bist.

Gebet

Herr, danke, dass Du mich durch Dein Blut gerettet hast; dass Du Dein Leben als Lösegeld gegeben hast, damit ich in Freiheit leben kann. Danke, dass ich jederzeit voller Zuversicht in Deine Gegenwart kommen darf.

Pippa fügt hinzu

Psalm 31,1–9

Ich liebe die Vorstellung, dass Gott meine „schützende Burg“ (3; GNB) ist. Wenn im Mittelalter ein Dorf angegriffen wurde und geplündert zu werden drohte, flohen die Dorfbewohner in die schützende Burg. Waren alle in Sicherheit, wurde die Zugbrücke hochgezogen. Dass schnitt den Feinden den Zugang zum Burginnern ab, und alle waren sicher. In schlimmen Zeiten können wir bei Gott Zuflucht nehmen; Er ist unsere „schützende Burg“.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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